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Trisomie 16: was jetzt?

Trisomie 16 ist eine seltene genetische Veränderung, die die Entwicklung eines Babys während der Schwangerschaft beeinträchtigen kann. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Trisomie 16 befassen, einschliesslich der Symptome, Diagnose und möglichen Hilfen.

Ein zu klein geborenes Baby wird von Männerhänden über einer Waage gehalten | © unsplash

Trisomie 16 ist eine genetische Veränderung und daher nicht heilbar. (unsplash)

Was ist Trisomie 16?

Ähnlich wie bei anderen Trisomie-Erkrankungen, wie Trisomie 18 oder dem Down-Syndrom (Trisomie 21), tritt Trisomie 16 aufgrund einer Veränderung in der Chromosomenanzahl auf, bei der das betroffene Kind drei Kopien des achten Chromosoms hat, anstatt der üblichen zwei. Diese zusätzliche genetische Information kann Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes haben. Der Name «Trisomie» leitet sich von «Tri» ab, was im Griechischen «drei» bedeutet, und weist auf das Vorhandensein von drei Chromosomen hin.

Die Ursachen für Trisomie 16 sind nicht vollständig geklärt. Es handelt sich in der Regel um eine sporadische genetische Veränderung, die nicht vererbt wird. Das Alter der Mutter kann jedoch eine Rolle spielen, da die Wahrscheinlichkeit für Trisomie 16 mit zunehmendem Alter der Mutter leicht steigt.

Symptome

Kinder mit Trisomie 16 werden nur selten lebend geboren, weshalb überwiegend pränatale (vorgeburtliche) Anzeichen bekannt sind, die bei betroffenen Babys gehäuft auftreten. Zu diesen gehören:

  • Multiple Herzfehler
  • Vergrösserte Nackentransparenz
  • Singuläre Nabelschnurarterie
  • Flexionskontraktur der Finger (übereinander liegende Finger)
  • Omphalozele (Defekt der oberen Bauchwand im Bereich der Nabelschnur)
  • Verlangsamtes, aber symmetrisches Wachstum

Nach der Geburt kann bei bereits verstorbenen Kindern oft eine Vierfingerfurche erkannt werden. Bei lebend geborenen Babys fällt eine generalisierte Muskelhypotonie (Verminderte Spannung der Skeletmuskulatur) auf, die zu Trinkschwäche führen kann.

Häufigkeit und Arten

Trisomie 16 ist, wie auch Trisomie 8 und Trisomie 9, eine seltene genetische Veränderung. Es gibt vier verschiedene Formen von Trisomie 16, darunter: 

  • Freie Trisomie 16: Bei dieser Form hat jede Zelle im Körper des Kindes eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 16, es ist also in jeder Zelle dreifach vorhanden.
  • Translokationstrisomie 16: Bei dieser Form der Trisomie 16 enthalten alle Körperzellen das Chromosom 16 dreifach. Allerdings hat sich ein Chromosom an ein anderes Chromosom angeheftet.
  • Mosaik-Trisomie 16: Bei dieser Form haben nicht alle Zellen des Kindes die zusätzliche Kopie des Chromosoms 16. Die Symptome können je nach Anzahl und Verteilung der betroffenen Zellen variieren.
  • Partielle Trisomie 16: Bei dieser Form liegt ein doppelter Chromosomensatz des Chromosoms 16 vor, jedoch ist ein Teil des Arms eines Chromosoms doppelt vorhanden, wodurch das betroffene Chromosom grösser ist als üblich. Ein Teil des Erbguts liegt also in allen Zellen dreifach vor.

Diagnose von Trisomie 16

Die Diagnose von Trisomie 16 kann während der Schwangerschaft durch pränatale Tests gestellt werden. Dazu gehören Ultraschalluntersuchungen, die auffällige Entwicklungsmerkmale des Fötus zeigen können. Ein Bluttest, wie der Triple-Test oder der Ersttrimester-Test, kann ebenfalls durchgeführt werden, um auf erhöhte Risiken hinzuweisen.

Wenn ein Verdacht auf Trisomie 16 besteht, können invasive Tests wie die Amniozentese oder die Chorionzottenbiopsie durchgeführt werden, um eine definitive Diagnose zu stellen. Diese Tests beinhalten die Entnahme von Fruchtwasser oder Gewebeproben aus der Plazenta und bergen ein geringes Risiko für Komplikationen.

Diagnose Trisomie 16: was nun?

Die Diagnose Trisomie 16 kann für Sie und Ihre Familie eine emotionale Belastung darstellen. Der Gedanke daran, dass Ihr (ungeborenes) Kind schwer krank ist, kann überwältigend sein. Suchen Sie emotionale Unterstützung bei Freunden, Familie oder Therapeut:innen, um mit Ihren Gefühlen umzugehen.

