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Gute Noten für die Qualität der Alterspflege in der Schweiz

Gute Noten für die Qualität der Alterspflege in der Schweiz

Eine Studie verdeutlicht aber auch die hohen beruflichen und gesundheitlichen Belastungen des Pflege- und Betreuungspersonals.

Die Qualität der Alterspflege in der Schweiz befindet sich auf einem guten Niveau und die Pflegenden gehen ihrem Beruf gerne nach. Dies geht aus einer Studie des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Basel hervor. Die Studie verdeutlicht aber auch die hohen beruflichen und gesundheitlichen Belastungen des Pflege- und Betreuungspersonals und weist auf die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachpersonal hin.
Die Qualität der Pflege in den schweizerischen Alters- und Pflegeheimen ist laut der Studie sehr hoch. Eine positive Arbeitsumgebung und Mitsprachemöglichkeiten tragen, so die Studie, ebenso zur guten Pflegequalität bei wie die Möglichkeit, als Pflege- und Betreuungspersonen selbständig arbeiten zu können. Als weiteres Qualitätskriterium wird die Kooperation zwischen allen Berufsgruppen in Alters- und Pflegeheime als sehr gut (85.3%) bewertet. Die Mehrheit des befragten Pflegepersonals hat eine hohe Bindung an ihren Beruf und geht diesem gerne nach (86.9%).
Diese positive Bewertungen zeigen sich auch in qualitativ hoher Pflege: In den untersuchten Pflegeheimen leiden die Bewohnerinnen und Bewohner selten an Folgen von nachlässiger Pflege, wie Wundliegen (2.7%), Harnwegsinfektionen (5.1%) und Gewichtsverlust (4.5%).
Die Herausforderungen Demenz...
Trotz der positiven Ergebnisse in Bezug auf die Pflegequalität zeigt die Studie auch Handlungsbedarf auf. Personalmangel und ein hoher Arbeitsaufwand zählen zu den stärksten Stressfaktoren der Pflegenden. Obwohl mehr als die Hälfte der Bewohner Zeichen einer Demenz aufweisen, sind demenzspezifische Versorgungsangebote mit passender Wohnform und entsprechend geschultem Personal mancherorts eher dürftig. Der Personal- und Zeitmangel wirkt sich teilweise negativ auf die Pflege der Bewohner aus.
... und Zeitmangel
Massnahmen zur Pflegeplanung und Dokumentation werden rationiert und den Pflegenden fehlt oft die Zeit, sich über den Zustand der Bewohner zu informieren. Ein Drittel der Befragten gab an, dass sie die Bewohner oft warten lassen müssen und ein Fünftel kann bei Ängsten und Sorgen Bewohner aus Zeitgründen keinen emotionalen Beistand anbieten. Beinahe einem Viertel des Pflegepersonals fehlt bisweilen die Zeit für die Durchführung der aktivierenden Pflege, was sich negativ auf die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Bewohner auswirken kann.
Hohe Arbeitsbelastung und schwierige Personalsuche
Stress durch Personalmangel und emotionale sowie physische Belastungen am Arbeitsplatz haben direkte gesundheitliche Folgen für das Pflegepersonal. Der Grossteil der Befragten leidet an Rücken- oder Kreuzschmerzen (70.9%), die Hälfte hat Gelenk- oder Gliederschmerzen (50.9%) und zwei Drittel äussern allgemeine Schwäche und Energielosigkeit. Etwa jede achte Pflege- oder Betreuungsperson denkt oft daran, die jetzige Stelle zu kündigen oder die Arbeit im Alters- und Pflegeheim sogar ganz aufzugeben.
Die Studie zeigt auch, dass die Alters- und Pflegeheime mit grossen Herausforderungen im Personalbereich konfrontiert sind. Gegenwärtig ist rund ein Drittel des Pflege- und Betreuungspersonals älter als fünfzig Jahre und wird in den kommenden Jahren seine Berufstätigkeit aufgeben. Da sich die Rekrutierung insbesondere von Pflegefachpersonal für die meisten Alters- und Pflegeheime (91.9%) heute schon als schwierig gestaltet, wird sich diese Problematik mit der Konkurrenzsituation auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich noch verschärfen. (Uni Basel/MyHandicap/pg)
Studie