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Ability Management: Stärken fördern statt Schwächen kompensieren

Ability Management ist ein moderner Führungsansatz, der den Fokus auf die Erschliessung und Nutzung der vorhandenen Fähigkeiten von Mitarbeitenden setzt. Die Ausbildung dieser Führungskompetenz kann für den Unternehmenserfolg von entscheidender Bedeutung sein.

Zwei Arbeitskolleg:innen sitzen an einem Gemeinschaftstisch und halten ein Meeting ab. | © pexels

Ability Management setzt auf das Fördern von Stärken und Fähigkeiten von Mitarbeitenden. (pexels)

In einer sich immer schneller verändernden Wirtschaft, ist die ständige Anpassung bei gleichbleibend hoher Ergebnisqualität unabdingbar. Statt jedoch Mitarbeitende in Weiterbildungen oder ähnliches zu schicken, die ihre vermeintlichen «Schwächen» ausbessern sollen, wäre es personalstrategisch sinnvoller, sie von Anfang an in ihren bereits vorhandenen Fähigkeiten zu fördern und potenzielle Stärken weiter auszubauen (lesen Sie dazu auch: Das Stärken der Stärken – Interview mit Nils Jent und Joachim Schoss).

Hierbei rückt das Ability Management als moderner Führungsansatz in den Mittelpunkt – der auch im Zuge einer erhöhten Sensibilität im Umgang von Mitarbeitenden Behinderungen oder mit chronischen Krankheiten immer mehr zum Tragen kommt und eine echte Chance für eine inklusive Arbeitswelt sein kann.

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Ein Mann hält den Daumen hoch. | © pexels

Was steckt hinter dem Ability Management?

Im ersten Schritt geht es beim Ability Management darum, die jeweiligen Talente, Fähigkeiten und Stärken der Mitarbeiter:innen zu erkennen, die mit den Unternehmenszielen zusammenpassen. Diese gilt es dann, in weiteren Schritten mit dem jeweiligen Mitarbeitenden festzustecken und nachhaltig weiterzuentwickeln.

Das kann im Anschluss zu Umstrukturierungen führen, denn es geht um den «perfect fit» zwischen Arbeitnehmer:in und dem jeweiligen Job. Das kann durchaus einen internen Stellenwechsel bedeuten oder Anpassungen der Aufgaben. Letztlich gilt es hier, im Rahmen der Möglichkeiten, Bedingungen zu verbessern und in sinnvoller Weise Veränderungen zu schaffen.  

Das heisst aber nicht, dass «Schwächen» unter den Tisch fallen – diese sollten beide Parteien durchaus kennen, aber nicht, um sie zu eliminieren oder gar zu sanktionieren. Sie sollen im Zuge einer nutzenorientierten Potenzialentfaltung kompensiert werden.

Am Ende werden alle durchgeführten Massnahmen entsprechend geprüft, in dem Masse, inwiefern sich Motivation und Leistungsfähigkeit des jeweiligen Mitarbeitenden gesteigert haben – und inwiefern es den Erfolg des Unternehmens beeinflusst hat.

Verantwortlich innerhalb eines Unternehmens sind sogenannte Ability Manager:innen. Dabei gibt es keine vorgeschriebenen Qualifikationen oder Beschreibungen, was diese Person mitbringen muss oder sollte. Im Grunde können sich alle Mitarbeiternden, jeder Stufe für diesen Job qualifizieren, wenn sie die entsprechenden Eigenschaften einbringen.

Was kann Ability Management bewirken?

Im besten Fall kann Ability Management zu einer Leistungssteigerung und zu besseren Resultaten führen. Dies nützt nicht nur dem Unternehmen, sondern auch dem Mitarbeitenden sowie den Team-Mitgliedern – kurz allen. 

Darüber hinaus kann es auch dazu beitragen, Depressions-, Burnout- und Fluktuationsraten zu reduzieren. Freude macht den Menschen ja nicht allein die Tätigkeit für sich gesehen, sondern der Erfolg und die Sinnhaftigkeit darin.

Die Bedeutung von Ability Management für die Gesellschaft

Pädagog:innen wissen es schon lange: Wenn Schüler:innen in die Nachhilfe geschickt werden, lassen als erstes die Noten in den starken Fächern nach. Hingegen bringt die Förderung von Stärken unmittelbaren Erfolg in den starken Fächern und hat zugleich eine Verbesserung der Leistungen in den vermeintlich schwachen Fächern zu Folge.

Trotzdem schicken heute Lehrer:innen und Eltern Kinder landauf, landab immer noch in die Nachhilfe. Genauso investieren Arbeitgeber:innen heute immer noch nach demselben Muster Unsummen in Weiterbildung und versuchen aus genialen Ingenieur:innen erfolgreiche Verkäufer zu machen. Das Resultat ist bekannt.

Da in Wirtschaft, Politik und Sport immer raschere Resultate gefordert werden, bleibt daher keine Zeit Schwächen auszugleichen. Jede erfolgreiche Führungskraft hat heute schon Ability Management zur Lebenshaltung gemacht.

Erfolgreiche Beispiele für erfolgreiches Ability Management

Jede Person, die bei der Arbeit, in der Ausbildung und im Sport auf die Stärken von Menschen setzt, betreibt Ability Management. Das ungenutzte Potenzial der Menschen ist enorm. Derweil vergeuden Führungskräfte ihre Zeit, legitimiert durch MbO-Programme (Management by Objectives – das Führen durch Zielvereinbarungen), mit dem Sanktionieren von Schwächen und unerfüllten Zielsetzungen. Ebenso Behindertenverbände, die allzu oft eher Behinderung zelebrieren, statt die besonderen Fähigkeiten ihrer Mitglieder zu erschliessen, um sie in Gesellschaft und Beruf zum Tragen zu bringen.

Aber darum geht es: Die Potenziale jedes Einzelnen zu fördern, damit Sinn zu stiften, der für alle von Nutzen ist – und letztlich zu echter gesellschaftlicher Inklusion führt.


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