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Alternativen in der Behandlung von Demenz

Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die in der Demenz-Therapie eingesetzt werden. Auch verschiedenen, alternativen Heilmitteln wird ein positiver Effekt nachgesagt.

Nahaufnahme von verschiedenen grünen Blättern. | © unsplash

Der Gingko-Baum gilt als alternatives Heilmittel für vielerlei Beschwerden. (unsplash)

Eine eindeutige Wirksamkeit konnte diesen Alternativen jedoch bisher nicht nachgewiesen werden. Positiv auf das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz auswirken können sich unter anderem die folgenden Präparate: 

Ginkgo biloba/Ginkgo-Baum (z.B.Tebofortin): Wirkstoff aus Blättern und Samen einer uralten ostasiatischen Baumart, dem eine durchblutungsfördernde Wirkung sowie eine Verbesserung der Gedächtnisleistung zugesprochen wird. Dieser Wirkstoff ist allgemein gut verträglich. Die Wirkung von Ginkgo auf Alzheimer-Betroffene wurde in verschiedenen Studien untersucht – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Wirksamkeit wurde vor allem bei leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz festgestellt.

Lecithin: Cholinhaltiges Nahrungsergänzungsmittel, das zur Bildung aller Zellmembranen benötigt wird und lebensnotwendig ist. Es kann vom Körper nicht in den geforderten Mengen selbst hergestellt werden – darum ist eine externe Zufuhr wichtig. Dem Stoff wird eine positive Wirkung in der Demenz-Behandlung nachgesagt, was durch Studien jedoch noch nicht bestätigt werden konnte.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Sind ein Arzneimittel wie Ibuprofen, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung häufig zur Rheumatherapie eingesetzt und in niedrigen Dosen als Schutz vor Herz- oder Hirninfarkt verschrieben werden. Eine prophylaktische Wirkung gegen Demenz konnte bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Nimodipin: Ist ein Arzneistoff zur Förderung der Hirndurchblutung. Kann als Medikament gegen Demenzformen eingesetzt werden, die durch Durchblutungsstörungen (Vaskuläre Demenz) begünstigt werden. Bisher ist keine eindeutige Wirkung durch Studien belegbar.

Östrogen: Ist ein weibliches Sexualhormon, dem man eine prophylaktische Wirkung gegen Demenzerkrankungen zuschreibt. Eine Östrogengabe bei Frauen nach den Wechseljahren kann jedoch nach heutigem Wissensstand wegen der unerwünschten nebenwirkungen (z.B. erhöhtes Schlaganfallrisiko) nicht zur Demenzprophylaxe empfohlen werden.

Piracetam: Ist ein Arzneistoff, dem die Verbesserung der Hirndurchblutung und der Sauerstoffversorgung des Gehirns zugeschrieben wird. Zur Behandlung von kognitiven Störungen bei älteren Menschen (Ausnahme: Alzheimer). Eine positive Wirkung wurde bisher jedoch nicht bewiesen, weshalb der Arzneistoff umstritten ist.

Secale Alkaloide: Sind natürlich vorkommende Substanzen, die in der Medizin unter anderem zur Behandlung von Migräne, Durchblutungsstörungen und der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden. Die angenommene Steigerung der Denk- und Gedächtnisfunktionen im höheren Lebensalter durch Secale Alkaloide konnte bisher in Studien nicht nachgewiesen werden.

Selegilin: Ist ein Wirkstoff, der den Dopaminabbau im Gehirn hemmt und zur Behandlung von Parkinson-Patienten eingesetzt wird. Eine positive Wirkung von Selegilin in der Therapie der Demenz konnte bislang nicht bestätigt werden.

Statine: Sind Arzneistoffe, die zur Verminderung der Plaque-Bildung (= Ablagerungen in den Gefässen) bei Patientinnen und Patienten mit kardiovaskulärem Ereignis (z.B. Herzinfarkt) beitragen. Da ein vaskuläres (= die Gefässe betreffendes) Risikoprofil als Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz gilt, liegt die Vermutung nahe, dass die Einnahme von Statinen eine prophylaktische Wirkung auf die Ausbildung einer Demenz haben kann. Bislang konnte diese Vermutung durch keine Studie nachgewiesen werden.

Vinpocetin: Ist ein Wirkstoff, dem eine erweiternde Wirkung der Blutgefässe im Gehirn zugeschrieben wird. Aufgrund der dadurch erhöhten Durchblutung des Gehirns liegt die Vermutung eines positiven Einflusses bei Demenz nahe. Studien konnten diesen erwarteten Effekt bislang jedoch nicht belegen, die Gabe von Vinpocetinen bei einer Demenzerkrankung ist deshalb umstritten.

Vitamin E (Tocopherol): Vitamin E ist entscheidend für eine richtige Funktion des Gehirns. Es bewacht die Myelinscheide, ein schützender Mantel, der die Nervenzellen im Gehirn umgibt. Das führt zu einem verlangsamten Alterungsprozess und ist deshalb bei der Vorbeugung von Alzheimer hilfreich. Vitamin E ist nicht einfach nur ein einzelner Stoff, sondern bezeichnet eine ganze Familie kraftvoller Antioxidantien. Hohe Vitamin E-Dosierungen können unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Vitamin B1 (Thiamin): Ist ein wasserlösliches Vitamin, das im Körper besonders für die Funktion des Nervensystems eine entscheidende Rolle spielt. Es liegen keine adäquaten Studien vor, die den Einsatz von Vitamin B1 rechtfertigen würden.

Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure: Ein erhöhter Homocysteinspiegel scheint mit einem erhöhten Demenzrisiko einherzugehen. Mit der Gabe von Folsäure (Folat) und in einem geringeren Masse auch der Vitamine B12 (Cobalamin) und B6 (Pyridoxin) kann der Homocysteinspiegel deutlich gesenkt werden. Bisher fehlen jedoch Studien, die nachweisen, dass die Gabe der B-Vitamine der Vorbeugung einer Demenz dient. Im Gegenteil berichtet eine Studie von einer Verschlechterung des Denkens bei älteren Menschen unter der Gabe von Vitamin B12.
Allgemein gilt: Bei Anzeichen eines Vitaminmangels sollten die Vitamine natürlich stets zugeführt werden.


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