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Fünf Schritte, mit denen Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden fördern

Studien haben gezeigt, dass die Rücksichtnahme auf die Gesundheit am Arbeitsplatz positive Effekte für Mitarbeitende mit sich bringt. Krankheitstage gehen zurück, Arbeitszufriedenheit steigt und auch die Arbeitsleistung verbessert sich. Vorgesetzten kommt dabei eine zentrale Rolle zu, um ein gesundheitsförderliches Führungsverhalten im Unternehmen zu etablieren. Stephan Böhm und Miriam Baumgärtner von der Universität St. Gallen zeigen konkrete Schritte, mit denen Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern können.

Stets ein offenes Ohr zu haben ist der erste Schritt in die richtige Richtung. | © pexels

Stets ein offenes Ohr zu haben ist der erste Schritt in die richtige Richtung. (pexels)

Laut Weltgesundheitsorganisation wird der Begriff Gesundheit als «Zustand umfassenden körperlichen, mentalen und sozialen Wohlbefindens» definiert. Dies bedeutet, dass Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen ist, sondern ein Zustand des Wohlbefindens. Gesundheitsfokussierte Führung nimmt sich dieser Definition an und schlägt sowohl vorbeugende als auch eingreifende Massnahmen vor, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen, fördern und wiederherzustellen. 

Nachgewiesene Wirkung

Die Forschung hat in verschiedenen Betrieben gezeigt, wie stark der positive Zusammenhang zwischen gesundheitsfokussierter Führung und Arbeitsleistung sowie Mitarbeitendengesundheit tatsächlich ist. Gesundheitsfokussierte Führung reduziert beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeitende ein Burnout erleiden und erhöht die Arbeitszufriedenheit – dies sogar über die Effekte von transformationaler Führung und Beziehungsqualität hinaus. Zudem wurde in einer weiteren Unternehmensstudie ein starker Einfluss auf die Arbeitsleistung und Bleibebereitschaft nachgewiesen. Auch die Anzahl der Krankheitstage zeichnet ein klares Bild: Gelungene gesundheitsfokussierte Führung reduziert die Anzahl Krankheitstage von gesunden Mitarbeitenden um den Faktor drei. Bei der Gruppe von Mitarbeitenden mit Vorerkrankungen waren die Ergebnisse noch deutlicher – die Anzahl der Krankentage reduzierte sich um den Faktor acht.

Praktische Ansätze 

Zur gesundheitsfokussierten Führung gibt es verschiedene Ansätze. Im Vordergrund steht jeweils die starke Gewichtung der Gesundheit der Mitarbeitenden, wobei je nach Gesundheitsmanagement der Fokus auf Prävention, Intervention oder Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit liegt. 

Vorbeugend sollen Führungskräfte die körperliche sowie mentale Belastung von Mitarbeitenden analysieren, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Leistung und Wohlbefinden zu schaffen. 

Im Falle einer Erkrankung müssen Vorgesetzte frühzeitig eingreifen und ihren Mitarbeitenden zeigen, dass sie um ihre Gesundheit besorgt sind.

Während der Genesung werden gemeinsam individuelle Massnahmen ausgearbeitet, die die Betroffenen auf dem Weg der Besserung unterstützen.

Die Idee einer gesundheitsfokussierten Führung ist bereits fest im Gesundheitsmanagement mehrerer grosser Unternehmen verankert. So arbeitet beispielsweise die Schweizerische Post mit einem drei Säulen-Modell, welches die Gesundheit der Mitarbeitenden gewährleisten soll: Qualifikation, Prävention und Rehabilitation. Die erste Säule prüft, ob das Arbeitsumfeld grundsätzlich zur angestellten Person passt, damit Anforderungen und Fähigkeiten der mitarbeitenden Person nicht kollidieren. Regelmässige Standortgespräche zur physischen und psychischen Gesundheit machen den präventiven Teil des Systems aus. Für die Schweizerische Post ist insbesondere die dritte Säule der Rehabilitation von zentraler Bedeutung. Diese gliedert sich in vier sogenannte Kümmern-Stufen. Das mehrstufige Verfahren ist eine Art von Absenzenmanagement (Management von Unfall- und Krankheitszeit) und sorgt dafür, dass Betroffene ohne Schuldzuweisung wieder arbeitsfähig werden. Hierbei lösen häufige und längere Fehlzeiten ein «Kümmern-Gespräch» zwischen Führungskraft und angestellter Person aus. Im Gespräch wird der Frage nachgegangen, ob ein Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastung und Abwesenheit besteht. Falls dies der Fall sein sollte, wird zusammen mit der Personalabteilung nach individuellen Massnahmen gesucht, ganz nach dem Motto «Kümmern statt verkümmern».

