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Diagnose F32.3

Sogenannte Diagnoseschlüssel werden von medizinischem Fachpersonal zur Identifikation und Zuordnung von Diagnosen verwendet. Der Code F32.3 steht für die schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen. Besser bekannt ist die Krankheit aber unter der Bezeichnung «Psychotische Depression».

Das Wort Glossar in weisser Schrift auf blauem Grund, darunter steht F32.3. | © EnableMe / Stiftung MyHandicap

Was bedeutet die Diagnose F32.3? (EnableMe / Stiftung MyHandicap)

Die Bezeichnung F32.3 stammt aus dem ICD-10, dem Diagnosehandbuch für Psychische Störungen. Diese Klassifizierung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und von Fachpersonen wie Psycholog:innen und Psychiater:innen zur Dokumentation von Diagnosen verwendet.

Der Diagnoseschlüssel F32.3 steht darin für die schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen, auch psychotische Depression genannt. Dies ist eine spezielle Form der schweren Depression, bei zusätzlich zu den üblichen depressiven Anzeichen auch Halluzinationen, Wahnideen und Zwangsgedanken auftreten. Betroffene hören beispielsweise Stimmen oder leiden an stark unrealistischen, wahnhaften Schuldgefühlen. Damit unterscheidet sich die psychotische Depression von anderen Diagnosen der Klasse F32, die Depressionen ohne wahnhafte Symptome beschreiben. Weitere Diagnosen einer depressiven Episode sind F32.0 (leichte depressive Episode), F32.1 (mittelgradige depressive Episode) und F32.2 (schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome).

Neben den oben genannten Anzeichen weisen Betroffene einer psychotischen Depression auch stark ausgeprägte Symptomen einer herkömmlichen Depression auf. Dazu gehören:

Hauptsymptome:

  1. Gedrückte, negative Stimmung über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen.
  2. Allgemeiner Antriebs- und Interessenverlust.
  3. Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden. Dinge, die vorher Spass gemacht haben, bereiten jetzt keine Freude mehr.

Begleitsymptome:

  • Starke Müdigkeit, die ohne erkennbare vorherige Anstrengung auftritt
  • Schlafstörungen und Appetitverlust
  • Beeinträchtigung der Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Niedriges Selbstwertgefühl und mangelndes Selbstvertrauen
  • Pessimismus, Suizidgedanken und selbstverletzendes Verhalten

Die komplexe Kombination von Depression und Halluzinationen können alltägliche soziale Aktivitäten unmöglich machen und sogar das Leben von Betroffenen gefährden. Im Vergleich zu Depressionen ohne wahnhafte Störungen sind psychotische Depressionen oft auch schwerwiegender und die depressiven Episoden dauern länger. Das Risiko für Rückfälle und erneute Erkrankungen ist erhöht.

Deswegen erfordert die Diagnose F32.3 besondere Aufmerksamkeit. Eine zeitnahe, professionelle Behandlung, z. B. durch Psycholog:innen, ist unumgänglich.

Diagnose F32.3 G – wofür steht das G?

Die Diagnoseschlüssel werden häufig mit Zusatzzeichen ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose beschreiben. Wichtig für die Diagnose einer Depression sind vor allem folgende drei Zusatzzeichen:

G: Gesicherte Diagnose. In diesem Fall konnten Fachpersonen mithilfe von Tests und Untersuchungen mit grosser Sicherheit die Krankheit feststellen.

V: Verdacht. Die Krankheit konnte (noch) nicht eindeutig bestätigt werden, die Symptome deuten aber darauf hin.

A: Ausschluss. Diese Krankheit konnte klar von der Fachperson ausgeschlossen werden.

Wenn Ihnen eine solche oder ähnliche Bezeichnung mitgeteilt wurde, sprechen Sie am besten mit einer entsprechenden Fachperson über deren Bedeutung und suchen gemeinsam nach individuellen Behandlungsmöglichkeiten.


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