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Zehn Schritte für psychische Gesundheit

Gesund zu sein, körperlich und seelisch, ist keine Selbstverständlichkeit. Dies gilt für Menschen mit und ohne Behinderungen. Unsere Gesundheit ist wertvoll und wir können aktiv etwas dafür tun. Die meisten Menschen wissen, wie sie ihre körperliche Gesundheit fördern können: durch gesunde Ernährung, Bewegung und Alltagshygiene. Was man zur Pflege seiner psychischen Gesundheit tun kann, ist vielen Leuten nicht so bewusst.

Zwei Männer und eine Frau sitzen in einem Park. Sie unterhalten sich und lachen dabei. | © pixabay

Tipps für eine starke Psyche. (pixabay)

Die «10 Schritte für psychische Gesundheit» ist als Denkanstoss gedacht. Jede und jeder fördert die psychische Gesundheit am besten, wenn sie oder er etwas findet, das Spass macht und auch guttut. Die 10 Schritte für psychische Gesundheit wollen dazu inspirieren (allgemeine Infos zu Mental Health im Beitrag Psychische Gesundheit - Fragen und Antworten).

Sich entspannen

Wir alle haben in unserem Kopf viele Bilder und Gedanken, die uns beschäftigen. Deshalb ist Entspannung und Erholung wichtig, für unseren Körper und für unser Gehirn. Wenn wir uns bewusst und aktiv entspannen, dann fühlen wir uns wohl, sind ruhig, gelöst und wach. Wer entspannt ist, kann sich und andere besser einschätzen und in Ruhe Entscheidungen fällen. Entspannung findet man überall und es kostet nichts.

Tipps dazu:

  • Höre Musik und schliesse die Augen.
  • Versetze dich in deiner Vorstellung an deinen Lieblingsort.
  • Mach eine Medienpause und höre nur einmal pro Tag Nachrichten.
  • Schau dir einen lustigen Film an.

Etwas Kreatives tun

Tanzen, malen, kochen, im Garten arbeiten, nähen: Kreatives Tun hilft uns, auf andere Gedanken zu kommen und einen aktiven Ausgleich zu den Spannungen im Alltag zu schaffen. Mit kreativem Schaffen können wir auch Gefühle ausdrücken, für die wir sonst vielleicht keine Worte finden.

Tipps dazu:

  • Mach ein digitales Album mit deinen letzten Ferienfotos.
  • Kreiere deinen eigenen Risotto oder deine spezielle Pastasauce.
  • Stricke einen Schal oder eine Decke mit Restwolle. 
  • Stelle die Möbel in deinem Zimmer oder deiner Wohnung um.

Neues lernen

Neues Lernen kann wie eine Entdeckungsreise sein, bei der man ganz neue Seiten an sich selbst entdecken kann. Es heisst auch mutig sein und aus seiner Komfortzone herauskommen. Lernen ist nicht nur Kopfsache, sondern beansprucht all unsere Sinne: sehen, hören, riechen, schmecken und tasten. Es ist nie zu spät, etwas Neues auszuprobieren. 

Tipps dazu:

  • Lerne online eine Sprache oder Vogelstimmen kennen.
  • Gestalte deine eigene Website.
  • Mach einen Thailändisch-Kochkurs.
  • Spaziere zu Fuss durch deinen Kanton.

Sich beteiligen

Mit anderen Menschen verbunden zu sein und den Zusammenhalt in einer Gruppe zu erfahren, ist für uns alle wichtig. Es tut gut, Dinge gemeinsam zu tun. Zusammen erreicht man oft mehr und es macht mehr Spass als alleine. In einer Gemeinschaft kann ich meine Wünsche, Interessen, Fähigkeiten, Ängste und Freuden einbringen und teilen. 

Tipps dazu:

  • Organisiere einmal pro Monat einen Mittagstisch in deinem Quartier.
  • Singe in einem Chor mit.
  • Engagiere dich im Besuchsdienst der Gemeinde.
  • Stelle in deinem Dorf einen Hütedienst für Hunde auf die Beine.

Sich selbst annehmen

Mich selbst annehmen heisst, ich kenne meine Fähigkeiten und weiss, was mich zufrieden macht. Ich kenne meine Stärken und meine Schwächen und akzeptiere beide als Teil von mir. Wenn ich zu mir stehe und zu mir Sorge trage, dann achte ich darauf, wo meine Grenzen sind. Ich spüre und respektiere, was für mich gut ist und was mich unglücklich macht. Denn: Niemand ist perfekt. 

Tipps dazu:

  • Schreibe deine Gedanken und Gefühle auf: Was macht mich glücklich? Was beschäftigt mich?
  • Verzeih dir und deinem Gegenüber, wenn du manchmal gereizt oder ungeduldig bist.
  • Setze dir kleinere Ziele, die du einhalten kannst.

«10 Schritte für psychische Gesundheit»

Die Sensibilisierungskampagne wurde zur Förderung der psychischen Gesundheit in jedem Alter entworfen, das Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz hat die Nutzungsrechte für die Schweiz erworben und stellt sie kostenlos seinen Mitgliederorganisationen zur Verfügung. Pro mente Oberösterreich ist geistiger Schöpfer und damit alleiniger Urheber der Piktogramme. Aktuell setzen rund neunzig Organisationen in der ganzen Schweiz die Kampagne um. Verfügbar ist sie auf Deutsch und in Teilübersetzungen auf Italienisch, Französisch, Rätoromanisch, Albanisch, Bosnisch / Kroatisch, Englisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tamil, Türkisch und Ukrainisch. Hier gibt es weitere Informationen zur Kampagne.

