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Hörverlust als Alzheimer-Risikofaktor

Ein Hörverlust kann sich auf verschiedenste Lebensbereiche auswirken – unter anderem auch auf das Alzheimer-Risiko. Umso wichtiger ist es, dass bei Anzeichen eines Hörverlusts das Gehör untersucht wird und der Hörverlust behandelt wird.

Alter Mann mit einem Hörgerät | © unsplash

Hörverlust als Alzheimer-Risikofaktor. (unsplash)

Hörverlust ist der Verlust des Hörvermögens auf einem oder beiden Ohren, der von leicht bis hochgradig reichen kann. Es gibt viele Ursachen und es kann jede Person in jedem Alter treffen, aber am häufigsten tritt Hörverlust bei Menschen über 60 auf. Ein Hörverlust kann weitreichende Folgen für Sie und Ihre Angehörigen haben. Ein unbehandelter Hörverlust kann sich sowohl auf Ihre Gesundheit als auch auf Ihr Wohlbefinden auswirken. 

Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit Hörverlust häufiger an Depressionen, sozialer Isolation und kognitivem Verfall leiden. Medizinisch gesehen haben Menschen mit Hörverlust höhere Kosten für andere Gesundheitsprobleme und ein höheres Risiko für gefährliche Stolperfallen und Stürze. Bei Menschen, die noch berufstätig sind, kann Hörverlust zu Arbeitslosigkeit oder geringerem Verdienst am Arbeitsplatz führen.

Symptome

Die Symptome eines Hörverlustes können je nach Art des Hörverlustes, der Ursache und des Ausmasses des Verlusts variieren. Für Menschen mit altersbedingtem Hörverlust ist es typisch, einen so genannten Hochton-Hörverlust zu erleiden. Höhere Töne wie hohe Stimmen oder Vogelgezwitscher können schwerer zu hören sein. Im Allgemeinen weisen Menschen mit einem Hörverlust jedoch einige oder alle der folgenden Symptome auf:

  • Schwierigkeiten, alltägliche Gespräche zu verstehen
  • Das Gefühl, zwar zu hören, aber nicht zu verstehen
  • Sie müssen den Fernseher oder das Radio lauter stellen
  • Häufiges Bitten an andere, etwas zu wiederholen
  • Vermeiden von sozialen Situationen, die früher Spass gemacht haben
  • Ein Gefühl der Erschöpfung nach einem Tag, an dem man anderen Menschen zugehört hat
  • Erhöhte Kommunikationsschwierigkeiten in lauten Situationen wie Restaurants, lebhaften Familientreffen, im Auto oder bei Gruppentreffen
  • Tinnitus oder Klingeln und/oder Summen im Ohr

Ursachen

Jede der folgenden Situationen erhöht Ihr Risiko, einen allmählichen Hörverlust zu entwickeln:

  • Ab einem Alter von 60 Jahren ist altersbedingter Hörverlust wahrscheinlicher
  • Häufige Belastung durch laute Geräusche, wie zum Beispiel Schüsse
  • Eine nahe verwandte Person mit Hörverlust oder eine familiäre Vorgeschichte mit genetischen Störungen, die zu Hörverlust führen

Je mehr dieser Risikofaktoren auf Sie zutreffen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie einen Hörverlust erleiden. Der Hörverlust tritt in der Regel schleichend auf. Dies sind die häufigsten Risikofaktoren, aber es gibt auch einige überraschende Risikofaktoren. Ein Hörverlust kann auch durch einen der folgenden Gründen verursacht werden:

  • Bestimmte Medikamente, manchmal auch «ototoxische» Medikamente genannt
  • Trauma oder Verletzung des Kopfes
  • Bestimmte Krankheiten wie Morbus Menière, Otosklerose oder Autoimmunkrankheiten
  • Akustikusneurinom

Auswirkungen auf Alzheimer

  • Menschen mit einem leichten Hörverlust (25 Dezibel) haben ein fast doppelt so hohes Risiko, an Demenz zu erkranken, wie Menschen mit normalem Hörvermögen.
  • Menschen mit einem mittelschweren Hörverlust haben ein dreimal höheres Risiko, an Demenz zu erkranken.
  • Menschen mit einem schweren Hörverlust haben ein fünfmal höheres Risiko, an Demenz zu erkranken.
  • Für jeden Anstieg des Hörverlusts um 10 Dezibel steigt das Demenzrisiko um 20 Prozent. Bei Menschen über 60 Jahren sind 36 Prozent des Demenzrisikos mit dem Hörverlust verbunden.

