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Freiwilligenarbeit im Dienst der Gesellschaft

Die Freiwilligenarbeit in der Schweiz hat eine lange Tradition und ist, mit drei Millionen freiwillig arbeitenden Menschen, ein fester und unverzichtbarer Teil der zivilen Gesellschaft.

Rotes Herz, das auf mehrere Handflächen gemalt ist. | © unsplash

Engagierte Freiwillige in der Schweiz gibt es viele. (unsplash)

«Die Freiwilligenarbeit ist für eine Selbsthilfeorganisation wie Procap absolut zentral» betont Esther Gingold, Leiterin des Ressorts Sektionen der Organisation Procap: «Ohne Freiwilligenarbeit könnten wir nie diese breite Palette von Dienstleistungen zugunsten von Menschen mit Handicap anbieten.» Procap ist der grösste Mitgliederverband von und für Menschen mit Handicap in der Schweiz. Procap wurde 1930 als Schweizerischer Invaliden-Verband gegründet und zählt heute gegen 20'000 Mitglieder in rund 45 regionalen Sektionen.

Ferienerlebnisse für Menschen mit Behinderung

Ohne engagierte Menschen, die einen Teil ihrer Freizeit für Procap aufwenden, ginge vieles nicht. In den lokalen Procap-Sektionen werden jährlich rund 56'000 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet. Im letzten Jahr waren die freiwilligen Reisebegleiterinnen und -begleiter von Procap 40'500 Stunden im Einsatz, um Menschen mit Behinderung Ferienerlebnisse zu ermöglichen. Procap ist nur eine von vielen Schweizer Organisationen, für die Freiwilligenarbeit eine wichtige wenn nicht lebensnotwendige Stütze ist.

Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung arbeitet freiwillig

Circa 43 Prozent der Schweizer Bevölkerung übernimmt ein freiwilliges Engagement. Somit sind mehr als drei Millionen Menschen innerhalb oder ausserhalb von Vereinen oder Organisationen freiwillig tätig. Gemäss den 2020 erhobenen Daten des Freiwilligenmonitors engagieren sich oft Menschen mit einer guten Ausbildung, die in gesicherten finanziellen Verhältnissen leben, neben Beruf und Familie in Freiwilligenarbeit. In Vereinen und Organisationen sind hauptsächlich Menschen von 40 bis 64 Jahren tätig. Ausserhalb von Verbandsstrukturen sind viele Rentnerinnen und Renter von 65 bis 79 Jahren beispielsweise in der Nachbarschaftshilfe aktiv.

Foto eines Mannes mit rotem Shirt, auf dem "Volunteer" steht. | © unsplash Die Freiwilligenarbeit hat in der Schweiz eine lange Traditiion. (unsplash)

Erfahrungen erweitern, Verantwortung tragen

Elsbeth Fischer, Geschäftsführerin von Benevol Schweiz hielt an der Procap-Freiwilligentagung fest: «In den 90er-Jahren haben sich Menschen engagiert, weil sie sich dazu verpflichtet fühlten, Schwächeren zu helfen. Heute stehen der Spass an der Tätigkeit und die Möglichkeit, mit andern etwas zu bewegen, im Vordergrund.» Zudem wollen Freiwillige die eigenen Erfahrungen erweitern und Verantwortung tragen. Doch wer sich heute freiwillig engagiert, will keine Handlangerdienste machen: «Ich stelle fest, dass Freiwillige vermehrt eigene Ideen einbringen wollen, wie sie sich bei uns engagieren. Schwieriger ist es, Leute für fixe Funktionen in Vorständen und Aufgaben ohne Gestaltungsmöglichkeit zu finden», bestätigte Serge Fournier, Präsident der Sektion Procap Valais romand an der Tagung. Elsbeth Fischer unterstrich, dass die Gruppe der Helferinnen und Helfer, die sich zu jeder Zeit selbstlos und voller Pflichtgefühl einsetzen, immer kleiner werde.

Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit

Die immense Bedeutung des Freiwilligenengagements wird nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Ländern festgestellt. Bereits 2001 machten die Vereinten Nationen mit einem internationalen Jahr darauf aufmerksam und das Jahr 2011 wurde als das «Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit» ausgerufen. Obwohl die Schweiz kein EU-Mitgliedsland ist, wurde auch dort 2011 ganz im Zeichen der Freiwillenarbeit zelebriert.

Der Kanton Zürich setzt Akzente

In Zürich ist im Rahmen des europäischen Freiwilligenjahres 2011 der Verein «Freiwilligennetz Kanton Zürich» gegründet worden. Erstmals und für die Schweiz einzigartig wird damit ein organisations- und themenübergreifendes kantonales Gremium im Bereich Freiwilligenengagement und Ehrenamt geschaffen. Ziel ist es, die Bedeutung der Freiwilligentätigkeit für die Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft sichtbar zu machen und die vielen freiwillig Engagierten zu würdigen. Die Mitglieder des Vereins konstituieren sich aus Organisationen, die in den Bereichen Soziales, Kirche, Kultur, Umwelt tätig sind, die Freiwilligenarbeit und das Ehrenamt als Tätigkeit fördern, zum Beispiel der Seniorenverband Pro Senectute oder der WWF. «Der Verein steht aber auch allen anderen Zürcher Organisationen und Institutionen offen, die sich dem Freiwilligenengagement verpflichten», sagt Arnold Müller, Vorstandsmitglied des Vereins.


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