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Lehrstellensuche mit einer Sehbehinderung – Erfahrungsaustausch mit anderen jungen Menschen ist wertvoll

Die Lehrstellensuche und die Sehbehinderung sind zwei Themen, mit denen sich Linus vor kurzem konfrontiert sah. Natürlich kamen viele Fragen auf. Dank dem Peer-Programm «Jugendliche helfen Jugendlichen» konnte er mit der Helferin Samira wertvolle Erfahrungen austauschen und den Mut finden, seinen eigenen Weg einzuschlagen.

Werkzeuge hängen an einer Holzwand. | © unsplash

Wie das Peer-Programm einem Jugendlichen mit Behinderungen neuen Mut machte. (unsplash)

Die Lehrstellensuche ist für viele Jugendliche kein einfacher Weg, ob mit oder ohne Behinderung. Es kommen viele Fragen und Themen auf, mit denen man sich plötzlich auseinandersetzen muss – die Berufswahl, schnuppern, Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche und vieles mehr. Linus (Name von der Redaktion geändert) befand sich vor kurzem in eben dieser Situation. Neben der Lehrstellensuche musste er sich aber auch zum ersten Mal richtig mit seiner Sehbehinderung auseinandersetzen und damit, was diese für die Berufswahl bedeutet.  

Jugendliche helfen Jugendlichen

Linus und seine Mutter waren deshalb auf der Suche nach Ratschlägen und Unterstützung. Pascal – der für das Peer-Programm «Jugendliche helfen Jugendlichen» verantwortlich ist – hat ihnen einen Austausch vorgeschlagen mit einer Person, die eine ähnliche Situation selbst erlebt hat. Zwar gibt es vielfältige Angebote von Fachstellen oder Verbänden, die unterstützen können. Schlussendlich können sich aber Personen mit ähnlichen Erfahrungen am besten in die Situation von Menschen mit Behinderung hineinversetzen. 

Mithilfe von Pascal wurde der Austausch organisiert und mit Samira, einer der Helferinnen von «Jugendliche helfen Jugendlichen», wurde die passende Person gefunden. Die diplomierte Fachübersetzerin lebt ebenfalls mit einer Sehbehinderung und konnte Linus aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen hilfreiche Tipps geben. 

Peer-Programm für Jugendliche

Mit unserem Peer-Programm «Jugendliche helfen Jugendlichen» bieten wir Unterstützung von Selbstbetroffenen. Unsere freiwilligen jungen Helfer:innen geben Kindern und Jugendlichen Mut und Unterstützung.

Zum Peer-Programm

Foto von zwei jungen Frauen, die auf dem Rücken auf einem Auto liegen, sich unterhalten und lachen. | © pixabay

Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig inspirieren

«Linus war vor dem Gespräch eher skeptisch gewesen und hat etwas Überwindung gebraucht, da er nicht so gerne über sich selbst redet», erzählt Linus’ Mutter. Letztendlich war der Austausch mit Samira für Linus aber äusserst wertvoll und öffnete ihm neue Perspektiven. Zu hören, wie andere junge Menschen mit ihrer Sehbehinderung umgehen und ihr Leben anpacken, hat ihm besonders imponiert.

Der Austausch von Erfahrungen inspiriert aber nicht nur Linus, sondern auch Samira. So erzählt die Helferin, dass sie bei jedem Austausch etwas Neues erfährt. Zudem schätze sie sich nach dem Austausch umso glücklicher, einer Arbeit nachgehen zu können, die ihr Freude bereitet und die ihr ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. 

Den eigenen Weg einschlagen

Einer Arbeit mit Freude nachgehen und selbstbestimmt leben kann hoffentlich auch Linus bald. Denn kurz nach dem Gespräch hat er bereits eine Lehrstelle im technischen Unterhalt gefunden. Aber ebenso wichtig: «Linus ist nun bestärkt darin, dass er seinen Weg gehen kann», so seine Mutter. 

Foto eines Waldweges, umgeben von Bäumen und Sträuchern. | © unsplash Dank des Austauschs ist Linus überzeugt, dass er seinen eigenen Weg gehen wird. (unsplash)

Dass dies nicht immer so einfach ist, zeigten Linus’ Erfahrungen bereits. So schnupperte er unter anderem im Verkauf, wo ihm besonders der Umgang mit Menschen Freude bereitete, und er ein tolles Feedback bekam. Während dem Auswertungsgespräch mit der SVA musste er trotzdem einen entmutigenden Kommentar wegstecken. «Ich hätte mich doch sehr gewundert, wenn Linus das mit dem Verkauf hätte machen können. Das geht doch nicht» – diese Aussage bekam Linus zu hören, nachdem er über seine Lehrstelle im technischen Unterhalt berichtete.  

Leider haben viele Institutionen oder Arbeitgebende Vorurteile, was Menschen mit einer Sehbehinderung können und nicht können. Um solche Kommentare wegzustecken, braucht es viel Überzeugung und eine gesunde Portion Mut. Falls Linus aber wieder einmal in eine solche Situation gelangen sollte, weiss er, dass er jederzeit Hilfe holen kann und es Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und trotzdem ihren Weg gingen. 

Genau darum würden Linus und seine Mutter den Austausch auch weiterempfehlen. So schreiben die beiden: «Es ist für jeden jungen Menschen wertvoll, wenn er merkt: Hey, da sind noch andere auf der Welt, denen es ähnlich ergeht wie mir – und die sind nicht daran verzweifelt, sondern haben es gepackt!» 

Bist du ebenfalls auf der Suche nach einer Lehrstelle? Auf unserer Lehrstellenbörse findest du Lehrstellen für Jugendliche mit Behinderung. 


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