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«Wir setzen auf die Stärken und Fähigkeiten.»

Der WSP Ingenieure AG gelang es, über die EnableMe-Jobbörse zwei Fachkräfte zu gewinnen. Dabei standen für Geschäftsleiter Robert Schefer weder soziale Aspekte im Zentrum, noch wollte er sein Team bewusst diverser gestalten. Vielmehr suchte er Personen mit den passendsten Fähigkeiten.

Drei Personen arbeiten an einem Plan, dabei sieht man nur den Plan sowie die Hände der Ingenieur:innen. Zwei Personen halten einen Stift und eine ein Smartphone. | © WSP Ingenieure AG

Bei der WSP stehen die Stärken und Fähigkeiten im Zentrum. Eine Behinderung spielt keine Rolle. (WSP Ingenieure AG)

«Stellen für Ingenieure schreiben wir gar nicht mehr aus. Da meldet sich wirklich niemand», so Robert Schefer, Geschäftsführer der WSP Ingenieure AG. Wie der WSP geht es vielen kleineren und mittleren Unternehmen in der Schweiz. Aufgrund des Fachkräftemangels benötigt es teilweise Jahre, bis passende Mitarbeitende gefunden werden. Aber auch in den Bereichen Sachbearbeitung, Bau- oder Projektleitungsassistenz ist es gemäss Schefer nicht immer ganz einfach, offene Stellen zu besetzen.

WSP Ingenieure AG

Die WSP ist mit ihren rund 25 Mitarbeitenden für Elektroengineering, Elektro-Projektleitungen und Bauleitungen zuständig. Spezialisiert sind sie auf Infrastrukturprojekte in den Bereichen Verkehr, Energieversorgung und Spitäler.

Offenheit zahlt sich aus

Ein Kollege aus der Geschäftsleitung ist per Zufall auf die von EnableMe und myAbility betriebene Jobbörse gestossen und hat ihn darauf aufmerksam gemacht. Da er mit der Ausschreibung über herkömmliche Jobplattformen nicht erfolgreich war, dachte er, es lohne sich, es einmal auszuprobieren. Primäres Ziel war es, mehr Reichweite zu erzielen und das Feld an Kandidatinnen und Kandidaten zu erweitern. «Durch das Gespräch mit EnableMe habe ich erfahren, dass sich anscheinend viele Menschen mit Behinderungen vom ersten Arbeitsmarkt ausgeschlossen fühlen und sich nicht auf Jobs auf regulären Plattformen bewerben. Aus Angst, auf dem sogenannten 'C-Biegeli' zu landen.» Robert Schefer meint damit, dass viele Menschen mit Behinderungen oder unkonventionellen Lebensläufen oftmals direkt eine Absage erhalten und gar nicht erst zu einem Gespräch eingeladen werden. 

Aus dem ersten zögerlichen Versuch wurde ein Erfolgserlebnis. So konnte die WSP nicht nur eine, sondern gleich zwei offene Stellen dank EnableMe besetzen. «Der eine Lebenslauf war schon spannend», meint Schefer rückblickend. «Für die ausgeschriebene Stelle kam der Bewerber eigentlich nicht infrage. Aber mich interessiert immer der Mensch dahinter, deshalb wollte ich ihn kennenlernen und schauen, ob wir eine Aufgabe haben, die zu seinen Fähigkeiten passt. Heute arbeitet er Teilzeit in der Datenaufbereitung.» Dass er Autist ist, hat ihn keineswegs beschäftigt oder beunruhigt: «Wir sind alle vielfältig. Während der eine Kollege es schätzt, wenn er Pläne in Papierform zu Verfügung hat, weiss ich vom anderen, dass ich ihn nicht vor 9 Uhr stören soll.» Dasselbe gilt für seinen neuen Mitarbeiter im Autismus-Spektrum. «Während seinen Probearbeitstagen haben wir besprochen, wo und wie er am liebsten arbeiten möchte. Er hat einen Platz in einer ruhigen Ecke des Büros gewählt. Ausserdem bevorzugt er es, seine Aufgaben in schriftlicher Form zu erhalten. Dadurch, dass wir das wissen, ist es sowohl für ihn als auch für uns viel angenehmer und effizienter», so Schefer.

Ein diverses Team sitzt um einen Holztisch, wobei sich zwei Personen über den Tisch die Hände schütteln. | © Pexels / Fauxels

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Eine Behinderung spielt keine Rolle

Da bei der WSP bereits Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten arbeiten, war die Aufnahme der neuen Mitarbeitenden im Team überhaupt kein Thema. «Es sind ja normale Mitarbeitende, wie wir alle. Relativ schnell hat es sich eingespielt, dass wir mit der neuen Mitarbeiterin mit Hörbehinderung besser mit Blickkontakt sprechen und dem Kollegen mit Autismus seine Aufträge per Mail mitteilen». Irritationen oder Fragen kamen keine. Der einzige Kommentar, der einmal beiläufig gegenüber dem autistischen Kollegen fiel, war: «Der tippt ja unglaublich schnell!»

Robert Schefer hält es nicht für notwendig, die gelebte Diversität und Inklusion in seinem Betrieb zu betonen. Chancengleichheit ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Dennoch räumt er ein, dass die Unternehmenskultur wichtig ist und es in seiner Führungsverantwortung liegt, Diskriminierung zu verhindern.

Ausserdem möchte er seinen Mitarbeitenden zeigen, dass auch eine Krankheit oder Behinderung mitgetragen wird und sie keine negativen Auswirkungen hat. Für Schefer ist es wichtig, dass immer die persönlichen Fähigkeiten im Zentrum stehen und wie man gegenseitig voneinander profitieren kann. «Schlussendlich bin ich Unternehmer. Jeder und jede ist für seine Aufgaben eingestellt und gemeinsam müssen wir ein Ergebnis erzielen. Eine Behinderung oder Krankheit spielt dabei keine Rolle.»


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