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Morbus Crohn: Symptome und Behandlung

Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die aufgrund der unspezifischen Symptome nur schwer zu diagnostizieren ist. Erfahren Sie, wie die Lebenserwartung mit der Crohn-Krankheit ist und welche Behandlungsmöglichkeiten dabei helfen, das Wohlbefinden zu steigern.

Eine Frau liegt mit starken Bauchschmerzen in Embryostellung im Bett. | © Pexels / Cottonbro Studio

Die häufigsten Symptomen von Morbus Crohn sind Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust. (Pexels / Cottonbro Studio)

Symptome von Morbus Crohn

Bei Morbus Crohn können ganz unterschiedliche Abschnitte des Darmes von Entzündungen betroffen sein, weshalb die Symptome stark variieren. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Durchfall (manchmal mit Blut im Stuhl)
  • Gewichtsabnahme
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber
  • Blutarmut (Anämie) aufgrund von Blutverlust im Stuhl

Die Krankheit kann in Schüben auftreten. Krankheitsphasen wechseln sich dabei mit Zeiten ohne Beschwerden ab.

Zudem können auch Symptome ausserhalb des Verdauungstrakts auftreten, wie:

  • Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen
  • Hautausschläge und Hautentzündungen
  • Augenentzündungen und Augenprobleme
  • Leber- und Gallenwegserkrankungen
  • Nierensteine
  • Osteoporose und Knochenprobleme

Aufgrund der anhaltenden Symptome können Betroffene zudem psychische Erkrankungen entwickeln, so zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen. Oder wie es eine Betroffene beschreibt: «Durch diese Krankheit hatte ich völlig meine Lebensfreude und auch Lebensqualität verloren, weil auch Unternehmungen und soziale Kontakte kaum noch möglich waren».

Da die Symptome von Morbus Crohn auch auf andere Krankheiten hinweisen können, ist es wichtig, dass eine ärztliche Fachperson die Diagnose stellt. 

Unterschied zu Colitis Ulcerosa

Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust sind nicht nur Symptome von Morbus Crohn, sondern auch von Colitis Ulcerosa. Beides sind chronische, entzündliche Darmerkrankungen, jedoch sind bei den Krankheiten unterschiedlich Bereiche im Verdauungstrakt betroffen. Bei Colitis Ulcerosa beginnt die Entzündung im Enddarm und breitet sich von dort aus zum Dickdarm aus. Bei Morbus Crohn dagegen können alle Bereiche des Darms, von der Mundhöhle bis zum Enddarm betroffen sein, wobei gesunde Abschnitte dazwischen liegen. Wie bei Morbus Crohn ist auch bei Colitis Ulcerosa die genaue Ursache unbekannt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, immunologischen und Umweltfaktoren verantwortlich ist.

Behandlung von Morbus Crohn

Auch wenn es keine Heilung für Morbus Crohn gibt, kann eine angemessene Behandlung die Symptome lindern, das Risiko von Komplikationen verringern und die Lebensqualität verbessern.

Medikamentöse Behandlung

Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die zur Behandlung von Morbus Crohn eingesetzt werden können. Einige dieser Medikamente sind speziell für die Symptome der Krankheit entwickelt worden, während andere darauf abzielen, die Entzündung im Verdauungstrakt zu reduzieren. Einige der häufig verwendeten Medikamente zur Behandlung von Morbus Crohn sind:

  • Entzündungshemmende Medikamente, wie zum Beispiel Kortison
  • Immunsuppressiva, zur Unterdrückung der Aktivität des Immunsystems
  • Aminosalicylate zur Verminderung der Darmentzündungen
  • Zytostatika, um das Zellwachstum zu bremsen
  • Antibiotika bei bakteriellen Infekten 
  • Antikörper (Biologika), um an unterschiedlichen Stellen in das Entzündungsgeschehen im Körper einzugreifen

Änderung des Lebensstils und der Ernährung

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung kann es auch hilfreich sein, den eigenen Lebensstil zu ändern. Fachpersonen empfehlen ausreichend Bewegung sowie Stressmanagement. Zur Stressbewältigung eignen sich zum Beispiel autogenes Training, Meditation, Atemtherapie oder Achtsamkeitsübungen. Verzichten Sie ausserdem auf Alkohol und rauchen Sie nicht. Rauchen kann sich sehr ungünstig auf den Verlauf von Morbus Crohn auswirken.

Auch die Umstellung der Ernährung kann helfen, Symptome zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern. Allgemeine Empfehlungen für Menschen mit Morbus Crohn sind:

  • Ernähren Sie sich möglichst ausgewogen und ballaststoffreich.
  • Vermeiden Sie fettige, gebratene oder stark gewürzte Speisen.
  • Nehmen Sie häufiger kleinere Mahlzeiten zu sich, anstatt wenige grosse.
  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, um eine Austrocknung zu vermeiden.
  • Führen Sie ein Ernährungstagebuch, um potenzielle Trigger-Lebensmittel zu identifizieren und zu vermeiden.

Operation

In einigen Fällen zeigen Medikamente und andere Therapien keinen Erfolg mehr, sodass über eine Operation nachgedacht werden muss. Diese kann auch erforderlich sein, um schwerwiegende Komplikationen, wie Darmverschluss oder Darmperforation, zu behandeln. Die Entscheidung für eine Operation hängt jedoch von unterschiedlichen Faktoren ab und muss in Absprache mit einem Facharzt, einer Fachärztin getroffen werden.

Eine der häufigsten operativen Behandlungen bei Morbus Crohn ist die sogenannte Resektion, bei der ein Stück des erkrankten Darms entfernt wird. Dies kann dazu beitragen, Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blutungen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. In einigen Fällen kann auch eine  notwendig sein, um den Darminhalt aus dem Körper abzuleiten.

Obwohl eine operative Therapie bei Morbus Crohn oft eine wirksame Behandlungsmöglichkeit darstellt, birgt sie auch Risiken. Mögliche Komplikationen können Infektionen, Blutungen, Narbenbildung und Darmverschlüsse sein. Dass eine Operation die Lebensqualität trotz aller Risiken massiv erhöhen kann, erklärt ein Mitglied unserer Community, dem der komplette Dickdarm entfernt werden musste: «Nach dem ersten Schock deswegen musste ich feststellen, wie schön das Leben wieder sein kann. Das ist jetzt 13 Jahre her, 13 Jahre ununterbrochen ohne Schmerzen.»

Darüber sprechen hilft

Ein Leben mit Morbus Crohn bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Sie sind jedoch nicht alleine! Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen hilft, neue Lösungen und Perspektiven zu finden. Teilen Sie Fragen und Herausforderungen bei einem persönlichen Peer-Austausch oder stellen Sie Ihre Fragen anonym und kostenlos in unserem Forum.

Lebenserwartung mit Morbus Crohn

Solange die Erkrankung behandelt und kontrolliert wird, ist die Lebenserwartung bei Morbus Crohn kaum eingeschränkt. Die meisten Menschen mit Morbus Crohn können ein langes und erfülltes Leben führen.

Wie bei Menschen ohne chronische Krankheiten ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, sich gesund zu ernähren, regelmässig Sport zu treiben und sich Zeit für Entspannung und Selbstfürsorge zu nehmen. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie Sie Ihre psychische Gesundheit stärken können.


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