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Stroke Unit - Wenn jede Minute zählt

Ein Schlaganfall (Hirnschlag) ist ein Notfall – jede Minute zählt. Für den Heilungsverlauf ist die schnellstmögliche intensivmedizinische und interdisziplinäre Behandlung von grösster Bedeutung. Diese bekommen Patienten in sogenannten Stroke Units, speziellen Krankenhausabteilungen zur Erstbehandlung von Schlaganfällen.

Bild einer Sanduhr. | © unsplash

Ein Schlaganfall ist ein Notfall und muss sofort behandelt werden. (unsplash)

In der Schweiz erleiden jedes Jahr mehr als 15'000 Menschen einen Schlaganfall (Hirnschlag), der nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für bleibende körperliche Behinderungen ist. Beim Schlaganfall kommt es auf jede Minute an: je früher die Behandlung z.B. mit einer Thrombolyse, desto besser sind die Ergebnisse. 

Aus diesem Grund hat man zu Beginn der 1990er Jahre mit dem Aufbau sogenannter Stroke Units zur Behandlung begonnen. In der Schweiz begann das Inselspital in Bern 1992 als erstes schweizerisches Zentrum mit dem systematischen Aufbau eines Stroke Behandlungsteams. 

Spezialisten 

In einer Stroke Unit ist ein multidisziplinär zusammengestelltes Team rund um die Uhr für die Aufnahme, die Akutbehandlung, die Therapie, die Überwachung sowie erste Rehabilitationsmassnahmen von Patientinnen und Patienten zuständig, die einen Schlaganfall respektive Hirnschlag erlitten haben. 

Das Stroke Team in einer Stroke Unit besteht aus Expert:innen aus der Neurologie, Neuroradiologie, Neurochirurgie, Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Kardiologie, Gefässchirurgie, Innere Medizin, Rehabiliation, spezialisierten Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.

Massnahmen und Aufgaben  

  • Umfassende Diagnostik: Die Spezialistinnen und Spezialisten aus den verschiedenen Fachrichtungen arbeiten zusammen, führen schnellstmöglich Untersuchungen durch und entscheiden über die bestmögliche Behandlung. 
  • Notfallbehandlung mit allen Möglichkeiten für ein Wiedereröffnen eines verschlossenen Hirngefässes oder das Stillen einer Blutung und anschliessende Nachbehandlung. 
  • Spezifische Behandlung und Diagnostik zum Erkennen der Ursachen des Schlaganfalls. 
  • Einleitung einer Prophylaxe zur Vermeidung weiterer Schlaganfälle. 
  • Kontinuierliche Überwachung der betroffenen Person zur Erkennung und Vermeidung neurologischer und internistischer Komplikationen. 
  • Engmaschige Überwachung in Hinblick auf Atmung, Herz-Kreislauf, Flüssigkeitshaushalt, Blutzucker und Temperatur. 
  • Optimale Einstellung von Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung und Atmung. 
  • Intensive Frührehabilitation (Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie)
  • Planung der Rehabilitation über den Aufenthalt in der Stroke Unit hinaus. 

Effektivität

Stroke Units haben sich zur Behandlung von Personen, die einen Schlaganfall erlitten haben, als sehr effektiv herausgestellt. In zahlreichen Studien konnte belegt werden, dass Betroffene, die in Stroke Units behandelt werden, eine höhere Überlebenschance haben, als Patientinnen und Patienten, die eine herkömmliche, weniger strukturierte Behandlung erfuhren. Ferner erlangen betroffene Menschen mithilfe der Stroke Unit ihre Selbstständigkeit früher zurück und können anschliessend wieder nach Hause.  

«Je weniger Zeit zwischen Schlaganfall und Behandlung vergeht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Hirngewebe retten lässt», erklärt Dr. Stefan Wolff, Neurologe und Schlaganfall-Experte am Stadtspital Triemli in Zürich, das seit kurzem über eine Organisationseinheit verfügt, in der ausschliesslich Menschen mit einem Schlaganfall behandelt werden.  

Foto eines Krankenwagens, der mit Blaulicht fährt. | © unsplash Bei Verdacht auf Schlaganfall sofort den Rettungsdienst rufen! (unsplash)

Acht Stroke Center, zwölf Stroke Units 

Die Zahl der Stroke Units in der Schweiz hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Künftig wird die hochspezialisierte Behandlung von Hirnschlägen auf acht sogenannte Stroke Center konzentriert. Ergänzt werden sollen sie durch zwölf zugeordnete Stroke Units für die elementare Akutbehandlung. 

So soll mit einer flächendeckenden Netzwerkbildung eine hochstehende und möglichst wohnortnahe Versorgung der Betroffenen im ganzen Land sichergestellt werden. Dies hat die Schweizerische Konferenz der kantonalen GesundheitsdirektorInnen (GDK) bzw. dessen Beschlussorgan zur Hochspezialisierten Medizin (HSM) im Mai 2011 beschlossen. 


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