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Das barrierefreie «stille Örtchen»

Nirgendwo ist die Privatsphäre den Menschen wichtiger als auf der Toilette. Damit auch beeinträchtigte Menschen das «stille Örtchen» wirklich privat und unabhängig nutzen können, sind die Platzbedürfnisse und die Möglichkeiten moderner, barrierefreier Sanitäranlagen zu beachten.

Gelber Wegweiser zu Toiletten  | © unsplash

Behindertengerechte Toiletten sind leider keine Selbstverständlichkeit. (unsplash)

Auch wenn heute Toiletten und Badezimmer immer öfter als eigentliche «Wohlfühloasen» konzipiert werden, sind sie in der Regel doch die kleinsten Räumlichkeiten einer Wohnung oder eines Einfamilienhauses. Dabei ist es gerade für beeinträchtigte Menschen wichtig, dass rund um die Toilette genügend Raum vorhanden ist. Die Bedürfnisse unterscheiden sich je nach Art der Behinderung oder Schwere der Bewegungseinschränkung, aber gerade für Menschen im Rollstuhl und eventuell Pflegende sind erhöhte Platzanforderungen zu berücksichtigen.   

Genügend Freiraum einberechnen

Dies beginnt bei schon der Türe, die 90 cm breit und gegen aussen zu öffnen sein sollte, um die Ein- und Ausfahrt problemlos zu gewährleisten. In der Toilette benötigen Menschen im Rollstuhl genügend Freiraum als Wendefläche. Bei Raumabmessungen von 180/165 cm ohne Badewanne bzw. 180/235 cm mit Badewanne sind verschiedene Grundrisslösungen möglich. Eingebaut werden sollte eine Toilette mit einer Tiefe von 70 cm, gemessen von der WC-Vorderkante bis zur Wand. Diese Fläche wird benötigt, damit Menschen im Rollstuhl die Toilette so anfahren können, dass die Sitzflächen parallel nebeneinander liegen.

Die ideale Sitzhöhe

Auch neben dem WC-Becken muss ausreichend Platz vorhanden sein. Auf der einen Seite werden 90 cm empfohlen, auf der anderen Seite mindestens 30 cm. In der Regel wird die WC-Anlage auf einer Höhe von 40 cm montiert, was das Überfahren mit einem Duschrollstuhl ermöglicht. Diese Höhe ist nicht für alle Rollstuhlfahrer geeignet. Mittlerweile sind höhenverstellbare Toiletten auf dem Markt, was eine einfache Nutzung der Toilette für alle Personen des Haushalts ermöglicht. Die individuelle Höhe kann auch mit Sitzerhöhungen angepasst werden.

Wichtige Stützgriffe

Wichtig für beeinträchtigte Menschen ist die Ausstattung der Toilette mit hochklappbaren Stützgriffen. In Deutschland wird empfohlen, dass die Oberkante der Stützgriffe 28 cm über der Sitzhöhe liegt, ausserdem sollten die Griffe 15 cm über die Vorderkante des WCs hinausragen. Der Abstand zwischen den Griffen beträgt idealerweise 65 bis 70 cm. Je nach Art der Behinderung empfiehlt sich die Installation einer Rückenstütze. Diese ist im Abstand von 55 cm hinter der Vorderkante des WC-Beckens anzuordnen. Ferner muss beachtet werden, dass die Toilettenpapierhalterung in Griffnähe angebracht wird. Die Toilettenspülung wiederum muss mit geringem Kraftaufwand zu betätigen sein, es empfiehlt sich eine berührungslose oder seitliche Auslösung der Spülung.

Die «intelligente» Toilette

Bei der Entwicklung barrierefreier Toiletten hat sich in den letzten Jahren viel getan. Einer Toilette eine Art von «Intelligenz» zuzubilligen, ist vielleicht etwas übertrieben. Aber die WC-Anlagen können beeinträchtigte Menschen oder Personen mit einer Bewegungseinschränkung das Leben eindeutig erleichtern. So unterstützen sie neben der angesprochenen Höhenverstellbarkeit zum Beispiel beim Übersetzen vom Rollstuhl auf den WC-Sitz. Der Toilettensitz und steuerbare Haltestangen helfen Betroffenen auch beim Niedersetzen oder beim Aufstehen. Vollautomatische Reinigungssysteme sorgen ausserdem für eine gute Hygiene. Moderne barrierefreie Toiletten lassen sich per Funk steuern, seien es die Spülung oder das Abklappen des Stützgriffes. Und auch per Sprach- oder Bewegungssteuerung lässt sich eine moderne und behindertengerechte Toilette steuern.


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