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Medikamentenallergie oder Nebenwirkung?

Medikamente können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Manche Betroffene vermuten dabei gleich eine Medikamentenallergie. Doch eine allergische Reaktion ist nur äusserst selten die Ursache.

Nahaufnahme eines Mannes, der sich am Handgelenk kratzt. | © pexels

Juckreiz ist ein starkes Zeichen für eine Allergie. (pexels)

Das Antibiotikum soll endlich Besserung verschaffen. Doch anstatt, dass es die Halsschmerzen in Schach hält, löst es Magen-Darmbeschwerden aus. Eine Medikamentenallergie? «Meistens handelt es sich eher eine Nebenwirkung der Tabletten, denn Allergien auf Medikamente sind selten», sagt Roxane Guillod, Expertin von aha! Allergiezentrum Schweiz.

Medikamente und ihre Nebenwirkungen

Auf dem Beipackzettel sind sie aufgeführt: die unerwünschten, aber vorhersehbaren Nebenwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten. «Diese typischen und daher häufigen Reaktionen sind bedingt durch die Inhaltsstoffe des Medikaments und deswegen bereits im Voraus bekannt», so Guillod. Unverträglichkeiten, bei denen das eingenommene Medikament völlig unvorhersehbare Beschwerden auslöst, sind dagegen viel seltener. Dabei werden zwei Formen unterschieden: Liegt die Ursache in den Abläufen im Immunsystem, spricht man von einer Medikamentenallergie. Ist keine Reaktion des Immunsystems nachweisbar, handelt es sich um eine Intoleranz, auch Pseudoallergie genannt. 

Allergie: vor allem die Haut betroffen

Lösen Tabletten Allergien aus, ist das Immunsystem an der Reaktion beteiligt. Es stuft einen Inhaltsstoff irrtümlich als gefährlich ein und reagiert mit Abwehr darauf. Die ersten Symptome zeigen sich oft auf der Haut. Roxane Guillod: «Rötungen, Nesselfieber, Schwellungen, aber auch Schnupfen oder Atemprobleme sind möglich bis hin zum. Eine Medikamentenallergie kann oft starke Reaktionen hervorrufen.» Das Tückische: Manchmal kommt es erst nach Tagen bis Wochen zu masernartigen, juckenden Hauterscheinungen, Rötungen und Einblutungen sowie einem allgemeinen Krankheitsgefühl. 

Symptome einer Intoleranz

Auch bei der Intoleranz sind die Zellen des Immunsystems involviert – jedoch über einen anderen Mechanismus. Kein Wunder also, sind die Beschwerden einer Intoleranz auf den ersten Blick schwierig von jenen einer Medikamentenallergie zu unterscheiden. «Deswegen spricht man auch häufig von einer Pseudoallergie», erklärt Guillod. Eine allergologische Abklärung ist darum sehr wichtig. 

Allergien und Intoleranzen: Verursacher

Die häufigsten Verursacher für Medikamentenallergien sind:

  • Antibiotika wie Penizilline
  • Gichtmittel wie Allopurinol
  • Antiepileptika
  • Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure

 

Für Intoleranzen sind häufig die folgenden Medikamente verantwortlich:

  • klassische Schmerzmittel wie Aspirin oder Ibuprofen
  • Blutdrucksenkende Medikamente
  • Kontrastmittel
  • Lokalanästhetika

Beschwerden – was jetzt?

Treten unerwünschte Reaktionen auf, sollte sofort der behandelnde Arzt, die behandelnde Ärztin kontaktiert werden, um eventuell das Medikament abzusetzen. «Zur Behandlung von allergischen Reaktionen werden häufig Antihistaminika und Kortisonpräparate eingesetzt», sagt Roxane Guillod. Wer von einer Anaphylaxie betroffen ist, sollte stets ein ärztlich verschriebenes Notfallset griffbereit haben.

Mit Detektivarbeit zur Diagnose

«Bei unerwünschten Symptomen sind in jedem Fall die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt zu informieren», so die Expertin. Es ist hilfreich, die Beschwerden und alle zuvor eingenommenen Arzneimittel zu notieren. Mittels Anamnese sowie Haut- und Bluttests und Provokationstest wird die Ursache abgeklärt – und allenfalls eine Allergie diagnostiziert. «Bei Bedarf wird ein Allergiepass ausgestellt, in dem die Auslöser, aber auch verträgliche Alternativen aufgeführt sind. Diesen trägt man stets bei sich und zeigt ihn vor jeder Arztkonsultation», so Guillod. 

Wir danken aha! Allergiezentrum Schweiz herzlich für den Fachartikel.


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