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Jeder sechste Schweizer leidet an psychischer Störung

Jeder sechste Schweizer leidet an psychischer Störung

Die psychische Gesundheit der Schweizer Bevölkerung hat sich über die letzten Jahre kaum verändert. Rund jede sechste Person in der Schweiz leidet an einer psychischen Störung. Dies zeigt der dritte Monitoringbericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan).
Psychische Krankheiten gehören zu den häufigsten und den einschränkendsten Krankheiten überhaupt. Sie wirken sich auf alle Lebensbereiche der Betroffenen aus und können zu grossen Beeinträchtigungen führen. Um zu sehen, wie es aktuell um die psychische Gesundheit in der Schweiz steht und wie sich diese im Verlaufe der letzten zehn Jahre veränderte, erscheint 2012 zum dritten Mal der Monitoringbericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan). Dieses Monitoring basiert auf bereits existierenden Datenbeständen, die periodisch aktualisiert werden.
Psychische Störungen weit verbreitet
Zusammenfassend zeigt der vorliegende Bericht, dass sich die psychische Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz in den letzten Jahren nicht zum Schlechten veränderte und im Grossen und Ganzen stabil ist. Dies entgegen der landläufigen Wahrnehmung, psychische Krankheiten seien im Vormarsch.
Drei von vier Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz fühlen sich häufig oder sehr häufig voller Kraft, Energie und Optimismus. Gleichzeitig zeigt das Monitoring aber, dass psychische Störungen in der Schweiz nach wie vor weit verbreitet sind. So sind gut vier Prozent der Bevölkerung stark und rund 13 Prozent mittel psychisch belastet. Bei diesen 17 Prozent – immerhin jede sechste Person – ist es aus klinischer Sicht wahrscheinlich, dass eine psychische Störung vorliegt.
Regionale Unterschiede
Während bei psychischen Störungen Frauen und Jüngere häufiger betroffen sind als Männer und Ältere, ist das Bild bei den Depressionen differenzierter: Von schwachen Symptomen sind Ältere und Frauen häufiger betroffen. Bei mittleren und schweren Symptomen zeigt das Monitoring jedoch keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen. Sowohl bei der psychischen Belastung als auch bei den Depressionen stellt der Bericht regionale Unterschiede fest: So sind im Tessin und in der Genferseeregion überdurchschnittlich, in der Zentralschweiz unterdurchschnittlich viele Personen davon betroffen.
Viele Störungen bleiben unbehandelt
Der Häufigkeit psychischer Störungen steht gemäss Bericht eine weiterhin geringe Zahl derjenigen gegenüber, die ihre Beschwerden behandeln lassen. Diese Zahl hat innerhalb von zehn Jahren um ein Prozent zugenommen – von vier Prozent 1997 auf fünf Prozent 2007. 2009 wurden 78'000 stationäre Aufenthalte mit psychiatrischer Hauptdiagnose in Schweizer Spitälern erfasst. Dies entspricht 12 Hospitalisationen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Männer werden am häufigsten wegen Störungen durch Alkohol stationär behandelt. Bei den Frauen stehen Depressionen an erster Stelle. (Obsan/MyHandicap/pg)