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Diabetes Typ 2: Lebensstiländerung reicht bei Hochrisikopersonen nicht aus

Diabetes Typ 2: Lebensstiländerung reicht bei Hochrisikopersonen nicht aus

Lebensstiländerungen mit mehr Bewegung und einer gesünderen Ernährung können die Erkrankungsraten senken können. Dies wirkt jedoch nicht bei „Hochrisikopersonen“.

Jährlich sterben weltweit 36 Millionen Menschen an nicht-ansteckenden Erkrankungen, zu denen neben Diabetes unter anderem Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen zählen. Sie haben gemeinsame Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Fehl- und Überernährung, die zu Übergewicht und Insulinresistenz führen. Studien haben gezeigt, dass Lebensstiländerungen mit mehr Bewegung und einer gesünderen Ernährung die Erkrankungsraten senken können. Dies wirkt jedoch nicht bei „Hochrisikopersonen“.
Mehrere internationale Studien haben gezeigt: Lebensstilmassnahmen können fast die Hälfte aller neuen Diabeteserkrankungen in den ersten Jahren verhindern „Daraus wird jedoch allgemein gefolgert, dass man mit einer gesünderen Lebensweise Diabetes populationsbezogen verhindern kann“, sagt Experte Professor Dr. med. Andreas Fritsche.
Patienten auf ärztliche Behandlung angewiesen
„So entsteht der Eindruck, Diabetes-Erkrankungen seien ausschliesslich ein Problem der ‚Non-Compliance‘ und der Präventionsverweigerung.“ Menschen mit Diabetes Typ 2 wird häufig unterstellt, sie seien somit selbst schuld an ihrer Erkrankung. Ausserdem suggeriert dies, dass eine medikamentöse Therapie bei Diabetes Typ 2 gar nicht mehr nötig ist, wenn Betroffene nur genug Übergewicht abbauen, sich mehr bewegen und anders essen.
„Diabetes wird damit ausschließlich zu einer Lifestyle-Erkrankung erklärt“, warnt Fritsche. Menschen mit Diabetes seien jedoch auf ärztliche Behandlung angewiesen, zu der ab einem höheren Stadium der Erkrankung in der Regel eine medikamentöse Therapie gehöre. Darüber hinaus tragen bestimmte Menschen unabhängig von ihrem Lebensstil ein besonders hohes Risiko für Diabetes und sprechen gleichzeitig nicht auf die herkömmliche Diabetesprävention an.
Individuelle Vorbeugungsmassnahmen
„Präventionsanbieter und Ärzte müssen sich mehr diesen mit hohem Risiko und Krankheitslast geschlagenen Menschen zuwenden“, fordert Fritsche. Sie benötigen Vorbeugungsmassnahmen, die ihre individuellen Krankheitsmechanismen spezifisch ansprechen: „Der schlanke Mensch mit Prädiabetes braucht eine andere Prävention als der Übergewichtige. Jemand mit erhöhtem Nüchternblutzucker braucht andere Massnahmen als derjenige mit erhöhtem postprandialen Blutzucker. Menschen mit isolierter Insulinresistenz brauchen wiederum andere Massnahmen als jene mit isolierter Insulinsekretionsstörung oder mit erhöhtem Leberfett“, fasst Professor Fritsche zusammen. (DDG/MyHandicap/pg)