Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer
Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer

Rollstuhlbasketballer Janic Binda

Nach einem schweren Verkehrsunfall musste sich Janic Binda an ein Leben im Rollstuhl gewöhnen. Jetzt, vier Jahre später, gehört er zu den besten Rollstuhlbasketballern der Schweiz und freut sich auf eine schöne Zukunft.

Foto eines orangenen Basketballs. | © unsplash

Basketball ist eine tolle Sportart für Menschen mit Behinderungen. (unsplash)

Er ist erst 17 Jahre alt und trotzdem hat Janic Binda aus Untersiggenthal schon viel durchlebt. Vor vier Jahren übersah ein Lastwagenfahrer den jungen Mann und erfasste ihn mit dem Vorderrad. Es folgte ein sechsmonatiger Aufenthalt im Spital und der Verlust des linken Beines.

«Zu Beginn war ich überzeugt, dass nur eine Prothese, die mein Bein vollkommen ersetzt, infrage kommt. Doch bald wurde mir klar, dass dies Wunschdenken ist, dass eine Prothese ein Bein nicht komplett ersetzen kann», sagt er rückblickend. Er entschied sich dann auch gegen eine Prothese.    

Um sich an das Leben im Rollstuhl zu gewöhnen, wechselte er ins Paraplegiker-Zentrum in Nottwil. Dort lernte er sein Leben im Rollstuhl zu meistern und kam schon bald mit dem Rollstuhlsport in Kontakt. Sport gehörte schon immer zu seinem Leben dazu. Vor dem Unfall spielte er Handball und verbrachte das halbe Leben auf dem Skateboard.

Sport als Lebenshilfe

Auch in Nottwil setzt man viel auf den Sport. «Sport lenkt dich ab und Schmerzen haben keinen Platz», erzählt Janic und fügt an: «Für mich war schnell klar, dass ich meine Schmerzen mit Sport bekämpfe. Ich kenne auch keinen Rollstuhlfahrer, der ohne Sport lebt.» Er verdeutlicht damit den hohen Stellenwert des Sports für Menschen im Rollstuhl.    

Selber probierte er viele Sportarten aus und merkte schon bald, dass nur ein Teamsport infrage kommt. In Nottwil trainiert das Rollstuhlbasketballteam Pilatus Dragons. Janic fand schnell Spass am Basketball. «Der Ehrgeiz war aber nicht von Anfang an da», erklärt er. Mit zunehmendem Erfolg kam aber auch der Ehrgeiz. Janic fiel vor allem durch seine Schnelligkeit und Übersicht auf und es war dann auch nur eine Frage der Zeit bis er in die erste Mannschaft aufgenommen wurde.

«Ich bin nicht besser als andere. Mein Vorteil ist, dass ich noch jung bin. So kann ich mich schnell verbessern», sagt er bescheiden. Tatsächlich gehört er aber zu den grössten Talenten der Schweiz und ist für das Spiel der Pilatus Dragons sehr wichtig. Da verwundert es nicht, dass bereits eine Anfrage von der Nationalmannschaft vorliegt. «Diese habe ich aber abgelehnt, da ich noch viel Zeit habe und im Moment auch noch andere Ziele verfolge», sagt er. Konkret möchte er neben dem Sport auch sein Privatleben geniessen und die Schule abschliessen, genau wie andere Teenager auch.  

« Ich freue mich auf die nächsten Jahre. »

Einmal an die Olympischen Spiele

Mit den Pilatus Dragons hat Janic Binda in der letzten Saison alles gewonnen. Nach dem Sieg im Cupfinal konnte er Ende Saison auch den Schweizer Meistertitel feiern. Im Europacup war die Aufgabe schwieriger. «Man merkt schon, dass im Ausland viele Profis spielen, die täglich trainieren. Trotzdem konnten wir einige Achtungserfolge feiern», erklärt er.   

Selber kann er sich im Moment eine Karriere als Profi im Ausland nicht vorstellen: «Ich will zuerst mit meiner Mannschaft die beiden Titel wiederholen.» Seit kurzem spielt der aufstrebende Jungstar für die Schweizer Juniorennationalmannschaft. Im Unterschied zur Nationalmannschaft der Elite ist der Trainingsaufwand kleiner und passt so in sein Programm. Ziele für die Zukunft hat er auch schon: «Ich will an die A-WM mit der Elite und mein Traum ist es, einmal in meinem Leben an den Olympischen Spielen teilzunehmen.»

Ein grosses Spektakel

Im Gespräch mit Janic Binda wird schnell klar: Der Rollstuhlsport in der Schweiz lebt und er ist ein Teil davon. «Rollstuhlbasketball ist für jeden Zuschauer ein Vergnügen. Das Tempo im Spiel ist sehr hoch und die Leidenschaft der Spieler ist deutlich zu spüren», schwärmt er und empfiehlt auch allen Lesern ein Spiel im Sportzentrum Nottwil zu besuchen. Janic ist mit seinem Leben sehr zufrieden und schaut optimistisch in die Zukunft.  


Ist dieser Artikel lesenswert?

Fehler gefunden? Jetzt melden.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?