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Erschöpfungsdepression: nur müde oder bereits krank?

Sie fühlen sich ständig schlapp, antriebslos und niedergeschlagen? Dann leiden Sie vielleicht an einer Erschöpfungsdepression. Erfahren Sie hier, wie Sie diese ernsthafte psychische Krankheit erkennen und was helfen kann, sie in den Griff zu bekommen.

Foto einer Frau, die sichtlich müde an einem Holztisch sitzt und den Kopf auf die Hand aufstützt. | © pexels

Eine Erschöpfungsdepression ist mehr als Müdigkeit: sie ist eine behandlungsbedürftige Krankheit. (pexels)

Die Erschöpfungsdepression, auch Stressdepression genannt, ist eine Unterart der Depression. Sie tritt nach belastenden oder anstrengenden Lebensphasen, zum Beispiel einer aufwühlenden, länger andauernden Trennung oder der intensiven Pflege einer nahestehenden Person, auf. Betroffene werden durch verschiedene Symptome beeinträchtigt und es fällt ihnen zunehmend schwerer, ihren Alltag zu bestreiten. Im Gegensatz zur normalen Erschöpfung, die alle Menschen ab und zu verspüren, handelt es sich bei der Erschöpfungsdepression um eine anerkannte psychische Erkrankung. Sie wird von Psychiater:innen oder Psycholog:innen diagnostiziert und ist mit der richtigen Behandlung gut in den Griff zu bekommen. Ferner kann auch ein Burnout eine Erschöpfungsdepression auslösen, weshalb es schwierig ist, die zwei Diagnosen voneinander zu unterscheiden.

Symptome einer Erschöpfungsdepression

Eine Erschöpfungsdepression zeigt sich mit denselben Symptomen, die bei einer regulären Depression auftreten. Als Hauptsymptome gelten:

  • Gedrückte Stimmung (Trauer, innere Leere)

  • Interessen- oder Freudlosigkeit (Aktivitäten, die früher Spass gemacht haben, tun dies nicht mehr, Gleichgültigkeit)

  • Antriebslosigkeit (Müdigkeit, das Gefühl, keine Energie zu haben)

Zusatzsymptome sind:

  • Konzentrationsschwierigkeiten (gedanklich von einem Thema zum anderen springen, sich schnell ablenken lassen)

  • Schuldgefühle (ein schlechtes Gewissen haben, denken, man sei eine Last)

  • Hoffnungslosigkeit (keine Zukunft sehen, keine Pläne mehr schmieden)

  • Schlafstörungen (frühmorgendliches Erwachen, Einschlafprobleme)

  • Veränderung des Appetits (kein oder ein grösseres Hungergefühl als normalerweise)

  • Innere Unruhe, Verlangsamung (nicht entspannen können, träge Bewegungen)

  • Suizidgedanken (darüber nachdenken, das eigene Leben zu beenden, damit der Schmerz aufhört)

Besonders ausgeprägt sind bei einer Erschöpfungsdepression die Antriebslosigkeit: Betroffene sind ständig müde, egal, wie viel sie schlafen. Dadurch haben sie enorme Probleme, ihre täglichen Aufgaben, beruflich oder privat, zu erledigen. Auch Konzentrationsschwierigkeiten kommen gehäuft vor.

Erschöpfungsdepression oder Burnout?

Die Erschöpfungs- oder Stressdepression kann kaum vom Burnout unterschieden werden, da sie oft als Folge davon auftritt. Ein entscheidender Unterschied ist jedoch, dass ein Burnout durch Überlastung im Job ausgelöst wird, eine Erschöpfungsdepression aber nicht zwingend mit der Arbeit zu tun haben muss. Weiter definiert die Weltgesundheitsorganisation WHO Depressionen als Krankheit, während ein Burnout als Syndrom gilt. In unserem Beitrag «Burnout/Depression: Was Sie wissen müssen», beschäftigen wir uns eingehend mit den Unterschieden der beiden Krankheitsbildern.

Erschöpfungsdepressionen überwinden: Behandlung

Die meisten Arten von Depressionen werden sehr ähnlich therapiert: mit Psychotherapie und/oder Medikamenten wie Antidepressiva. Bei einer Erschöpfungsdepression steht vor allem die Steigerung der Energie im Vordergrund und das Erlernen von Strategien, falls der Stress wieder überhandnimmt. 

Selbsthilfe bei Erschöpfungsdepressionen

Zusätzlich zu den oben genannten Behandlungsschritten können Sie die folgenden Dinge ausprobieren, um Ihre Genesung zu beschleunigen:

  • Lernen Sie Entspannungstechniken, wie Atemübungen und Achtsamkeit, um Ihren Umgang mit Stress zu verbessern.
  • Sorgen Sie bewusst für Entspannung, zum Beispiel mit einem heissen Schaumbad oder einer wohltuenden Massage.
  • Bewegen Sie sich an der frischen Luft, um Ihren Körper in Schwung zu bringen.
  • Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
  • Setzen Sie Grenzen, in dem Sie zum Beispiel Zeiten festlegen und kommunizieren, in denen Sie nicht gestört werden möchten.

Die Dauer der Therapie hängt von der Persönlichkeit der Betroffenen ab. Manche brauchen nur wenige Monate, bis sie sich besser fühlen, andere benötigen etwas länger. Richtig oder falsch gibt es nicht, wichtig ist, dass Sie Hilfe annehmen und so den ersten Schritt zur Genesung tun. Die folgenden Organisationen können Ihnen helfen, geeignete Therapeut:innen zu finden: Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP), Assoziation Schweizer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (ASP),  Schweizerische Berufsverband für angewandte Psychologie (SBAP). Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Beitrag «Depression: Behandlung».


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