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Integration schon vor dem Schuleintritt

Die schulische Karriere von Kindern fängt heute häufig nicht erst in der ersten Klasse an, sondern bereits im Kindergarten oder schon in Spielgruppen und Tagesstätten. Auch für Kinder mit Behinderung gibt es verschiedene vorschulische Einrichtungen.

Eine Mutter füttert ihr Kind. | © unsplash

Die Schulkarriere fängt nicht erst mit dem Eintritt in die erste Klasse an. (unsplash)

Häufig scheint die Integration von Kindern mit einer Behinderung in Kindergärten oder anderen vorschulischen Einrichtungen kein Problem zu sein. Gerade bei Kindern mit geistiger Behinderung gibt es in diesen Altern noch deutlich weniger Hindernisse. 

Frühförderung

In vorschulischen Einrichtungen liegt der Fokus noch auf den so genannten Social Skills der Kinder. Das heisst, sie sollen lernen, wie man mit anderen umgeht. Je nach Einrichtung lernen sie zwar auch schon Rechnen und Schreiben, teils sogar eine Fremdsprache, doch sind hier noch keine Leistungen wie später in der Schule gefragt. Die Kinder lernen auf spielerische Art und Weise, was vielen Kindern mit Behinderung den Zugang zum Lernen erleichtert. 

Frühförderung nebst dem üblichen Kindergartenalltag ist in den meisten Fällen sinnvoll. Sie kann entweder von der Betreuungsperson (mit der entsprechenden Ausbildung) direkt im Kindergarten oder in der Spielgruppe abgehalten werden oder das Kind geht zu einer externen Frühförderung. So können sich die Betreuungspersonen in den vorschulischen Einrichtungen auf den normalen Alltag mit den Kindern konzentrieren und das Kind wird trotzdem gezielt gefördert. Welche Lösung am besten ist und welche sich in der Praxis auch tatsächlich umsetzen lässt, hängt ganz von den Gemeinden, den Betreuungspersonen, den Kindern, den Eltern und der Infrastruktur des Kindergartens / der Spielgruppe ab. 

Vorteile für alle Beteiligten 

In der Theorie ist die Sachlage einfach. Kinder mit und ohne Behinderung besuchen den gleichen Kindergarten. Für viele nichtbehinderte Kinder ist dies der erste Kontakt mit Kindern mit Behinderung und umgekehrt. Je nach Einrichtung können auch mehrere Kinder mit Behinderungen die gleiche Gruppe besuchen. Meist ist es jedoch so, dass es nur ein betroffenes Kind in der Gruppe gibt. In Kindergärten, die sich gezielt auf Integration spezialisiert haben, machen Kinder mit Behinderung oft bis zu einem Drittel der Gruppe aus.

Solche Kindergärten sind natürlich für die Eltern eine gute Einrichtung, weil sie wissen, dass ihr Kind dort gut aufgehoben ist. Hier können die Kinder mit Gleichaltrigen spielen und neue soziale Kontakte knüpfen – die Behinderung spielt gerade in solch einem Umfeld keine zentrale Rolle. Auch die nichtbehinderten Kinder profitieren von dieser Konstellation. Sie lernen, dass es «andere» Menschen gibt und diese nicht ausgegrenzt werden sollen. Toleranz und Hilfsbereitschaft werden so in einem Alter geschult, in dem Kinder sowieso gerne helfen.  

Kinder malen Holz an. | © unsplash Wo ein Kind am besten aufgehoben ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. (unsplash)

Integrativ ist nicht immer die beste Lösung 

Doch nicht für alle Kinder ist eine Integration in einer «normalen» Einrichtung die beste Lösung. Manche Kinder fühlen sich in einer heilpädagogischen Spielgruppe oder Kindergarten wohler, vor allem, wenn sie intensive Betreuung benötigen. Viele Eltern schrecken jedoch davor zurück, weil sie wollen, dass ihr Kind die besten Fördermöglichkeiten bekommt. Der Besuch einer heilpädagogischen vorschulischen Einrichtung muss aber noch nicht heissen, dass eine spätere schulische Integration nicht mehr möglich wäre. Im Gegenteil! Gezielte Förderung in einer heilpädagogischen Einrichtung kann dem Kind helfen, den gleichen Entwicklungsstand wie seine nichtbehinderten Altersgenossen zu erreichen. 

Heilpädagogische Vorschulplätze sind dünn gesät in der Schweiz. Findet man einen freien Platz, stellt sich für viele ohnehin finanziell belastete Familien die Frage der Finanzierung. Gerade die Kosten bei privaten Einrichtungen werden im Normalfall nicht vom Kanton oder der Gemeinde übernommen. Wie so vieles in der Schweiz ist auch die Finanzierung solcher Plätze von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt. Informationen erhalten die Eltern meist direkt bei den Schulgemeinden. 

Probieren geht über Studieren

Häufig ist es schwierig, im Vorfeld zu sagen, welche Lösung für das Kind am besten ist. Hier empfiehlt es sich, das Gespräch mit den Betreuungspersonen zu suchen. Ein «Schnuppertag» kann zeigen, ob für alle Beteiligten die jeweilige Möglichkeit infrage kommt. Kibesuisse ist eine schweizweite Institution, welche sich für die Integration behinderter Kinder einsetzt.  


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