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«Die Erfahrung, nicht alleine zu sein mit meiner Krankheit ist für mich das wertvollste.»

Wie es tatsächlich ist, mit Multiple-Sklerose (MS) den Alltag zu bewältigen, konnte Kristina kein Arzt sagen. Um sich nicht mehr so alleine zu fühlen mit ihrer Diagnose und um Wissen auszutauschen, suchte sie den Dialog mit anderen Betroffenen. Im Peer-Austausch mit Pascal konnte sie ganz offen sprechen und Fragen stellen. Zu hören, wie andere Menschen ihre Herausforderungen mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit meistern, machte ihr Mut. Dieser Mut eröffnete ihr gar eine neue berufliche Möglichkeit.

Eine junge Frau lehnt sich an einen Tisch und telefoniert lächelnd. | © pexels

Ein Peer-Austausch ermöglicht ein offenes Gespräch auf Augenhöhe. (pexels)

Nach jahrelanger Odyssee von Arzt zu Arzt bekam Kristina 2021 endlich einen Namen für ihre Empfindungen: Multiple-Sklerose (MS). Zwar hatte sie ein starkes Gefühl, dass etwas mit ihr nicht stimmt, aber das wurde lange als psychosomatisch abgetan. Anhand eines s und einer Lumbalpunktion konnte schliesslich die Diagnose gestellt werden. Kristina hatte endlich Gewissheit. Die Krankheit selbst stellte sie allerdings vor neue Herausforderungen: «Nachdem ich meine Diagnose erhalten habe, war ich ziemlich überfordert mit der Situation.» Kristina hatte zwar Ärzte, die sie fragen konnte, aber wie es wirklich ist, mit MS zu leben, wie sie den Alltag meistern kann, das konnte ihr keine Fachperson beantworten. «Ich habe schnell gemerkt, dass ich Kontakt zu anderen Betroffenen möchte, um mich mit meiner Diagnose nicht mehr so alleine zu fühlen und gleichzeitig von ihrem Wissen zu profitieren», so Kristina (lesen Sie dazu auch den kurzen aber intensiven Peer-Austausch zwischen Susanna und Alexandra).

Diskussionen in der Community

Gespräch auf Augenhöhe

Da Kristina in einem sozialen Beruf tätig war, kannte sie das Angebot von EnableMe und folgte uns auf Instagram. Kurze Zeit nach der Diagnose kontaktierte sie den damaligen Projektleiter Pascal, der selbst mit einer Form von MS lebt. Es wurde ein langes Gespräch. Ein Gespräch auf Augenhöhe, wie Kristina es beschreibt. «Wir konnten uns über verschiedene Dinge austauschen, ich konnte Pascal Fragen stellen und durfte einige Aspekte aus seinem Leben mit einer chronischen Krankheit kennenlernen.»

Die Erfahrung, nicht alleine zu sein mit ihrer Krankheit, war für sie am wertvollsten. Kristina hat dank des Peer-Austausches gelernt, dass es viele Menschen gibt, die einen ähnlichen Weg gehen wie sie. Allerdings ist sie sich bewusst: «Den Weg muss ich immer noch selber gehen. Aber ich kann mir Inputs für die Richtung holen.» Zu hören, wie andere Menschen ihre Herausforderungen mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit meistern, macht ihr Mut. «Es gibt mir neue mögliche Ansätze, die ich für mich übernehmen kann, oder auch nicht.»

Peer-Programm «Zweite Hilfe» – Austausch mit anderen Betroffenen

Es gibt Ereignisse, die alles verändern. Die plötzliche Konfrontation mit einer Behinderung oder Krankheit macht uns handlungsunfähig und hilflos. Wir stellen Ihnen Menschen zur Seite, die diesen Weg bereits gegangen sind – unsere Helfer:innen von «Zweite Hilfe». Erfahren Sie mehr über das Peer-Programm.

Verschiedene Personen stehen in einem Kreis und halten ihre Hände in der Mitte zusammen. | © unsplash

Offener Umgang mit der Krankheit

Für Kristina ist klar: «Für mich ist der Austausch mit einer anderen Person, die mit derselben Krankheit lebt, eine enorme Bereicherung.» Das Gefühl, nicht alleine zu sein, verstanden zu werden, hilft ihr stark. Auch gewisse Tipps und Tricks zu erhalten von Personen, die eine Diagnose bereits länger haben, war für Kristina sehr wertvoll. Dank des Austausches kann sie ihre eigene Diagnose besser akzeptieren. «Dafür bin ich dankbar und werde mich weiterhin mit Betroffenen austauschen. Und hoffentlich, wenn ich etwas gefestigter bin, auch selber anderen Menschen weiterhelfen können.»

Nicht zuletzt hat der Peer-Austausch Kristina den Mut gegeben, offener mit ihrer MS umzugehen. Mit Erfolg: Kristina hat eine spannende neue Arbeitsstelle gefunden, bei der ihre Krankheit nicht als Hindernis angesehen wird. «Es ist ein wunderschönes Gefühl, so einen Ort gefunden zu haben.»


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