Bei Menschen mit mittelschwerem bis schwerem Hörverlust ist das Risiko, an Demenz zu erkranken, bis zu fünfmal höher. Mehrere grosse Studien haben ergeben, dass ältere Erwachsene mit Hörverlust – insbesondere Männer – eher an Alzheimer und Demenz erkranken als Menschen mit normalem Gehör. Bei Männern mit Hörminderung war die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, um 69 Prozent höher als bei Männer ohne Hörminderung.

Das Risiko steigt mit der Verschlechterung des Hörverlusts. Bei Menschen mit leichtem Hörverlust ist die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, fast doppelt so hoch wie bei Menschen mit normalem Hörvermögen. Bei Menschen mit mittlerem Hörverlust steigt das Risiko um das Dreifache und bei Menschen mit schwerem Hörverlust um das Fünffache.

Wenn eine nahestehende Person Anzeichen von Demenz zeigt, sollten Sie ihr helfen, das Gehör lieber früher als später überprüfen zu lassen. Manchmal werden nicht diagnostizierte Hörverlust-Symptome für Alzheimer-Symptome gehalten, obwohl sie in Wirklichkeit keine sind. Bei Menschen mit Alzheimer kann ein Hörverlust die Symptome verschlimmern. Eine Hörminderung erschwert es, zuzuhören, zu antworten und auf verbale Hinweise zu reagieren. Sie verstärkt das Gefühl der Verwirrung, Isolation und Paranoia.

Hörtraining-Apps

Kalmeda

Kalmeda bietet Nutzer:innen eine medizinisch fundierte, individuelle Tinnitus-Therapie. Mit dem Übungsprogramm können Sie Schritt für Schritt lernen, Ihren Tinnitus zu bewältigen und wieder mehr Ruhe in Ihr Leben zu bringen. Die Kalmeda Tinnitus-App kombiniert kognitive Verhaltenstherapie mit medizinischem Wissen, akustischen Hilfsmitteln und Entspannungsübungen. Sie basiert auf langjähriger Erfahrung in der Behandlung von Tinnitus und entspricht den Richtlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Die App wurde von HNO-Ärzt:innen und Psycholog:innen entwickelt und ist als Medizinprodukt zugelassen.

Asklepios Hörtraining

Diese App hilft den Träger:innen von einem Cochlea-Implantat, die Höreindrücke ihrer Umgebung und die Sprache ihrer Mitmenschen besser zu verstehen. Mit Hilfe der Hörtrainings-App können die Nutzer:innen ihrem Niveau entsprechend trainieren und sich mit dem neuen Implantat vertraut machen. Mit der App können CI-Träger:innen gezielte Hörübungen durchführen und so ihr Hörvermögen mit dem neuen Cochlea-Implantat testen und verbessern. Sie können jederzeit kleine oder grosse Trainingseinheiten einlegen und Ihren Fortschritt überprüfen.

HörFit

Die zentrale Hörverarbeitung unterliegt einem kontinuierlichen Alterungsprozess, vor allem wenn ein langjähriger Hörverlust im Bereich des peripheren Gehörs vorhanden ist. Mit dem hörFit-Training können Ihre zentralen Hördefizite präzise gemessen und anschliessend ein für Sie passendes Training zusammengestellt werden. Die App bietet Ihnen ein Hörtraining mit mindestens acht wichtigen Trainingsfunktionen. Durch dieses besondere Gehirn-Training können Sie Ihr Hörverstehen auch in schwierigen und anspruchsvollen Situationen verbessern. Das Training kann Ihnen helfen, die von Ihren Ohren gelieferten Informationen schneller und genauer zu entschlüsseln. Die hörFit-App ist sowohl für Menschen mit als auch ohne Hörgerät geeignet.

Unterstützung

Hörverlust kann jede Person treffen. Es spielt keine Rolle, ob Sie jung oder alt, berufstätig oder im Ruhestand sind. Es ist wichtig, daran zu denken, dass der Hörverlust nicht nur die Betroffenen selbst betrifft, sondern auch Auswirkungen auf Angehörige und Familie hat.

Es ist wichtig, so viel wie möglich darüber zu lernen, wie man am besten mit seinem Umfeld kommuniziert. Das kann für verschiedene Menschen unter verschiedenen Umständen unterschiedlich sein. Sie sind nicht allein, und der Austausch von Erfahrungen sowie die Unterstützung von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen ist wertvoll. In unserer Community können Sie mit Selbstbetroffenen diskutieren, Erfahrungen teilen und sich gegenseitig motivieren.


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