Weltweit sind bereits rund 425 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt – alleine in der Schweiz sind es schätzungsweise 500'000. Die Ursachen für diese erschreckend hohen Zahlen und wie Menschen mit Diabetes trotzdem eine hohe Lebensqualität bewahren können, werden im folgenden Artikel erläutert.
Noch in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte der Diabetes-Typ-2 den Beinamen «Alterdiabetes», weil er in der Regel erst im höheren Lebensalter auftrat. Heute wird der Diabetes Typ 2 auch bei immer mehr jüngeren und vor allem auch übergewichtigen Menschen diagnostiziert. Typ-2-Diabetes wird begünstigt durch Erbfaktoren, Übergewicht und Bewegungsmangel.
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Ursachen und Therapiemöglichkeiten
Zucker ist ein Energielieferant für den Körper und wird vom Hormon Insulin in die Zellen transportiert. Ist dieser Vorgang jedoch gestört, entsteht Diabetes. Die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dafür sind bei den jeweiligen Typen verschieden:
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Typ 1 – Autoimmunerkrankung
Diese Autoimmunerkrankung entsteht, wenn die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die das für die Regulierung des Blutzuckers notwendige Insulin herstellen, vom Immunsystem des Körpers zerstört werden. Der Körper kann kein Insulin mehr produzieren. Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 sind lebenslang auf tägliche Insulininjektionen angewiesen, Heilungsmöglichkeiten bestehen bisher keine. Die erforderliche Dosis richtet sich nach den aktuellen Blutzuckerwerten. Injektionshilfen sind Pens oder Pumpen. Dieser Diabetes-Typ äussert sich meist mit den folgenden Symptomen: häufiger Harndrang, starker Durst, Müdigkeit, trockene, juckende Haut, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen. Zudem erinnert der Geruch des Atems an Nagellackentferner.
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Typ 2 – Insulinresistenz
Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin oder der Körper kann es nicht wirksam verwenden, um Blutzucker in Energie umzuwandeln. Man spricht von einer Insulinresistenz. Dieser Typ tritt vor allem bei übergewichtigen Personen und bei über 50-Jährigen auf. In den letzten Jahren ist jedoch ein Anstieg bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Übergewicht und Bewegungsmangel sind der Hauptgrund für Typ 2-Diabetes. Die Behandlung bei Typ 2 besteht in einer ausgewogenen Ernährung, unterstützt durch regelmässige körperliche Aktivität. Reicht das zur Normalisierung der Blutzuckerwerte nicht aus, werden Tabletten verabreicht. Reicht auch das nicht, wird eine Therapie mit Insulin notwendig. Im Zusammenhang mit dem Typ-2-Diabetes nennen Betroffene folgende Symptome: Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Sehverschlechterung, Appetitlosigkeit und Hungerattacken im Wechsel, Libidoverlust. Bei Kindern treten zudem Wachstumsstörungen, Bettnässen und Gewichtsabnahme auf.
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Typ 3 – Sammlung seltener oder nicht weiter definierbarer Diabetesarten
Im Typ 3 werden verschiedene, seltene Ursachen für Diabetes zusammengefasst – zum Beispiel umweltbedingte Ursachen wie Giftstoffe oder Chemikalien oder nicht weiter definierbare Ursachen. Bei diesem Typ sind Behandlung und Therapieerfolg sehr stark von der jeweiligen Ursache abhängig. Therapien müssen individuell angepasst werden. Die Symptome decken sich mit denjenigen von Typ 1 und Typ 2.
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Schwangerschaftsdiabetes
In der Regel tritt Schwangerschaftsdiabetes im letzten Drittel der Schwangerschaft auf und verschwindet nach der Geburt wieder. Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von Schwangerschaftsdiabetes sind Alter, Übergewicht und erbliche Vorbelastung. Ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes stellt ein gesundheitliches Risiko für Mutter und Kind dar. Wichtig sind regelmässige Blutzuckerkontrollen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Bei guter Einstellung des Blutzuckers mittels Diät, oder in schweren Fällen zusätzlich mit Insulin, können Folgeschäden bei Mutter und Kind weitgehend vermieden werden. In der Regel verursacht ein Schwangerschaftsdiabetes keine spezifischen Symptome. Müdigkeit, Schwäche oder Durst steigt jedoch zusammen mit dem Blutzuckerspiegel an.
Darüber sprechen hilft
Ein Leben mit Diabetes bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Sie sind jedoch nicht alleine! Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen hilft, neue Lösungen und Perspektiven zu finden. Teilen Sie Fragen und Herausforderungen bei einem persönlichen Peer-Austausch oder stellen Sie Ihre Fragen anonym und kostenlos in unserer Community.
Vermeidung von Folgeerkrankungen
Eine hohe Lebensqualität soll erhalten bleiben, Folgeerkrankungen sollen verhindert werden, da zuckerkranke Menschen viel häufiger schwere Erkrankungen erleiden. Die Folgen können vielfältig sein – zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall, Augenerkrankungen mit Erblindungsfolge, Schlafstörungen, Nierenfunktions-störungen bis hin zum Nierenversagen, Durchblutungsstörungen in den Beinen und das diabetische Fusssyndrom, welches auch «diabetische Fuss» genannt wird. Sind bereits Folgeschäden aufgetreten, müssen diese behandelt und ein weiteres Fortschreiten verhindert werden. Die erwähnte Umstellung der Lebensgewohnheiten ist nicht nur beim Nachweis einer Diabetes-Erkrankung angezeigt, sondern ist gleichzeitig auch die beste Prävention. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und ausreichender Bewegung senkt das Risiko, an Diabetes zu erkranken, massiv.