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Spastik nach einem Schlaganfall

Eine der möglichen Folgen des Schlaganfalls ist eine Spastik, meistens in den Armen oder Beinen.

Bild eines Mannes, der alleine in der Natur ist. | © pixabay

Nach einem Schlaganfall ist einen Spastik nicht ungewöhnlich. (pixabay)

In der Schweiz bekommen pro Jahr etwa 16'000 Menschen einen Schlaganfall. Knapp 80 Prozent davon sind über 65-jährig. Der Schlaganfall ist nach Krebs und Herzerkrankungen die dritthäufigste Todesursache. Ausserdem ist der Hirnschlag oft Ursache für eine Schwerbehinderung und Pflegebedürftigkeit. Mehr als die Hälfte der Betroffenen bleibt beeinträchtigt, in 20 Prozent der Fälle sind die Folgen als besonders gravierend einzustufen. 

Das Schlaganfall-Risiko steigt mit dem Alter an

Ein Schlaganfall kann grundsätzlich jeder bekommen – auch Kinder sind betroffen. Allerdings steigt das Schlaganfall-Risiko mit zunehmendem Alter deutlich an. Ausserdem sind mehr Männer als Frauen betroffen. 

Die Gefahr, einen Schlaganfall zu bekommen, ist erhöht, wenn bereits eine derartige Erkrankung in der Familie aufgetreten ist oder wenn der Betroffene selbst schon einmal einen Schlaganfall erlitten hat. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Fehlernährung und Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkohol. 

Die Lähmung ist eine häufige Folge des Schlaganfalls

Viele Betroffene sind nach einem Schlaganfall ganz oder teilweise gelähmt. Ausmass, Schwere und Auswirkungen der Lähmung sind individuell verschieden. Eine Gesichtslähmung beispielsweise führt zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Kauen und Schlucken. Deshalb kann es nötig sein, Schlaganfall-Betroffene zu füttern. Um die Sprachfähigkeit wieder zu erlangen, wird unter anderem eine Therapie beim Logopäden empfohlen. 

Meist sind Arme und Beine von der Spastik nach einem Schlaganfall betroffen

Infolge des Schlaganfalls erleiden Betroffene häufig eine Spastik. Spastizität ist eine nicht kontrollierbare Muskelverspannung in den Extremitäten (Arm oder Bein), die Schmerzen verursachen und den normalen Bewegungsablauf beeinträchtigen kann. Neben dem erhöhten Muskeltonus führt die Spastik häufig auch zu einer Schwächung der Muskulatur. 

Bei Schlaganfall-Betroffenen tritt die armbetonte Spastik häufiger auf als die beinbetonte Spastik. Sie ist üblicherweise mit einem gebeugten Ellenbogen, einem gegen die Brust gepressten Arm und einer gebogenen Hand verbunden. Charakteristisch für eine beinbetonte Spastik sind eine Versteifung des Beins sowie eine häufig nach innen gedrehte Spitzfussstellung. Dies führt zu Gehstörungen, bei denen die betroffene Person das Bein in der Regel nachzieht, wobei die übliche Pendelbewegung des Arms ausbleibt.

Durch Physiotherapie sollen Fähigkeiten wieder hergestellt werden 

Eine Spastik nach Schlaganfall bedarf in jedem Fall der medizinischen und physiotherapeutischen Behandlung. Durch einen individuell abgestimmten Therapieplan soll die Patientin bzw. der Patient verloren gegangene Fähigkeiten wieder erlangen. Ziel ist es, dass intakte Bereiche des Gehirns die Funktionen der geschädigten Areale übernehmen. Dies geschieht idealerweise durch eine konsequente Übungsbehandlung, bei der erkrankte Personen von geschulten Therapeutinnen und Therapeuten behandelt werden. 

Vor allem Fachpersonal aus der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie unterstützen den Betroffenen dabei, in der Rehabilitation grösstmögliche Fortschritte zu erzielen. Hierbei werden verschiedene Therapiemethoden eingesetzt – unter anderem Krankengymnastik nach Bobath, bei der ein multidisziplinärer rehabilitativer Ansatz verfolgt wird, um Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) zu behandeln.  

Foto von Tabletten. | © unsplash Auch mit Medikamenten wird oft behandelt. (unsplash)

Eine Spastik mit Medikamenten behandeln

Zur medikamentösen Behandlung einer Spastik stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, unter anderem Beclophen, Benzodiazepine, DentroIen, Toplerison. Diese Medikamente werden eingesetzt, um den Muskeltonus zu senken und die Beschwerden, die durch eine Spastik verursacht werden, zu lindern. 

Einige Präparate wirken auf das zentrale Nervensystem, andere ausschliesslich auf das periphere Nervensystem. Um das passende Präparat zu bestimmen und mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Übelkeit zu reduzieren, ist es zwingend erforderlich, ärztliches Fachpersonal zu konsultieren, ehe man ein Medikament gegen Spastik einnimmt. 

Spritze gegen Falten schwächt spastische Muskulatur

Bei einer schweren Spastik kommt neben der Einnahme von Tabletten auch die Behandlung mit einem Mittel, das in der Schönheitsmedizin gegen Falten angewendet wird, in Betracht. Dabei handelt es sich um ein starkes Nervengift, das in verdünnter Form beziehungsweise in sehr niedrigen Dosen in den betroffenen Muskel injiziert wird. Dadurch kann der Muskeltonus für eine Dauer von drei bis sechs Monaten gesenkt werden, wobei die Reizweiterleitung in dem betroffenen Muskel gesenkt wird.


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