Alzheimer
Alzheimer und Demenz sind ein Nachlassen der geistigen Fähigkeiten, das Gedächtnis, Problemlösung, Konzentration und Wahrnehmung betrifft. Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Hirnerkrankungen, wobei Alzheimer die verbreitetste Form ist.
Alzheimer: Wenn die Erinnerungen verblassen – und schliesslich ganz verschwinden. (unsplash)
Die Alzheimer-Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt, der 1907 als Erster die Krankheitssymptome und die typischen krankhaften Veränderungen im Gehirn beschrieben hat. Alzheimer kann zwar auch bei Personen im Alter von 50 Jahren auftreten, ist aber eine eigentliche Alterskrankheit. Sie tritt in der Regel nach dem 65. Lebensjahr auf und die Erkrankungshäufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz.
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Entstehung von Alzheimer
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich im Laufe der Alzheimer-Erkrankung immer mehr Eiweiss-Spaltprodukte (Amyloide) im Gehirn ablagern. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, auch Neuronen genannt. Im Laufe der Zeit sterben dann Nervenzellen vor allem in jenen Regionen des Gehirns ab, die an der Entwicklung von Gedächtnis, Sprache und Denkfähigkeit beteiligt sind. Durch das Versagen der Reizübertragung durch verschiedene wichtige Botenstoffe (Neurotransmitter), beeinträchtigen die beiden Neurotransmitter Acetylcholin und Glutamat Lernprozesse, Orientierungssinn und Gedächtnisleistungen schwer oder verhindern diese sogar ganz. Warum dies geschieht, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Unklar ist auch, ob die Ablagerungen die eigentliche Ursache oder aber eine Begleiterscheinung des Zelltodes darstellen.
Mangelnde Botenstoff-Produktion
Ein weiteres Merkmal sind Veränderungen der Gehirnbotenstoffe, den sogenannten Neurotransmittern. Bei Alzheimer sind vor allem Glutamat und Azetylcholin bedeutend. Bei Alzheimer-Patienten wird im Laufe ihrer Erkrankung immer weniger Azetylcholin produziert. Der zunehmende Botenstoffmangel macht sich dann durch Gedächtnisstörungen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten bemerkbar.
Die Medizin geht heute davon aus, dass Alzheimer eintritt, wenn mehrere Schädigungsfaktoren zusammenkommen. Ausserdem besteht bei den Betroffenen vermutlich eine Veranlagung für diese Erkrankung. Festgestellt wurde eine genetische Komponente, denn etwa fünf bis zehn Prozent der Betroffenen zeigen eine familiäre Häufung.
Medizinischer Verlauf von Alzheimer
Alzheimer verläuft medizinisch in drei Phasen:
- Im Anfangsstadium sind erste geistige Defizite erkennbar. Betroffene werden vergesslich, vor allem bei Dingen, die noch nicht lange zurückliegen. Es entstehen Orientierungsschwierigkeiten und Verwirrung. Die Unsicherheit und die Frustration darüber, was mit einem passiert, können zu starken Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen führen.
- Die zweite Phase geht mit dem Verlust der geistigen Fähigkeiten einher. Das selbstständige Erledigen alltäglicher Aufgaben wird schwierig. Die Selbständigkeit lässt nach. Es kommt zu Störungen bei Haushaltsaufgaben oder beim Ankleiden, eventuell wird die Hygiene vernachlässigt. Die Vergesslichkeit steigt und die Desorientierung wird grösser. Es kann zu Sprach- und Erkennungsstörungen kommen.
- Im dritten Stadium kommt es zu einem Verlust der Alltagskompetenz – die Betroffenen sind vollkommen von Hilfe abhängig. Das Gedächtnis zerfällt – auch das Langzeitgedächtnis ist nun betroffen. Die Kranken nehmen sich selbst und ihre Umgebung kaum noch wahr. Auch organische Funktionen sind zunehmend beeinträchtigt: Die Kontrolle über die Darm- und Blasentätigkeit versagt, der Tag-Nacht-Rhythmus ist gestört. Es kann ausserdem zu Muskelzuckungen, Schluckstörungen oder Krampfanfällen kommen.
Begleitet werden die Alzheimer-Stadien häufig von psychischen Symptomen wie Depressionen, Ängsten bis hin zu Wahnvorstellungen, in Folge der beeinträchtigten Hirnleistung.