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Migräne, Angst und Depression

Thomas Mehr, Jahrgang 1973, Fachbuchautor, hat eine Tochter und lebt in Hamburg. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Humanmedizin (Physikum) wechselte er in die pharmazeutische Industrie. Dort hat er bis heute – insgesamt über 18 Jahre in verschiedenen Funktionen und Abteilungen fundierte Berufserfahrungen gesammelt.

Porträt von Thomas Mehr. | © Privataufnahme

Thomas Mehr ist Fachbuchautor und hat ein Buch über sein Leben mit Migräne geschrieben. (Privataufnahme)

Thomas Mehr hat seit über 35 Jahren chronische Migräne, Höhen und Tiefen erfahren und möchte mit Klischees und Vorurteilen aufräumen. Er will zeigen, was es bedeutet, tagtäglich mit einer schweren neurologischen Erkrankung wie der Migräne zu leben. Mut machen, offen darüber zu reden, sich und die Migräne nicht zu verstecken vor allem die positiven Seiten im Leben nicht zu vergessen. In diesem Artikel erzählt Thomas Mehr von seinem Buch und gibt Einblicke in sein Leben mit chronischer Migräne.

Moin, ich bin Thomas Mehr, Jahrgang 1973, Fachbuchautor, habe eine Tochter und lebe im wunderschönen Hamburg. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Humanmedizin (Physikum) startete ich mein Berufsleben in der pharmazeutischen Industrie. Dort habe ich bis heute – insgesamt über 18 Jahre in verschiedenen Funktionen und Abteilungen fundierte Berufserfahrungen gesammelt. Seit über 35 Jahren lebe ich mit Migräne, habe Höhen und Tiefen erfahren und möchte ab heute mit Klischees und Vorurteilen aufräumen. Aus diesen vielseitigen Gründen ist mein Buch entstanden.

Ich beschreibe ein Leben mit Migräne, der Begleiterkrankung Depression und ungefiltert die dazugehörige Angst, mit Höhen und Tiefen. Das Buch habe ich in meiner zweijährigen Auszeit, therapiebegleitend und während meines Aufenthaltes in der psychosomatischen Klinik geschrieben. Im Fokus stehen meine Erfahrungen, mit dieser Erkrankung zu leben, wie ich mich mit wertvollen Tricks, Achtsamkeit und Selbstliebe zurück ins Leben gekämpft habe.

Es gibt kaum eine andere Krankheit, die so sehr mit Klischeevorstellungen behaftet ist wie die Migräne. Wer unter Migräne leidet, steht häufig im Verdacht zu übertreiben, sich vor unangenehmen Verpflichtungen drücken zu wollen und nicht belastbar zu sein. Was viele nicht begreifen, ist, dass Migräne eine schwere neurologische organische Krankheit ist und keine persönliche Schwäche!

Ich habe dieses Buch in erster Linie für Menschen geschrieben, die ebenfalls von Migräne betroffen sind, aber genauso auch für Menschen die Freunde, Bekannte oder Verwandte mit dieser Krankheit haben. Ich stelle hier meine persönliche Erfahrung in den Kontext wissenschaftlicher und klinischer Erkenntnisse. Das beinhaltet auch, verschiedene Behandlungsmethoden und Hilfsangebote vorzustellen und die Krankheit in ihren unterschiedlichen Facetten detailliert zu beschreiben.

Mein persönliches Ziel, dass ich mit diesem Buch verfolge, besteht darin, Aufklärung zu betreiben, um allen, die sich dafür interessieren, einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt und den Lebensalltag von Migräniker:innen zu ermöglichen. Es ist für Betroffene nicht leicht, die verschiedenen Symptome der Migräne und die ständige Belastung, die diese Krankheit mit sich bringt, angemessen zu kommunizieren. Das liegt unter anderem daran, dass die Worte, die von Migräniker:innen gewählt werden, um den Schmerz und die Übelkeit zu beschreiben, nicht annähernd an den tatsächlichen Schmerz, Wahrnehmung und Erfahrung heranreichen. Viele Betroffene gehen trotz starker Einschränkungen einer regelmäßigen Beschäftigung nach, erledigen den Haushalt und versorgen die Familie. Diese Situation kann dazu führen, dass die Schwere der Erkrankung und deren Symptome deutlich unterschätzt oder gar nicht erst gesehen wird! Man lebt gewissermassen ein Leben mit zwei extrem unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen, je nachdem, ob man sich gerade in einer Attacke befindet oder von der Migräne verschont bleibt.

Buchcover "Migräne - Angst und Depression. Ein Leben mit zwei Gesichtern" von Thomas Mehr. | © Privataufnahme Thomas Mehr hat seit über 35 Jahren chronische Migräne, Höhen und Tiefen erfahren, er möchte in seinem Buch mit Klischees und Vorurteilen aufräumen. (Privataufnahme)

Mein Buch soll Basiswissen vermitteln und mit Vorurteilen aufräumen. Ich habe medizinische Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und mich bemüht, aktuelle Empfehlungen, die sich an der medizinischen Leitlinie orientieren, darzustellen. Dennoch kann ich nicht ausschliessen, dass mir Fehler unterlaufen sind oder ich etwas vergessen habe. Ich schreibe aus meiner Sicht, die Sicht eines Betroffenen und werde daher keine medizinischen Empfehlungen aussprechen. Die Anwendung dieses Buches und die Umsetzung der darin enthaltenden Informationen und Vorschläge erfolgen auf eigenes Risiko. Für die Inhalte der in diesem Buch abgedruckten Internetseiten sind ausschliesslich die Betreiber der jeweiligen Internetseiten verantwortlich.

Ein Erfahrungsbericht ersetzt in keinem Fall den Gang zum Facharzt oder zur Fachärztin! Jeder persönliche Rat, den ich zum Umgang mit der Migräne erteile, beruht auf meiner Erfahrung, spiegelt meine private Meinung wider und ist nicht automatisch auf andere übertragbar. Jede Migräne ist anders und jede Person kann auch ganz unterschiedlich auf Medikamente, Behandlungen und ärztliche Empfehlungen ansprechen. Dennoch bin ich der Meinung, dass es in der Wahrnehmung dieser Krankheit viele Übereinstimmungen gibt. Nur wer tagtäglich mit dieser Krankheit konfrontiert ist, kann Auskunft darüber geben, wie es sich anfühlt, mit Migräne zu leben. Erfahrungsberichte stellen somit eine wertvolle Ergänzung zur Fachliteratur dar. Allein dafür lohnt es sich, das Leben mit Migräne aus der Sicht eines Betroffenen zu schildern und anderen die eigenen persönlichen Erfahrungen zugänglich zu machen.

Wir bedanken und vielmals bei Thomas Mehr für den spannenden Austausch und die tiefen Einblicke in seine Geschichte. Das Buch «Ein Leben mit zwei Gesichtern» gibt es unter anderem bei Orell Füssli.


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