Bei einer Allergie reagiert ihr Körper auf Dinge, die normalerweise keine Reaktion auslösen. Die sogenannten Allergene werden als eine Gefahr für ihr Immunsystem betrachtet und verursachen die Freisetzung des Botenstoffes Histamin. Dieses ruft eine allergische Reaktion ihres Körper aus.
Allergien – eine Volkskrankheit
Allergien gelten als Volkskrankheit. Allein an Heuschnupfen leiden zwischen 15 und 20 Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung. Neben dieser verbreitetsten Allergieform gibt es noch andere Typen wie Lebensmittel-, Medikamenten-, Hausstaub-, Tierhaar- oder Kosmetikmittelallergien. Der Körper eines gesunden Menschen reagiert, wenn körperfremde Stoffe eindringen. Dieser Abwehrmechanismus ist grundsätzlich notwendig, da hierdurch gefährliche Umweltstoffe unschädlich gemacht werden können. Bei Allergikern kommt es jedoch zu einer Überempfindlichkeit – es entsteht dadurch eine Überreaktion auf eigentlich harmlose Allergene wie etwa Pollen, Staubpartikel oder Lebensmittel. Verbreitete Symptome sind Ausschläge, Asthma oder Schnupfen.
In den 1980er Jahren wurde ein rasanter Anstieg an Allergie-Betroffenen in Industrieländern bemerkt. Obwohl die Wissenschaft aus aller Welt versuchen, den Geheimnissen des Immunsystems auf die Spur zu kommen und herauszufinden, warum es im Falle von Allergien fehlerhaft reagiert, ist es bisher noch nicht gelungen, die genauen Ursachen der Allergien zu ergründen. Fakt ist, viele Menschen leiden an Allergien, die je nach Ausprägung erhebliche Einschränkungen zur Folge haben.
Weitere Diskussionen in der Community
Warum Allergien entstehen: Eine Vielzahl an Theorien
«Es ist tatsächlich so, dass in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten eindeutig ein Anstieg der Häufigkeit von allergischen Erkrankungen festgestellt worden ist. Eine befriedigende Erklärung für diese Zunahme gibt es bis jetzt nicht, auch hier wird jedoch immer wieder die ‹Hygienetherorie› angeführt», sagt Dr. Renz Mang, praktizierender Allergologe.
Die Hygienetheorie besagt, dass durch eine mangelnde Aktivierung («Unterforderung» ) des Immunsystems – vor allem in der Kindheit und der frühen Jugend – durch übertriebene Hygienemassnahmen das Auftreten von Allergien begünstigen könnte, so Dr. Mang.
Stress, ungesundes Essen, kurze Stillzeiten als mögliche Auslöser
Dennoch gibt es eine Reihe vieler weiterer Faktoren, von denen vermutet wird, dass sie die Entstehung von allergischen Erkrankungen begünstigen können, so der Allergologe. «Es ist zum Beispiel bekannt, dass eine genetische Veranlagung für Allergien bestehen kann. Kinder, in deren Familien Allergien vorkommen, also zum Beispiel ein Heuschnupfen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, ebenfalls an einer Allergie zu erkranken», erklärt Dr. Mang eine der meist vertretenen Entstehungstheorien.
Des Weiteren sind Ursachen wie beispielsweise die steigende Umweltverschmutzung und veränderte Lebensgewohnheiten eine Möglichkeit. Unter letzteres fallen etwa ein allgemein erhöhter Stresspegel, ein anderes Essverhalten und kürzere Stillzeiten von Babys. Selbst eine erhöhte Pollenexposition – vermutlich aufgrund der Erderwärmung oder durch Schadstoffbelastungen – führte, so manche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, zu einer stärkeren Sensibilisierung der Körper gegenüber diesen Allergenen.
Fakt ist aber, dass Kinder einem erhöhten Allergierisiko ausgesetzt sind, wenn seine beiden Elternteile ebenfalls eine Allergie haben – analog der Theorie der genetischen Vererbung. Wie auch immer Ihre Allergie entstanden ist, sie gilt es nun diagnostiziert und dann entsprechend behandelt zu werden.