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Burnout vermeiden: was Arbeitger:innen tun können

Eine oft genannte Behauptung lautet: Burnout-Bekämpfung lohnt sich für Arbeitgeber nicht. Dem ist aber nicht so, im Gegenteil: Es sprechen mehrere finanzielle und nicht-finanzielle Gründe klar für eine unternehmensinterne Präventionsstrategie. Was Sie dabei als Arbeitgeber konkret tun können, erfahren Sie hier.

Foto eines leeren Sitzungszimmers mit einem runden Tisch und Stühlen. | © unsplash

Auch Unternehmen können zur Burnout-Prävention beitragen. (unsplash)

Ein Burnout ist eine ernstzunehmende Krankheit, die schlimme Verläufe nehmen kann. Sie ist per Definition immer mit einem Übermass an Stress am Arbeitsplatz verbunden. Deshalb ist für eine erfolgreiche Burnout-Prävention nicht nur die Vorbeugung durch die Mitarbeitenden selbst, sondern auch derjenige der Betriebe gefordert.

Wieso sollte ich als Arbeitgeber Prävention betreiben?

Auch wenn man sich als Arbeitgeber natürlich nicht wünscht, dass ein Teammitglied unter einem Burnout leidet, stellt sich doch die Frage, wieso gerade Unternehmen etwas für die persönliche Gesundheit der Mitarbeitenden tun sollten. Schliesslich ist Burnout-Prävention auf den ersten Blick vor allem ein Problem der einzelnen Individuen. Aber auf den zweiten Blick werden doch einige gute Gründe für Arbeitgeber ersichtlich.

Grosse wirtschaftliche Schäden für Unternehmen

Ein wichtiger Grund für Arbeitgeber präventive Massnahmen zu unternehmen, ist der enorme wirtschaftliche Schaden, der dadurch vermieden werden kann.

Denn ein Burnout hat eine starke negative Wirkung auf die betroffene Person und ihre Arbeit: Es kommt zu einem Abbau der Leistungsfähigkeit, zu temporärer Arbeitsunfähigkeit und in besonders schweren Fällen sogar zum permanenten vollständigen Ausfall der Arbeitskraft. Dies hat natürlich auch negative Effekte für die Arbeitgebenden: Produktivitätsverluste, häufige Fehler, tiefe Motivation oder eine längere Abwesenheit der Mitarbeitenden können vermehrt auftreten.

Eine Studie der Gesundheitsförderung Schweiz hat den wirtschaftlichen Schaden, der in der Schweiz durch Stress verursacht wird, untersucht. Sie kommt zum Schluss, dass Schweizer Betriebe durch von Stress verursachte Produktivitätsverluste jedes Jahr 6.5 Milliarden Franken verlieren. Das zeigt: Investitionen in die Burnout-Prävention können sich mittel- und langfristig für ein Unternehmen finanziell lohnen.

Die soziale Verantwortung von Unternehmen

Ausserdem agieren Unternehmen natürlich nicht im luftleeren Raum – sie sind viel mehr ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Als solcher verfügen sie auch über eine gewisse soziale Verantwortung, die es wahrzunehmen gilt.

Als Unternehmen kann man diese in Bezug auf die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden am besten durch ein gutes Gesundheitsmanagement wahrnehmen. Mit einem erfolgreichen Gesundheitsmanagement werden Mitarbeitende besser geschützt – und dabei nicht selten vor sich selbst. Prävention und  frühzeitiges Eingreifen durch den Betrieb sind deshalb ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Kampfes gegen das Burnout-Syndrom.

Aber damit das Gesundheitsmanagement erfolgreich ist, muss dieses in die Gesamtorganisation eingebettet und in das Führungsverhalten des Managements verankert werden. Dabei ist zu beachten, dass zu einem guten Gesundheitsmanagement nicht nur Aspekte der körperlichen und psychischen Gesundheit gehören, sondern auch solche der Arbeitszufriedenheit und des Betriebsklimas. Folglich müssen auch diese Bereiche in der Präventionsstrategie berücksichtigt werden.