Verschiedene Icons illustrieren die 10 Schritte für psychische Gesundheit: Sich selbst annehmen, kreativ sein, sich nicht aufgeben, Kontakt zu Freunden pflegen, um Hilfe bitten, sich entspannen, darüber reden, aktiv bleiben, etwas Neues lernen, sich an der Gesellschaft beteiligen. | © NPG-RSP

Die Kampagne «10 Schritte für psychische Gesundheit».

Aktiv bleiben

Die meisten Leute verbringen jeden Tag viel Zeit im Sitzen. Der Körper und die Seele brauchen Bewegung, um gesund zu bleiben. Bewegung aktiviert den Körper und das Gehirn, lenkt die Gedanken auf Neues und hilft, den Kopf auszulüften. Regelmässige Bewegung fördert das allgemeine Wohlbefinden und macht auch glücklich.

Tipps dazu:

  • Tanze durch die Wohnung zu deinem Lieblingslied.
  • Erledige kleine Einkäufe zu Fuss.
  • Mach einen Wohnungsputz: Wasche die Vorhänge, putze die Schubladen, miste die Küche aus.
  • Achte beim Waldspaziergang auf die unterschiedlichen Gerüche im Wald.

Mit Freunden in Kontakt bleiben

Mit guten Freunden kann ich so sein, wie ich bin. Wir sprechen offen über alles, was uns beschäftigt. Wir erzählen uns Schönes, teilen auch unsere Sorgen und Ängste und unterstützen uns gegenseitig. Unter Freund:innen sind wir ehrlich, vertrauen einander und akzeptieren auch mal kritische Bemerkungen. 

Tipps dazu:

  • Triff dich einmal pro Monat mit deinen Freund:innen zu einem Kaffee, Kinobesuch, einer Ausstellung oder einem Fussballmatch.
  • Schreibe jede Woche eine Postkarte an jemanden aus deinem Bekanntenkreis.
  • Ruf deine Freundin oder deinen Freund spontan an und frage einfach, wie es geht.
  • Verabrede dich auch im Winter mit der Nachbarin oder dem Nachbarn auf dem Balkon zum Plaudern.

Darüber reden

Manchmal hören Gefühle wie Angst, Wut oder Traurigkeit nicht mehr auf und werden immer bedrückender. Dann ist es Zeit, etwas zu unternehmen. Über deine Ängste und negativen Gefühle offen zu reden, braucht zu Beginn wahrscheinlich etwas Mut. Darüber reden und sagen, was dich bedrückt, ist ein erster Schritt zur Besserung. In einem offenen Gespräch entsteht Verständnis, Entspannung und vielleicht praktische Unterstützung. Es ist übrigens auch wichtig, über schöne Dinge und Erfahrungen zu sprechen. 

Tipps dazu:

  • Telefoniere einmal pro Monat mit einem Freund, einer Freundin und redet darüber, was euch bewegt.
  • Für Paare und Eltern: Organisiert alle drei Wochen einen Paarabend und redet, nur zu zweit.
  • Bei Suizidgedanken: reden-kann-retten.ch.

Um Hilfe fragen

Es gibt viele Menschen, die einem helfen wollen, wenn man ihnen seine Sorgen und Ängste anvertraut. Wenn ich selber nicht mehr weiterkomme, ist es wichtig, dass ich mir rechtzeitig Hilfe hole. Es ist eine Stärke, nach Hilfe zu fragen und Hilfe anzunehmen – was gar nicht so leicht ist – und keine Schwäche. Wenn ich andere um Hilfe frage, dann gebe ich ihnen die Möglichkeit, etwas Schönes für mich und indirekt auch für sich zu tun. Denn anderen zu helfen bringt auch den Helfenden Glücksgefühle: Sie machen die Erfahrung, etwas Wichtiges und Wertvolles zu tun, erhalten dafür Dankbarkeit und Anerkennung und spüren eine Verbundenheit.

Tipps dazu:

  • Kontaktiere die Dargebotene Hand, Tel Nr. 143.
  • Für Jugendliche Tel. 147.
  • Nimm Unterstützung und Hilfe an. Du hilfst damit anderen, sich nützlich zu fühlen.

Sich nicht aufgeben

Schlimme oder traurige Erlebnisse gehören zu jedem Leben dazu. Wir alle brauchen Zeit, um belastende Ereignisse verarbeiten zu können. Es ist wichtig, dass ich mir so viel Zeit nehme, wie ich brauche, um eine Krise oder eine schwierige Lebenssituation zu überwinden. Wenn nichts mehr geht, dann hilft es, sich erst einmal auf den eigenen Lebensrhythmus zu konzentrieren: atmen, essen, bewegen, schlafen. Eine Krise muss ich nicht alleine bewältigen, andere – Freund:innen und Expert:innen - können mir dabei helfen. Durch eine überwundene Krise lerne ich mich selbst besser kennen und stärke so mein Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten.  

Tipps dazu:

  • Schreibe jeden Tag in ein Tagebuch, was dich belastet und freut.
  • Schenke den schönen Momenten im Alltag mehr Aufmerksamkeit und verankere diese Momente: Mit einer kleinen Perle im linken Hosensack, welche du bei einem schönen Moment herausnimmst, dir diesen nochmals bewusst machst (gedanklich und gefühlsmässig), tief ein- und ausatmest und die Perle dann in den rechten Hosensack steckst.
  • Kontaktiere die «Meldestelle für Glücksmomente».

EnableMe Schweiz ist Mitglied im NPG-RSP. Wir danken den Verantwortlichen für den Fachartikel.


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