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Schmerzarten und Schmerzerkrankungen

Ein schmerzfreies Leben. Für Menschen, die unter regelmässigen oder chronischen Schmerzen leiden, fühlt sich das wie ein unerreichbarer Traum oder gar eine Illusion an. Um die Lebensqualität dieser Personen zu steigern und einen besseren Umgang mit Schmerzen zu erlangen, ist es wichtig zu wissen, welche Schmerzarten existieren und von welcher Sie betroffen sind.

Foto einer Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht, die ihren Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger festhält. | © pexels

Schmerz ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Hält er jedoch an oder tritt regelmässig auf, kann er den Alltag von Betroffenen erheblich beeinflussen. (pexels)

Akuter Schmerz ist eine lebenswichtige Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder Krankheiten. Sind wir verletzt oder krank, signalisiert uns unser Körper mit einer Schmerzempfindung ein deutliches Warnsignal. Diese Alarmfunktion dient uns zum Schutz vor Gefahren und fordert uns zu einer umgehenden Handlung auf. Beispielsweise reagieren wir umgehend mit einer Schonhaltung, wenn es uns im Rücken schmerzt. 

Halten die Schmerzen jedoch an, treten regelmässig auf und können nicht mehr umgangen werden, werden sie als Dauerschmerz oder chronische Schmerzen bezeichnet. In diesem Fall ist die ursprüngliche lebenswichtige Schutzfunktion des Schmerzes verloren gegangen und ein eigenständiges Krankheitsbild, die Schmerzkrankheit, ist entstanden. Diese kann den Alltag und die Lebensqualität von Betroffenen stark beeinträchtigen.

Welche Schmerzarten gibt es?

Damit schmerzkranke Personen mit geeigneten Therapiemöglichkeiten behandelt werden können, ist es wichtig zu verstehen, welche Arten von Schmerzen existieren und welche Auswirkungen die jeweiligen Schmerzarten auf unseren Körper haben. Neueste Erkenntnisse in der Forschung unterscheiden zwischen Rezeptorschmerzen, gemischten Schmerzen und Nervenschmerzen. 

Übersicht über Rezeptorschmerzen, Nervenschmerzen und gemischte Schmerzen. | © EnableMe/Stiftung MyHandicap Schmerzen unterscheiden sich je nach Ursache. (EnableMe/Stiftung MyHandicap)

Rezeptorschmerzen (Nozizeptive Schmerzen)

Schneiden wir uns in der Küche mit dem Messer, verbrennen wir uns die Hand an einer Kerze oder kommt unsere Haut mit Säure in Kontakt, empfinden wir Schmerzen in unseren Gelenken, Knochen oder im Gewebe. Diese Schmerzen entstehen durch eine Reizung unserer Schmerzmelder, den sogenannten Schmerzrezeptoren (= Nozizeptoren) und werden als Schmerzsignal im Körper weitergeleitet. Akute Schmerzen gelten zunächst immer als Rezeptorschmerzen und werden als dumpf, drückend, krampf- und kolikartig empfunden.

Als typische Rezeptorschmerzen gelten: 

  • akute Verletzungen
  • postoperativer Schmerz
  • Knochenbrüche
  • Sportverletzungen
  • Haut- und Schleimhautverletzungen
  • Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Rheuma
  • Entzündungen
     

Nervenschmerzen (Neuropathische Schmerzen)

Im Gegensatz zu den Rezeptorschmerzen entstehen Nervenschmerzen nicht durch eine Reizung der Schmerzrezeptoren. Vielmehr werden sie durch den Nerv, genau genommen durch eine direkte Schädigung oder Fehlfunktion einer schmerzleitenden Nervenfaser, ausgelöst. Die Beschädigung der Nervenstrukturen kann dazu führen, dass die Nervenschmerzen nicht am Ort der Verletzung, sondern an ganz anderen Körperstellen wahrgenommen werden. Diese Form der Schmerzen nennt man auch Phantomschmerzen. Nervenschmerzen werden oft als einschiessend, elektrisierend, als Brennen oder Kribbeln empfunden. 
Typische Verursacher für eine Störung oder Schädigung von Nerven sind:

