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Afrika barrierefrei

Der Kontinent Afrika ist auf der Reiselandkarte von Menschen mit Behinderung meist noch ein schwarzer Fleck. Zu Unrecht.

Foto eines Baumen im Sonnenuntergang. | © unsplash

Afrika ist eine Reise wert. (unsplash)

Fahrten mit unbequemen Jeeps, Camping in unwegsamem Gelände und mangelnde medizinische Versorgung – so stellen sich viele Menschen Reisen in Afrika vor. Klar, eine Reise nach Afrika ist ein Abenteuer, für Menschen mit und ohne Behinderung – und so soll es auch sein. Für alle Menschen, egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Das ist der Grundgedanke vieler Reiseanbieter in Afrika.

Gleiche Erlebnisse für alle

«Menschen mit Behinderung sollen exakt dasselbe erleben wie Menschen ohne Handicap – zum selben Preis». Das ist der Grundsatz von Endeavour Safaris in Südafrika. Das Unternehmen blickt auf eine langjährige Erfahrung zurück. Michael und Silvia Hill gründeten Endeavour Safaris mit der Vision, das südliche Afrika für alle potenziellen Reisenden zugänglich zu machen.

2001 begannen sie mit einer Campingsafari durch Südafrika. Heute bietet Endeavour Safaris Reisen durch Südafrika, Namibia und Botswana für Menschen im Rollstuhl und anderen Behinderungen an. Camping ist immer noch das Hauptprodukt. «Es ist schwierig, barrierefreie Lodges zu finden», sagt Michael Hill. «Wir stellen unsere eigenen Camps auf. Die sind behindertengerecht und jeder kann sie nutzen.» Safaris durch Afrika scheinen wie eine Droge zu sein. Viele Menschen, auch mit Behinderung, kommen immer wieder. Michael Hill erzählt von Kunden im Rollstuhl, die bereits acht Touren absolviert haben.

Durchdachte Reiseplanung

Aber nicht nur Menschen mit Prothesen oder anderen Mobilitätseinschränkungen sind bei Endeavour Safaris willkommen. Das Unternehmen bietet auch spezielle Touren für gehörlose oder blinde Menschen an. «Bei Touren für blinde Menschen sind die Fahrzeiten wesentlich kürzer und es wird viel Wert auf haptische und gustatorische Wahrnehmung gelegt», führt Michael Hill aus.

Auch um die medizinische Versorgung müssen sich Menschen mit Behinderung keine Sorgen machen. «Wir haben ein gutes Backupsystem. Südafrika verfügt über professionelle Krankenhäuser mit einer fortschrittlichen Infrastruktur», erklärt der Reiseorganisationsleiter. Für Safari-Einsteiger empfiehlt Michael Hill eine Safari zwischen 12 Tagen und zwei Wochen in Südafrika. Die Tourstarts sind fixiert. Allerdings können auch individuelle Safaris mit einer privaten Gruppe gebucht werden. Endeavour Safaris stellt bei Bedarf auch ausgebildete Betreuer in Südafrika. Für Safaris durch Namibia und Botswana müssen Reisegäste noch ihre eigenen Begleiter mitnehmen. Geplant ist allerdings, auch hier in Bälde geschultes Betreuungspersonal zur Verfügung zu stellen.

Safari für Fortgeschrittene

Für besonders abenteuerlustige Reisende mit Behinderung hat GoAfrica Safaris Touren durch Kenia und Tansania zusammengestellt. Das 2005 gegründete Unternehmen bietet Safaris für Menschen, die auf ein Rollstuhl angewiesen sind, langsame Geher, blinde Menschen und Menschen mit anderen Handicaps an. Um besten medizinischen Support zu gewährleisten, kooperiert GoAfrica Safaris mit den Flying Doctors. Die beste Reisezeit für Touren in Kenia oder Tansania ist von Juli bis Oktober. GoAfrica Safaris stellt nach Bedarf eine männliche beziehungsweise weibliche Betreuungsperson. «Wir gehen immer sicher, dass wir die Bedürfnisse unserer Teilnehmer kennen und die Unterkünfte und das Programm auch tatsächlich für sie geeignet sind», sagt Yvonne Matiba von GoAfrica Safaris.

Auf barrierefreier Entdeckungsreise

Afrika wird von Jahr zu Jahr barrierefreier. «Es werden neue Plätze entdeckt und für Menschen mit Einschränkungen erlebbar gemacht, mehr Hotels und Lodges barrierefrei gestaltet», erzählt Yvonne Matiba. «Es gibt keinen Grund für Menschen mit Behinderung, nicht nach Afrika zu reisen», fasst Michael Hill das professionelle Angebot von Endeavour Safaris zusammen. «Alles ist sehr gut organisiert, geplant und auf Reisende mit Handicap abgestimmt».


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