Auch wenn all diese Anstrengungen zuerst umständlich und teuer erscheinen, so kann ein Betrieb durchaus davon profitieren. Denn einerseits hilft die Wahrnehmung der sozialen Verantwortung dabei, die Attraktivität des Unternehmens für Talente und bestehendes Personal zu erhöhen und andererseits trägt sie zur Imagepflege bei.

 Zwei zufriedene Mitarbeiter | © unsplash Gesundheitsmanagement und Burnout-Prävention helfen Ihren Mitarbeitenden dabei, zufrieden und produktiv zu bleiben. (unsplash)

Was Arbeitgeber konkret tun können 

Aber was kann man als Arbeitgeber konkret tun, um einem möglichen Burnout von Mitarbeitenden präventiv entgegenzuwirken? 

Einerseits ist es wichtig eine Unternehmenskultur zu schaffen, in dem ein Burnout als reale Gefahr anerkannt wird und in der offen darüber gesprochen werden kann. Dabei helfen die folgenden Massnahmen:

  • Burnout, Erschöpfung und psychische Belastung sollten enttabuisiert werden und zu einem Teil des betrieblichen Arbeitsschutzes gemacht werden
  • Führungspersonen sollten Gesprächsbereitschaft und Offenheit in Bezug auf das Thema Burnout zeigen
  • Angestellte sollten durch den Betrieb auf die Gefahren von Burnout und mögliche individuelle Präventionsmassnahmen hingewiesen werden

Anderseits geht es um eine Reihe konkreter Massnahmen, die dafür sorgen, das Burnout-Risiko im Arbeitsalltag zu reduzieren. Dazu gehören:

  • Das möglichst flexibel, sozialverträglich und familienfreundliche Gestalten von Arbeitszeiten
  • Das Gewähren von Freiräumen & Autonomie für Mitarbeitende
  • Realistische Zielsetzungen vorzugeben
  • Individuelle Belastungsgrenzen der einzelnen Mitarbeitenden kennen
  • Beschäftigte anhand ihrer Qualifikationen und ihres Könnens einsetzen
  • Erreichbarkeit der Arbeitskräfte einschränken
  • Arbeitsorganisation und Zuständigkeiten prüfen und wenn notwendig anpassen
  • Mehrarbeit & Überstunden der Arbeitnehmenden prüfen: Sind diese wirklich notwendig? 
  • Gewährleisten eines guten Betriebsklimas, in dem auch Platz für Spass und Humor ist
  • Die konsequente Bekämpfung von Mobbing innerhalb des Betriebs
  • Das Zeigen von persönlicher Wertschätzung gegenüber Untergebenen durch die Führungskräfte
  • Mitarbeitenden klare Perspektiven für die persönliche Entwicklung aufzeigen
  • Allgemeine Programme zu Erhöhung der Gesundheit der Belegschaft fördern (Fitness, Coaching, Stressbewältigung)

Was, wenn ein Teammitglied doch Burnout-Symptome zeigt?

Sollte es einmal doch so weit kommen, dass jemand aus Ihrem Team starke Burnout-Symptome zeigt, ist es wichtig schnell und konsequent zu handeln. Sprechen Sie den oder die Mitarbeitende auf das Problem direkt an und empfehlen Sie einen sofortigen Arztbesuch.

Sollte die medizinische Fachperson ein Burnout diagnostizieren und allenfalls eine Behandlung einleiten, kann es sein, dass der oder die Mitarbeitende für eine Zeit teilweise oder komplett ausfällt. Dies mag vorübergehend einen Verlust für Sie darstellen, aber langfristig lohnt sich das – denn nur so ist eine schnelle Erholung und Rückkehr an den Arbeitsplatz möglich.


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