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Schlaganfall – Behandlung und Therapie

Der Schlaganfall ist ein Oberbegriff für verschiedene neurologische Erkrankungen, die alle eines gemeinsam haben: Plötzlich auftretende Störungen in der Hirndurchblutung führen zu einem Sauerstoffmangel in den Nervenzellen und somit zu anhaltenden Ausfällen von Funktionsbereichen im zentralen Nervensystem.

Modell eines Gehirns und eines Neurons. | © unsplash

Wie werden Schlaganfälle behandelt? (unsplash)

Die Therapie eines Schlaganfalls hängt eng mit der jeweiligen Form des Hirnschlages zusammen. Bei der plötzlich auftretenden Minderdurchblutung (Ischämischer Schlaganfall oder Hirninfarkt) führen verengte oder verschlossene Arterien zum besagten Sauerstoffmangel. Bei der Hirnblutung, auch hämorrhagischer Infarkt genannt, platzt ein Blutgefäss im Gehirn, wodurch sich ein Hohlraum bildet und sich darin das umliegende Blut sammelt.

Neben diesen verbreiteten Schlaganfalltypen gibt es noch eine Reihe von seltenen Formen, auf die hier einzugehen den Rahmen sprengen würde. Grundsätzlich ist es aber von grosser Bedeutung, bei Verdacht eines Schlaganfalls sofort zu handeln. Denn je früher die Behandlung einsetzt, desto grösser sind die Überlebens- und Rehabilitationschancen.

Medikamente – Verstopfende Thrombosen auflösen

Eine der Sofortmassnahmen beim ischämischen Schlaganfall zielt darauf ab, die Arterienverengung aufzulösen. Bei der sogenannten Lyse-Therapie werden verstopfende Thrombosen in den Gehirnblutgefässen durch Medikamente abgebaut und die Hirndurchblutung wiederhergestellt. Die Lyse-Therapie muss aber innerhalb der ersten drei Stunden nach Auftreten der ersten Symptome eingeführt werden.

Bei der Lyse-Therapie wird meistens das sogenannte rtPA verwendet – ein synthetisch hergestellter Stoff, der dieselbe Wirkung des körpereigenen Gerinnungshemmers tPA hat. Dieser kommt im menschlichen Körper nur in geringen Mengen vor. Das rtPA wird entweder so nah wie möglich am Blutgerinnsel eingeführt oder mittels einer Infusion verabreicht, die sich dann im ganzen Körper verteilt. Die Lyse-Therapie ist in Deutschland zwar zugelassen, aber noch nicht so verbreitet wie in den USA, da hierzulande strenge Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen.
Um das Risiko eines Rückfalls zu verringern, können ausserdem Blutgerinnungshemmer eingesetzt werden.

Ein Mann zeigt vielen anderen Männern im Schwimmbad vor wie man sich den Trizeps dehnt. | © unsplash Physiotherapie kann die Folgen eines Schlaganfalles lindern. (unsplash)

Physio- und Psychotherapie nach dem Schlaganfall

Ist der allgemeine Gesundheitszustand des Schlaganfall-Betroffenen stabilisiert, wird in der Regel die Rehabilitation angegangen. Das Ziel ist hierbei die möglichst rasche Rückkehr in das gewohnte Lebensumfeld. Aufgrund des Sauerstoffmangels werden Gehirnregionen – vorübergehend oder dauerhaft – geschädigt und die jeweiligen Körperfunktionen dementsprechend beeinträchtigt. Die Rehabilitationschancen hängen unter anderem vom Alter, von der Schwere des Schlaganfalls und davon ab, wie schnell die Akutmassnahmen eingeleitet wurden.

Da bei Schlaganfall der Verlust der Motorik beziehungsweise eine halbseitige Lähmung typisch ist, kommen eine Physiotherapie sowie eine Ergotherapie infrage. Darin werden einfache alltägliche Fähigkeiten wie Essen, Anziehen oder die Körperpflege wieder antrainiert. Auch die Wiedererlangung der motorischen Fähigkeiten wird je nach Schwere der Beeinträchtigungen angestrebt. Darüber hinaus wird eine Änderung der schädlichen Lebensumstände wie etwa Rauchen, Bewegungsmangel oder ungesunde Ernährungsgewohnheiten angeregt, um das Risiko eines Folgeschlaganfalls zu senken.

Ein Schlaganfall bedeutet einen enormen Einschnitt – für die Betroffenen und für ihre Angehörigen. Daher wird in der Rehabilitation oft auch eine Psychotherapie angefangen, in der das Geschehene bewältigt und der Betroffene psychosozial begleitet werden soll.

Sprachtherapie – Kommunikation neu erlernen

Eine der häufigen Begleiterscheinungen des Schlaganfalls ist der Sprachverlust, auch Aphasie genannt. Aufgrund von Schädigungen der Hirnregionen, die für die Sprache zuständig sind, können Betroffene sich nicht mehr verständigen oder Sprache verstehen. Abhilfe soll hier die Logopädie schaffen, bei der das Sprechen und Verstehen – teilweise von Grund auf – neu erlernt wird.


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