Bei der Diagnose Trisomie 16 kann es vorkommen, dass Ärzte oder Ärztinnen einen Schwangerschaftsabbruch empfehlen. Seien Sie sich aber bewusst, dass dies eine sehr persönliche Entscheidung ist. Nehmen Sie sich Zeit, um darüber nachzudenken, was für Sie und Ihre Familie das Richtige ist. Die Entscheidung, die Schwangerschaft fortzusetzen, kann eine bewusste Wahl sein, um so viel Zeit wie möglich mit Ihrem Kind zu verbringen. Zudem heisst eine Behinderung nicht, dass das Leben weniger lebenswert ist. Die Begleitung von medizinischen Fachpersonen und physiotherapeutischen Massnahmen kann eine Unterstützung für Sie sein.

Wenn Sie bereits andere Kinder haben, ist es wichtig, sie behutsam auf die ungewöhnliche Situation vorzubereiten. Offene Gespräche und kindgerechte Erklärungen können helfen, Ängste und Unsicherheiten von Geschwisterkindern zu mildern. Egal für welchen Weg Sie sich entscheiden, nehmen Sie sich Zeit, um zu trauern, zu lieben und kostbare Momente mit Ihrem Kind zu teilen. Jeder Tag, den Sie miteinander verbringen, ist wertvoll.

Digitale Begleitstelle: Hilfe für Eltern von Kindern mit Behinderungen

Als Eltern eines Kindes mit Behinderungen haben Sie im Alltag viele zusätzliche Herausforderungen zu meistern. Hier finden Sie Hilfe in jeder Lebensphase Ihres Kindes – mittels Informationen sowie Austauschmöglichkeiten im Forum.

Zur Begleitstelle für Eltern 

Eltern sitzen mit ihrer kleiner Tochter und einem Laptop auf den Knien auf dem Sofa und informieren sich. | © Pexels / Kampus Production

Trisomie 16: Lebenserwartung und Prognose

Es gibt keine Heilung für Trisomie 16, und die Prognose hängt von der Schwere der Symptome ab. Die Lebenserwartung variiert und hängt insbesondere mit der Form der Trisomie zusammen. Jedoch verläuft die Mehrheit dieser Form der Trisomie bereits in der Schwangerschaft tödlich. Bei durchschnittlich 32 von 100 Kindern, die aufgrund einer chromosomalen Ursache an einer spontanen Fehlgeburt während der Schwangerschaft versterben, kann die Form Trisomie 16 nachgewiesen werden.

Für Eltern ist es wichtig, sich der mit der möglicherweise geringen Lebenserwartung auseinanderzusetzen und sich möglichst früh mit den Themen Trauer und Tod zu beschäftigen. Folgend haben wir einige Tipps zusammengestellt, die helfen können, den Verlust eines Kindes besser bewältigen zu können:

  1. Unterstützung durch Fachleute in Anspruch nehmen: Professionelle Hilfe in Form von psychologischer Betreuung kann von unschätzbarem Wert sein. Qualifizierte Therapeut:innen können Ihnen nicht nur während des Trauerprozesses emotionalen Beistand bieten, sondern Sie auch bei der Bewältigung des Verlusts Ihres Kindes unterstützen. Niederschwellige Beratungsmöglichkeiten bietet zum Beispiel die Organisation Kindsverlust.ch an.
  2. Bewahrung der Erinnerung an Ihr Kind: Wenn es Ihnen hilft, ist es wichtig, die Erinnerung an Ihr Kind festzuhalten. Dies kann in vielfältiger Weise geschehen, sei es durch die Erstellung eines Gedenk- oder Erinnerungsbuchs, das Pflanzen eines Baumes als symbolische Geste oder die Schaffung eines Kunstwerks, das Ihr Kind repräsentiert. Das Leben Ihres Kindes mag kurz gewesen sein, aber seine Spuren können in Ihrer Familie lange nachwirken und wertvoll sein.
  3. Unterstützung durch das soziale Umfeld: Sie müssen nicht allein durch diese schwierige Zeit gehen. Sprechen Sie mit Freunden und Angehörigen über Ihre Gefühle und Bedürfnisse. Das Teilen Ihrer Trauer kann Ihnen Trost und Unterstützung bringen.
  4. Vorbereitung der Abschiedszeremonie: Es mag ungewöhnlich erscheinen, bereits zu Lebzeiten Ihres Kindes einen Bestatter zu konsultieren. Dennoch sollten Sie sich deswegen nicht schuldig fühlen. Sie treffen alle notwendigen Vorkehrungen, um Ihrem Kind den gebührenden Abschied zu ermöglichen.

Der Umgang mit Verlust und Trauer ist eine individuelle Reise, und es gibt keinen festen Zeitplan oder eine bestimmte Art und Weise, wie man damit umgehen sollte. Geben Sie Ihren Bedürfnissen Raum und nehmen Sie Unterstützung von Fachleuten und Ihrem sozialen Netzwerk an, wenn Sie es benötigen.


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