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Buchtipp: «Mit Multipler Sklerose mitten im Leben»

In seinem autobiografischen Buch berichtet Jaron Bendkower von seinen vielseitigen Erfahrungen im Leben mit Multipler Sklerose (MS). Dabei provoziert der Psychotherapeut mit der Aussage: «MS ist heilbar.» Er schränkt jedoch auch gleich ein, dass diese Heilung nur den wenigsten MS-Betroffenen gelingt.

Foto einer Frau mit aufgeschlagenem Buch auf dem Schoss. | © pexels

Das Buch beleuchtet MS von einer anderen Seite. (pexels)

Das Buch «Mit Multipler Sklerose mitten im Leben» ist sicherlich nicht nur für Menschen mit MS lesenswert. Sondern auch für andere Personen mit chronischer Erkrankung. Denn der Autor, Jaron Bendkower, vermittelt einige interessante Ansichten zur Entstehung von chronischen Krankheiten. Und wie man sie behandeln kann.    

Zusammenhang begreifen

Für den Psychotherapeuten ist es wichtig, dass man den Zusammenhang begreift, wie Krankheiten entstehen. Egal, ob Multiple Sklerose oder eine andere Zivilisationskrankheit. Sie alle haben gemein, dessen ist Bendkower sich sicher, dass es nur eine körperliche Reaktion auf eine seelische Verletzung ist. Weshalb diese sich bei manchen Menschen im Körper bemerkbar machen und bei anderen wiederum nicht, ist jedoch ungewiss. Der selbst von MS betroffene Autor bietet den Leserinnen und Lesern jedoch eine Vielzahl an Theorien an, die einen Krankheitsausbruch aus seiner Sicht logisch erscheinen lassen.

Grosse Anzahl von Faktoren

Letztendlich kommt er aber nach vielen, vielen Seiten zu dem Schluss, dass wohl eine grosse Anzahl von Faktoren im individuellen Fall der Grund für den Krankheitsausbruch ist. Diese Kapitel regen sicherlich zur Auseinandersetzung mit den eigenen Lebensumständen (vor der Krankheit) an. Interessanter sind dann aber doch jene Passagen des Buches, in denen sich Bendkower mit der Heilung der Multiplen Sklerose befasst. Bemerkenswert ist hier die Auffassung, dass es nicht nur einen einzig wahren Weg aus der MS gibt. Erst recht, dass dieser nicht die klassische, westliche Schulmedizin ist. Vielmehr werden unterschiedlichste, auch (teilweise sehr) alternative Heilungsmethoden beleuchtet. Bendkower selbst hat viele von ihnen angewandt. Sicherlich eine sehr erfrischende und für alle erkrankten Menschen positive Herangehensweise.

Den Zusammenhang verdeutlichen

Ein weiterer, elementarer Ansatz des Psychotherapeuten ist es, auch bei der Therapie den Zusammenhang zu verdeutlichen. Man kann MS nicht nur auf einer einzigen Ebene isoliert behandeln. Man muss Körper, Geist und Gesamtsituation des Betroffenen mit einbeziehen. Grosser Wert wird dabei auf die psychische Ebene gelegt. Denn auch wenn der Körper irgendwann eine Eigendynamik entwickelt, so liegt doch der Schlüssel im Mentalen. Sowohl für den Ausbruch der Krankheit als auch für deren Heilung.

Sich selbst heilen

Das Buch «Mit Multipler Sklerose mitten im Leben» stellt auch einige Personen vor, denen es in jahrelanger, harter Arbeit tatsächlich gelungen ist, sich selbst zu heilen. Von MS und anderen, sehr schweren körperlichen Einschränkungen. 

Der Psychotherapeut erläutert auch detailliert, weshalb es vielen Menschen so schwerfällt, ihre eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Darüber hinaus gibt er nützliche Tipps, wie man mit eiserner Disziplin und konsequentem Lebenswandel sowohl eine seelische Heilung als auch eine körperliche Genesung erreichen kann. Dass diese beiden unterschiedlichen Zustände nicht immer gemeinsam eintreten (müssen), wird auch immer wieder betont.

Lohnenswerte Lektüre

Alles in allem bietet «Mit Multipler Sklerose mitten im Leben» von Jaron Bendkower nicht nur für MS-Betroffene eine lohnenswerte Lektüre. Das Buch eröffnet einen interessanten Blickwinkel auf die (eigene) Erkrankung, das Zusammenspiel von Körper und Seele und auch auf den westlichen Kulturraum. Für die 264 Seiten des im Spektrum Verlag erschienenen Werkes sollte man sich jedoch etwas Zeit nehmen. Nicht nur, weil manch einer vielleicht etwas davon braucht, die vielfältigen Sichtweisen zu verdauen. Auch die häufig hochgestochene Schreibweise des Autors und seine zahlreichen, letztendlich doch ergebnislosen Abschweifungen, machen das Lesen nicht immer einfach.


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