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Burnout: Behandlung und Prognose

Ein Burnout ist eine ernstzunehmende Angelegenheit, es ist deshalb wichtig einem solchen vorzubeugen. Sollte es aber doch einmal zu einem Burnout kommen, gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten. Dabei stehen die Chancen auf Heilung nicht schlecht, aber im schlechtesten Fall kann Burnout bis zu einer permanenten Arbeitsunfähigkeit führen.

Ein roter Leuchtturm neben dem Meer mit Personen auf den Felsen um ihn herum verstreut | © unsplash

Die richtige Behandlung ist für Betroffene ein Lichtblick. (unsplash)

Ein Burnout-Syndrom sollte, sofern möglich, vorgebeugt werden – Prävention ist entscheidend. Sollten aber schon Anzeichen und Symptome eines Burnouts vorhanden sein, ist es wichtig so schnell wie möglich eine professionelle Behandlung anzufangen.

Behandlung

Glücklicherweise gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten, ein Burnout zu behandeln. Meistens werden mehrere dieser Therapiemöglichkeiten kombiniert und individuell auf die betroffene Person zugeschnitten. Auf welche Behandlungsarten gesetzt wird, hängt dabei stark von der Phase im Burnout-Prozess ab, in der sich der betroffene Mensch befindet.

Die Krankheitseinsicht als erster und wichtigster Schritt

An Beginn jeder Burnout-Behandlung muss erst einmal erreicht werden, dass die betroffene Person sich selbst eingesteht, dass sie unter einem Burnout leidet bzw. sich auf dem Weg dorthin befindet. Die Symptome anzunehmen und sich daraufhin Hilfe zu suchen, ist einer der schwierigsten und wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Heilung.

Entscheidend ist dabei, dass die betroffene Person sich eingesteht, dass sie mit ihrem Verhalten einen Teil zu ihrer negativen Situation beiträgt. Denn nur, wenn dies passiert, kann das Problem gelöst werden. Um diese Erkenntnis anzuregen, wird oft auf Erfahrungsberichte und Selbsthilfegruppen zurückgegriffen.

Die schnelle Krisenintervention als Möglichkeit im frühen Stadium

Sollte sich die betroffene Person noch in einer frühen Phase des Burnout-Prozesses befinden, reichen meist kleinere Eingriffe, um das Burnout zu bekämpfen. Eine schnelle Krisenintervention oder eine Kurztherapie können schon viel bewirken. Hier geht es hauptsächlich um eine Veränderung des Mindsets und um das Erlernen von Entspannungsmethoden.

Patient:innen konzentrieren sich darauf, Techniken zur Stressbewältigung, Zeitmanagement und eben zur Entspannung zu erlernen. Ihre Erwartungen an sich selbst müssen gegebenenfalls reduziert und realistischer gemacht werden oder sie müssen lernen genügend Pausen einzuplanen und gesünder zu leben. Teilweise wird hier auch ein Wechsel des Arbeitsplatzes oder eine grundlegende Veränderung der Arbeitssituation nötig.

Psychotherapeutische Betreuung

Bei weiter fortgeschrittenen Fällen ist eine Psychotherapie zur Behandlung des Burnouts notwendig. Wie diese konkret ausgestaltet wird, unterscheidet sich je nach Einzelfall stark, da die Burnout-Ursachen sich von Individuum zu Individuum unterscheiden. Die folgenden therapeutischen Massnahmen werden dabei besonders oft verwendet:

  • Verhaltenstherapie, um falsche Vorstellungen und Verhaltensmuster zu beseitigen
  • Schematherapien, als Erweiterung der Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologische Verfahren, um das Selbstwertgefühl zu stärken
  • Achtsamkeitstherapien, um wieder wegzukommen, von einem zu starken Fokus auf Multitasking
  • Gruppentherapien zum Austausch und zur Entlastung
  • Körpertherapien & Sport, um die eigenen Bedürfnisse wieder kennenzulernen und das Körperempfinden sowie das Selbstbewusstsein zu steigern

Bei besonders schweren Burnout-Fällen kann zusätzlich auch ein stationärer Aufenthalt in einer Burnout-Spezialklinik notwendig werden. 

Letztendlich geht es bei der Psychotherapie, egal ob ambulant oder stationär, immer darum, der betroffenen Person dabei zu helfen, Strategien zur Belastungsbewältigung, Selbstbewusstseinsförderung und realistischen Erwartungsbildung zu finden.

Foto eines Arztes, der vor seinem Patienten sitzt und mit den Händen gestikuliert. | © pixabay Wenn das Burnout rechtzeitig erkannt wird, genügen oft kleinere Eingriffe, wie eine z.B. Kurztherapie,. (pixabay)

Burnout-Therapie mithilfe von Medikamenten 

Es gibt keine spezifischen Medikamente, die gegen ein Burnout helfen. Sollte die betroffene Person aber unter Symptomen einer Depression leiden, können Antidepressiva als kurzfristige ergänzende Massnahme eingesetzt werden. Zu beachten ist dabei, dass diese zu Nebenwirkungen führen können, ihr Einsatz sollte also unbedingt mit dem verantwortlichen Arzt oder der verantwortlichen Ärztin besprochen werden.

Ergänzende Therapien

Ergänzend zu der Psychotherapie und den anderen Massnahmen kann bei Bedarf auch auf komplementärmedizinische Ansätze zurückgegriffen werden. Dazu gehören beispielsweise die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), Wasseranwendungen (Hydrotherapie), Massagen oder die traditionelle chinesische Medizin

Wichtig ist dabei, dass Sie nicht nur auf solche Therapiearten vertrauen. Eine Psychotherapie ist auf jeden Fall nötig und kann nicht durch ergänzenden Massnahmen ersetzt werden.

Prognose bei einer Behandlung

Wie bei vielen anderen Krankheiten gilt beim Burnout die alte Grundregel: Je früher man das Problem erkennt und behandelt, desto besser sind die Heilungschancen. Wenn das Burnout frühzeitig erkannt wird, können schon kleinere Behandlungsschritte und Eingriffe reichen, um das Burnout erfolgreich zu behandeln. Damit es später nicht zu Rückfällen kommt, ist es wichtig, dass die betroffene Person lernt besser mit Belastung umzugehen. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass die betroffene Person in eine geordnete soziale und finanzielle Situation zurückkehrt.

Problematisch wird es, wenn ein schweres Burnout über einen langen Zeitraum nicht entdeckt und behandelt wird. In diesem Fall kann es zu Langzeitschäden kommen, die über Monate oder Jahre hinweg negative Folgen haben können. Im schlechtesten Fall, kann dann ein Burnout sogar zu einer andauernden und vollständigen Arbeitsunfähigkeit führen. Es ist deshalb äusserst wichtig, sich bei ersten Burnout-Symptomen so früh wie möglich ärztliche Hilfe zu suchen.


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