Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer
Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer

Parkett: Ein für Menschen im Rollstuhl geeigneter Bodenbelag

Beim Bau eines Hauses oder der Renovierung einer Wohnung von Menschen, die aufgrund einer Behinderung in der Mobilität eingeschränkt sind, ist die Planung von grosser Bedeutung, um ein unbeschwertes und selbstständiges Leben zu garantieren.

Eine Küche mit Parkettboden | © pixabay

Parkettboden eignet sich hervorragend für Rollstuhlfahrer:innen. (pixabay)

Die Wahl eines rollstuhlgerechten Bodenbelags muss den individuellen Anforderungen jeder Person entsprechen. Deshalb gibt es nicht nur den einen idealen Fussboden. Menschen, die eingeschränkt gehfähig sind, sollten andere Böden nutzen als solche, die komplett auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Allgemein empfehlenswert ist es, einen möglichst robusten, rutschhemmenden und leicht zu reinigenden Bodenbelag – wie Parkett – zu verwenden, da dieser am ehesten den unterschiedlichen Anforderungen gerecht wird. 

Normen für barrierefreie Räume 

Die DIN Normen 18024 und 18040 legen die Einrichtung von barrierefreien Räumen fest. Diese Regelungen sind ebenso auf Menschen im Rollstuhl wie generell auf Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Entsprechend dieser Normen muss sich jeder selbstständig – und bestenfalls komplett ohne fremde Hilfe – bewegen können. Zu diesem Zweck sehen die Richtlinien folgende Eigenschaften für Böden vor: 

  • leicht begeh- und befahrbar, unabhängig von Witterungsverhältnissen 
  • reflexionsarm 
  • rollstuhlgerechte Bodenbeläge 
  • feste Verlegung 
  • keine elektrostatische Aufladung möglich 
  • Längsgefälle von maximal 3% auf kleineren Flächen wie Podesten, maximal 6% bei einer Gesamtlänge von 10 m, Quergefälle höchstens 2,5%

Vorteile von Parkettböden für Menschen im Rollstuhl

Abgesehen von seinen optisch ansprechenden Eigenschaften ist Parkett auch in anderer Hinsicht ein – unter gewissen Bedingungen – passender Bodenbelag. Gute Parkettböden sind sehr widerstandsfähig und fusswarm. Die rollstuhlgerechte Nutzung hängt dabei wesentlich vom Material und der Oberflächenbehandlung ab. So ist ein mit Hochglanzlack veredelter Parkettboden für Personen im Rollstuhl ungeeignet, da dieser nicht nur glatt ist, sondern auch Reflexionen aufweist. 

Auch diese Eigenschaften eines Bodenbelags sind für einen Rollstuhl unpassend: 

Innenbereich: 

  • sehr weich 
  • glatt und rutschig 
  • reflektierend 
  • lose aufliegend 
  • mit hohen Nippen, Fasern oder Schlingen 

Aussenbereich: 

  • lose verlegt 
  • aufgeschüttet 
  • krumm und uneben 
  • mit breiten Fugen (über 2 cm) versehen 
  • mit Rund- oder extremen Glattschliff 
  • stark reflektierend oder sehr dunkel 
Ein grosses Zimmer mit Parkettboden.  | © pixabay Stilvoll und praktisch: Parkettböden. (pixabay)

Parkettversiegelung für Menschen im Rollstuhl 

Wer sich für Parkett als Bodenbelag entscheidet, trifft damit eine gute Wahl, darf aber auch die Versiegelung nicht ausser Acht lassen. Durch diese kann der Rollstuhl nicht nur problemlos auf dem Boden bewegt werden, dieser bleibt so auch resistent gegen Abnutzungserscheinungen. Treten hiervon leichte auf, muss es möglich sein, diese durch einfache Schritte wieder auszugleichen. Dementsprechend sind geölte Böden den versiegelten Böden vorzuziehen. 

Der Grund dafür: Versiegelte Böden werden mit Emulsionsmitteln gepflegt, welche durch den Rollstuhl leicht abgetragen werden. So kommt es zu sogenannten Verstrichelungen und Einbrennern auf der Oberfläche, die nur schwer wieder entfernt werden können. Hier wird eine Grundreinigung mit anschliessender Neueinpflegung notwendig. Bei einer geölten Fläche hingegen lassen sich die Verstrichelungen durch einfaches Nachpolieren wieder ausgleichen. Um genau Information zum passenden Parkett für die Neubau oder die Wohnung zu erhalten, empfiehlt sich immer die Beratung durch eine Fachperson, der auf Besonderheiten und die Pflege des Parketts hinweisen kann. 

Weitere geeignete Bodenbeläge 

Abgesehen von Parkettböden eignet sich auch ein Grossteil anderer Bodenbeläge unter gewissen Bedingungen für Personen im Rollstuhl. 

Bodenbelag für den Innenbereich und entsprechende Bedingungen: 

Weitere Holzböden wie Dielen: die richtige Oberflächenbehandlung 

Laminat: Gute Qualität und hohe Nutzungsklasse 

Steinböden (Beispiel Schiefer): Rutschhemmende Oberfläche 

PVC-Beläge und Linoleum: Rutschhemmend 

Fliesen: Raue, helle und matte Oberfläche 

Elastomerbeläge (Bodenbelag aus Kautschuk): Rutschhemmend, grundsätzlich sehr gut geeignet 

Teppichboden: Vollflächig mit antistatischem Kleber verlegt, niedriger Flor 


Ist dieser Artikel lesenswert?

Fehler gefunden? Jetzt melden.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?