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Formen der Epilepsie

Weltweit erleiden zirka fünf Prozent der Bevölkerung zumindest einmal pro Leben einen epileptischen Anfall. Doch was genau ist Epilepsie, welche Symptome sind bekannt und welche Formen unterscheidet man?

Foto von verschiedenen Farbstiften. | © pixabay

Epilepsie kann sich auf vielfältige Weise äussern, je nachdem, welche Form vorhanden ist. (pixabay)

Von der Internationalen Liga gegen Epilepsie (ILAE) werden die verschiedenen epileptischen Anfälle genau beschrieben. Unterschieden wird zwischen zwei Gruppen: fokale Anfälle, bei denen das Anfallsgeschehen in einer umschriebenen Region der Hirnrinde stattfindet, und generalisierte Anfälle, bei denen von Anfang an das ganze Gehirn von Entladungen der Nervenzellen erfasst wird. Je nachdem, in welchem Bereich des Gehirns der fokale Anfall stattfindet, äussern sich auch die Symptome, zum Beispiel Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen oder Muskelzuckungen. Breiten sich die Entladungen von Nervenzellen anschliessend über das gesamte Gehirn aus, spricht man von einer Generalisierung des Anfalls. Die generalisierten Anfälle werden wiederum in verschiedene Formen eingeteilt. Zu den am häufigsten auftretenden Formen gehören:

  • 1

    Absencen (Petit-Mal-Epilepsie)

    Bei Absencen kommt es zu sekundenlangen Bewusstseinsstörungen. Die Betroffenen sind «abwesend», haben einen starren, leeren Blick, eventuell schwache Muskelzuckungen, sind nicht ansprechbar und haben danach eine Erinnerungslücke. Absencen kommen bei Klein- und Schulkindern am häufigsten vor, werden mit zunehmendem Alter aber seltener.

  • 2

    Myoklonischer Anfall

    Myoklonische Anfälle sind gekennzeichnet durch plötzliche, kurz dauernde Zuckungen einzelner Muskelgruppen, manchmal auch aller Muskeln. Die Stärke ist sehr unterschiedlich und die Anfälle können in jedem Lebensalter auftreten.

  • 3

    Tonischer Anfall

    Bei einem Tonischen Anfall kommt es zu einer Verspannung der Muskeln, meist am Rücken und an Armen und Beinen.

  • 4

    Atonischer Anfall

    Beim Atonischen Anfall stellt sich bei den Betroffenen ein vorübergehender Verlust des normalen Muskeltonus ein, sie stürzen oder nicken unwillkürlich mit dem Kopf.

  • 5

    Grand-Mal-Epilepsie

    Der bekannteste, wenn auch bei weitem nicht häufigste Anfall, ist der generalisierte tonisch-klonische Krampfanfall (Grand-Mal-Epilepsie). Dabei befindet sich der oder die Betroffene in der tonischen Phase in tiefer Bewusstlosigkeit. Arm-, Bein- und Rumpf versteifen sich, die Augen sind verdreht, das Gesicht verzerrt. Ein Kieferkrampf kann zu Bisswunden an der Zunge, Backen oder Lippen führen. Es kommt zu Atemaussetzern und möglichem Sauerstoffmangel.   Nach zehn bis 30 Sekunden folgt die klonische Phase mit Zuckungen in Armen und Beinen und einem gesteigerten Speichelfluss. Meist ist der Anfall nach ein bis zwei Minuten überstanden. Nach einer kurzen Phase der Bewusstheit fällt der Patient in einen tiefen Schlaf. Nach dem Aufwachen können sich Patienten an den Anfall nicht erinnern und klagen über Muskelkater und Kopfschmerzen.

  • 6

    Status epilepticus

    Als Status epilepticus werden jene Anfälle bezeichnet, welche länger als eine halbe Stunde dauern oder rasch aufeinander folgen, sodass sich die Betroffenen zwischenzeitlich nicht erholen können. Ein Status epilepticus mit Krampfanfällen ist ein lebensbedrohlicher Notfall und muss sofort behandelt werden.


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