  • Verletzungen (zum Beispiel durch eine Operation)
  • Veränderungen des Rückenmarks
  • Amputationen
  • Erkrankungen wie Gürtelrose oder Diabetes mellitus 


Gemischte Schmerzen (Mischform aus Nerven- und Rezeptorschmerzen)

Chronische Schmerzen werden häufig nicht nur durch eine Schmerzart ausgelöst, sondern stellen oft eine Mischform aus Nerven- (neuropathische Schmerzen) und Rezeptorschmerzen (nozizeptive Schmerzen) dar. Eine Diagnose dieser gemischten Schmerzen ist nicht einfach und stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Vielfach wird nur eine Komponente identifiziert und therapiert. Für einen optimalen Therapieerfolg ist es jedoch wichtig, beide Komponenten wirkungsvoll zu behandeln. 

Die gemischte Schmerzform trifft häufig auf bei: 

  • Rückenschmerzerkrankungen
  • Tumorschmerzen
  • Arthroseschmerzen
  • anderen häufigen Schmerzerkrankungen

Häufige Schmerzerkrankungen

Unter häufigen Schmerzerkrankungen versteht man eine Vielzahl von unterschiedlichen Krankheitsbildern. Nachfolgend erklären wir einige davon:

Kopfschmerzen
Kopfschmerzen gelten als eine der bekanntesten Beschwerden und sind ein Beispiel für akuten Schmerz. Diese werden oft durch Stress, Schlafmangel, zu viel Nikotin, Alkohol oder durch einen Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) ausgelöst. Eine weitere weit verbreitete Ursache sind Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, die meistens aufgrund einer ungesunden Körperhaltung zu Spannungskopfschmerzen führen.

Migräne
Migräne bezeichnet eine chronische Form von Kopfschmerzen, die anfallsartig auftritt und meistens nur eine Kopfhälfte betrifft. Neben den Kopfschmerzen leiden Betroffene teilweise unter Begleitsymptomen wie Übelkeit, Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Gerüche bis hin zu vorherigen Sehstörungen, einer sogenannten Aura. In schwerwiegenden Fällen treten Lähmungserscheinungen von Beinen und Armen, Sprachstörungen oder Schwindel auf. 

Rückenschmerzen
Rückenschmerzen gehören nebst Kopfschmerzen zu den bekanntesten Schmerzarten. Oftmals können die Ursachen nicht eindeutig zugewiesen werden. Sie treten manchmal schleichend oder direkt als akuter Schmerz auf und können zu einem chronischen Schmerz heranwachsen, wenn sie nicht rechtzeitig und fachkundig therapiert werden. Rückenschmerzen können als eigenständiger Schmerz, als Begleiterscheinung oder aufgrund von Fehlhaltungen und körperlicher Überbelastung auftreten. 

Tumorschmerzen
Ähnlich wie die Rückenschmerzen zählen auch Tumorschmerzen meistens zur gemischten Schmerzart, da sie einen neuropathischen und nozizeptiven Schmerzanteil aufweisen. Diese Schmerzen können Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung sein, durch die Tumore selbst entstehen oder aufgrund von Tochtergeschwülsten (Metastasen) ausgelöst werden. Tumorschmerzen gelten als das häufigste Krankheitssymptom von Krebspatienten. 

Rheumatische Schmerzen
Rheumatische Schmerzen stellen ein Oberbegriff für verschiedene Krankheitsbilder dar und sind charakteristisch Rezeptorschmerzen, die sich als Schmerzen im Bewegungsapparat und Einschränkungen der Beweglichkeit zeigen. Darunter zählen schmerzhafte Veränderungen von Muskeln, Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln (Weichteilrheumatismus), Arthrose (degenerativ-rheumatische Erkrankung) oder entzündliche Rheumaformen wie chronische Arthritis.

Verfasst von EnableMe in Zusammenarbeit mit unserer Partnerin Grünenthal Pharma AG. M-N/A-CH-05-24-0003


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