Nach einer kurzen Begrüssung beider Organisationen führte Michelle Kolb die Teilnehmer in das Thema ein und zeigte auf, welch vielfältige Zielgruppe Menschen mit Behinderungen sein können. Sie betonte, wie wichtig es sei, zu verstehen, dass hier nicht von einer kleinen Randgruppe gesprochen werde. Um ihre Aussage zu untermauern, präsentierte sie Zahlen und Fakten: In der Schweiz lebt jede fünfte erwerbsfähige Person mit einer Behinderung, wobei neunzig Prozent der Behinderungen unsichtbar sind. Diese Daten verdeutlichen, dass die Zielgruppe der Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten eine bedeutende Grösse darstellt. Unternehmen sollten sich dieser Chance bewusst sein, besonders in Zeiten des Fachkräftemangels.
Im nächsten Themenblock wurde mit Mythen in Bezug auf die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen aufgeräumt. «Jobs für Menschen mit Behinderungen müssen nicht geschaffen werden. Es gibt mehr als genug, vor allem in der heutigen Zeit», fasste Kathrin Kerschbaumer treffend zusammen. Ein weiterer Mythos, der aufgeklärt wurde, ist die Vorstellung, dass sich sowieso jeder beim Unternehmen bewerben kann. Zwar stimmt das in den meisten Fällen, aber es ist wichtig, die Offenheit für das Thema Inklusion sichtbar zu machen und das Vertrauen bei der Zielgruppe zu gewinnen. So kann man qualifizierte Bewerber:innen anziehen und die Vielfalt in Unternehmen fördern.
Diskussionen in der Community
Expert:innen in eigener Sache klärten auf
In zwei Breakout Räumen teilten Expert:innen in eigener Sache Ihre persönlichen Erfahrungen und beantworteten Fragen der Teilnehmenden. Zum Beispiel «Wann teilst du mit, dass du eine Behinderung hast?» oder «Wie sieht ein inklusiver Bewerbungsprozess aus?» Gion, der die Gruppe von Menschen mit sichtbaren Behinderungen vertrat, beantwortete die Frage, was er denn brauche, damit er sich bei einem Unternehmen bewerbe. Seine Antwort lautete: Neben einer Stelle, die ihn interessiert, brauche es jemanden, der an seine Qualitäten glaube und ihm eine Chance gebe, diese unter Beweis zu stellen.
In der Schlussrunde hatten die Zuhörer:innen ebenfalls die Möglichkeit, sich beim Moderationsteam, bestehend aus Selbstbetroffenen mit sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen, über verschiedene Themen zu erkundigen. So wollte eine Teilnehmerin beispielsweise wissen, wie Arbeitgeber denn bei der Zielgruppe auf sich aufmerksam machen können. «Unter anderem in dem Sie Stellen bei uns ausschreiben und Jobinserate barrierefrei gestalten», kam die prompte Antwort aus dem Moderatorenteam, haben Firmen auf https://enableme.myability.jobs/ doch die Möglichkeit, sich mit einem Employer Branding Profil als inklusives Unternehmen, das für Chancengleichheit einsteht, zu positionieren. Alles in allem war der Austausch ein voller Erfolg, sowohl für EnableMe und myAbility, als auch für die Zuhörer:innen, wie folgendes Feedback verdeutlicht: «Vielen Dank fürs spannende Webinar und den Einblick in die Tätigkeit und ins Engagement!»
Wir danken allen Teilnehmer:innen herzlich, dass sie sich Zeit für das Webinar genommen haben! Ein PDF der Präsentation finden Sie hier. Für weitere Fragen steht die Projektleiterin von «EnableMe Jobs», Michelle Kolb, zur Verfügung.
