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Barrierefrei reisen an Schweizer Flughäfen

Hunderttausende Schweizer fliegen jedes Jahr in den Urlaub. Für Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder ihres Alters in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sind solche Reisen eine grosse Herausforderung. Die Flughafen-Betreiber bieten aber Unterstützung an – sowohl beim Abflug wie auch bei der Ankunft.

Am bodenstehendes Flugzeug der Swiss. | © unsplash

Passagiere mit Behinderungen können kostenlose Dienstleistungen in Anspruch nehmen. (unsplash)

Flugreisen gehören zum Alltag unserer modernen Gesellschaft. Badeferien auf den Balearen, Shopping in New York, Safari in Afrika – für Menschen ohne Behinderung ist das alles kein Problem. Ein paar Klicks im Internet und ab auf den Flughafen. Der Preiskampf unter den Fluggesellschaften sorgt für attraktive Tarife. Und dank Euro- und Dollarschwäche lässt sich der Traum vom Reisen für die Schweizer Bevölkerung so günstig wie nie zuvor realisieren.
 
Für Passagiere mit Behinderung bleibt die Planung einer Reise aber unverändert komplex. Individualisten planen die Reise mit Transport, Barrierefreiheit vor Ort und anderem vermehrt selbst, andere wiederum wenden sich an einen spezialisierten Reiseveranstalter.

Flughafen Zürich als Ausgangspunkt der Reise

In der Deutschschweiz ist der Flughafen Zürich der Ausgangs- und Endpunkt für die grösste Anzahl Flugreisen aus der und in die Schweiz. Die Zahl der Lokalpassagiere betrug allein im März 2019 mehr als 1'666'351 Millionen. Auf einem entsprechend hohen Niveau befindet sich auf dem Flughafen auch der Service für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität. Die Dienstleistungen werden von der Firma Airline Assistance Switzerland (AAS) angeboten und stehen allen Passagieren mit Behinderung kostenlos zur Verfügung.

Von der Ankunft am Flughafen bis zum Flugzeug

AAS-Mitarbeitende begleiten Passagiere mit Behinderung auf dem Weg von der Ankunft am Flughafen bis zum Flugzeug oder umgekehrt vom Flugzeug bis zur Verabschiedung und helfen ihnen bei Check-in, Pass-, Zoll- und Sicherheitskontrolle sowie beim Aufgeben oder Entgegennahme des Gepäcks. Zum Service auf dem Flughafen gehören aber auch spezielle Belangen, wie zum Beispiel der Transport des Rollstuhls oder eines allfälligen Begleithundes.

Wer als Passagier mit einer Behinderung die Dienste von AAS am Flughafen in Anspruch nehmen möchte, sollte Folgendes beachten: 

  • Hilfsbedarf am besten bereits bei der Buchung anmelden, jedoch mindestens 48 Stunden vor dem Abflug beim Reisebüro oder der Fluggesellschaft. 
  • Grad der Einschränkung der Bewegungsfreiheit (Assistance-Kategorie) nennen. 
  • Möglichst genau angeben, welche Serviceleistungen am Flughafen benötigt werden. 
  • Ebenfalls angeben, ob man als Passagier die Hilfe auch bei Abschluss der Reise und der Rückkehr nach Zürich benötigt wird. 
  • Dem Reisebüro oder der Fluggesellschaft Besonderheiten mitteilen, wie beispielsweise batteriebetriebene Rollstühle oder Blindenhunde. Mitgeführte Rollstühle müssen bei der Fluggesellschaft angemeldet werden. Sie werden im Frachtraum kostenlos befördert. Bei elektrischen Rollstühlen sind die Batterien vom Motor zu trennen. Anerkannte Begleithunde reisen in der Regel gratis in der Kabine mit. 

Passagiere, die am Flughafen eingetroffen sind, melden sich nach dem Aufgeben des Gepäcks am Check-in-Schalter der Fluggesellschaft. AAS-Mitarbeitende begleiten die Passagiere mit einer Behinderung von dort aus auf dem Weg zum Flugzeug.

Unterstützung an Pick-up-Points anfordern

Alternativ können sich Passagiere mit Behinderung auch zwei Stunden vor Abflug an einem der Pick-up-Points in den Check-in-Hallen 1, 2 oder 3 des Flughafens melden. Die Pick-up-Points sind mit gängigen Piktogrammen beschildert und befinden sich in der Nähe der Terminaleingänge. Am Pick-up-Point können sich Passagiere mit einer Behinderung entweder an das dortige Personal wenden oder über eine Rufsäule Hilfe anfordern. Reisende erhalten anschliessend Unterstützung beim Check-in und werden auf dem Weg zum Flugzeug begleitet.

Foto eines leeren Flughafens. | © unsplash Auf den weiten Wegen zu den Abfluggates werden Passagiere mit Behinderungen begleitet. (unsplash)

Hilfe am Flughafen auch bei der Landung

Wer wegen einer Behinderung auch bei der Landung am Flughafen Zürich Hilfe benötigt und diese bei der Buchung, vor dem Abflug oder spätestens 48 Stunden vor dem Rückflug bei der Fluggesellschaft angemeldet hat, wird entweder im Flugzeug oder am Ankunftsgate abgeholt. Von dort aus werden die Passagiere auf ihrem Weg durch Zoll-, Pass- und Sicherheitskontrolle begleitet und bei der Entgegennahme des Gepäcks unterstützt. Bei den Drop-off-Points endet die Unterstützung von AAS.

Ähnliches Prozedere am Flughafen in Basel…

Am zweitgrössten Schweizer Flughafen, dem EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg, ist der Ablauf ähnlich. Hier kümmert sich der Servicedienstleister CGS (Kontakt: 061 325 79 48) um Personen mit einer Behinderung. Der Hilfsbedarf muss vorher angemeldet werden. Es stehen zwei Check-in-Schalter für Passagiere mit einer Behinderung zur Verfügung. Ausserdem befinden sich am EuroAirport sowohl auf der schweizerischen als auch auf der französischen Seite mehrere Empfangspunkte mit Rufsäulen für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität. 

… und in Bern-Belp

Auf dem Flughafen Bern-Belp ist alles überschaubarer und gemütlicher. Ablauf und Servicedienstleistungen für Passagiere mit einer Behinderung sind mit denjenigen in Zürich und Basel identisch, allerdings reicht es aus, wenn man sich 60 Minuten vor dem Abflug am Welcome Desk im Terminal einfindet. Um das Check-in, das Passieren der Sicherheitskontrollen, den Transport zum und den Einstieg ins Flugzeug kümmern sich die Ground Services der Betreibergesellschaft Alpar AG (Kontakt: 031 960 21 11/groundservices@flughafenbern.ch).

Wir wünschen guten Flug!


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