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Ein Mann hält den Daumen hoch. | © pexels

Fünf Schritte zur Förderung der Mitarbeitendengesundheit

Abschliessend identifizieren Böhm und Baumgärtner in ihrer Forschung fünf Schritte, womit die gesundheitsfokussierte Führung gelingen sollte: Führungsleitbild, Standortanalyse, Führungsstiltrainings, Arbeitsklima und stützende Massnahmen. 

  • 1

    Führungsleitbild ändern

    Ein gesundheitsfokussiertes Führungsleitbild sollte nicht nur auf einem Gesundheitsansatz aufbauen, sondern die Vielfältigkeit von Führung widerspiegeln. Die Forschenden empfehlen hierbei eine Mischung aus zielorientierter und mitarbeitendenorientierter Führung, in Kombinationen mit einer sich ergänzenden Gesundheitsorientierung. 

  • 2

    Standortanalyse

    Um die passenden Massnahmen ergreifen zu können, muss zuerst die aktuelle Lage innerhalb eines Unternehmens beurteilt werden. Dabei helfen regelmässige Standortgespräche, Befragungen und Feedbacksysteme, wobei besonderer Fokus auf der Frage liegen sollte, inwiefern dem Faktor Gesundheit bis anhin Beachtung geschenkt wurde.

  • 3

    Führungskräftetrainings

    Gesundheitsfokussierte Führung sollte in die Aus- und Weiterbildung von Manager:innen integriert werden. Somit lernen zukünftige Vorgesetzte bereits früh in ihrer Karriere die Rolle von Gesundheit kennen und können diese in einer Mischung aus Workshops und «Coaching Circles» erproben.

  • 4

    Arbeitsklima fördern

    Um die Mitarbeitendengesundheit auf allen Ebenen des Unternehmens zu verankern, muss das Topmanagement ein entsprechendes Arbeitsklima schaffen. Da sich Mitarbeitende oftmals am Verhalten der Führungsperson orientieren – wie zum Beispiel bezüglich der Erreichbarkeit am Wochenende oder der Geschwindigkeit bei der Beantwortung von E-Mails – sollten alle Führungskräfte dafür sensibilisiert werden und ihre Vorbildrolle bewusst wahrnehmen.

  • 5

    Zusätzliche Massnahmen

    Zusätzliche gesundheitsförderliche Massnahmen, wie ergonomische Verbesserungen am Arbeitsplatz, psychische Beratungen und Gesundheitschecks, verbessern den allgemeinen Gesundheitszustand der Mitarbeitenden. Systematische Studien haben zudem ergeben, dass dementsprechende zusätzlichen Massnahmen die Krankheitskosten stärker senken, als dass sie zusätzliche Kosten generieren.
     

Die fünf Schritte zur Mitarbeitendengesundheit verdeutlichen die zwei generellen Aufgaben von Unternehmen: Gesundheitsfördernde Prävention sowie Intervention. Führungskräften kommt hierbei eine zentrale Rolle zu, da ihr Führungsstil einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeitenden hat.

Wir bedanken uns bei unserem Partnerinstitut CDI-HSG für die Empfehlung sowie die Aufbereitung des Artikels mit der Originalquelle Böhm, S. A. & Baumgärtner, M. K. (2016). Gesünder Führen. Harvard Business Manager, 38(2), S. 6-9.


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