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Den Phantomschmerz in die Schranken weisen

Den Phantomschmerz in die Schranken weisen

Die Arbeitsgruppe „Phantomschmerz“ um Prof. Dr. Thomas Weiss von der Universität Jena hat den diesjährigen Innovationspreis der Stiftung „Familie Klee“.

Die Arbeitsgruppe „Phantomschmerz“ um Prof. Dr. Thomas Weiss von der Universität Jena hat den diesjährigen Innovationspreis der Stiftung „Familie Klee“. Er ist mit 15.000 Euro dotiert.
Phantomschmerz entsteht, weil das Gehirn nach dem Verlust von Gliedmassen keine Signale mehr von ihnen empfängt und deshalb sozusagen irritiert ist. Zudem strukturiert sich das Gehirn nach einer Amputation funktionell um. „Dieser Mechanismus schien uns eine mögliche Ursache für die Genese des Phantomschmerzes zu sein“, sagt Thomas Weiss. „Uns ist es gelungen, mittels myoelektrischen Prothesen mit somatosensorischem Feedback den Phantomschmerz deutlich zu lindern“, betont Weiss. Die Anspannung der Muskeln wird von der Prothese erfasst und in Bewegungen der Prothese umgewandelt.
Prothese durch künstlich erzeugte Impulse genauer steuerbar
Die Arbeitsgruppe um Prof. Weiss hat eine herkömmliche Prothese so umgebaut, dass die Tätigkeit der Prothesenhand registriert und an eine Stimulationseinheit am Oberarm gesendet wird, von wo aus die Werte in ein Stimulationsmuster umgewandelt und zum Stumpf des Patienten zurückgemeldet werden. Durch die künstlich erzeugten Impulse lernt der Patient, die Prothese viel genauer zu steuern, so dass der Phantomschmerz erheblich reduziert und zugleich die Funktionalität der Prothese massgeblich verbessert werden konnte.
Die siebenköpfige Arbeitsgruppe hat sich zunächst auf Unterarmamputierte konzentriert, darunter Patienten, die ihren Arm durch einen Unfall verloren haben. Ausserdem behandeln die Jenaer Wissenschaftler einige Patienten, denen ein Arm wegen einer Diabetes-Erkrankung oder infolge von Krebs amputiert werden musste.
Patienten mit Unterschenkelamputation als weitere Zielgruppe
Das Preisgeld soll der weiteren Forschung zugutekommen, sagt Thomas Weiss. Die Arbeitsgruppe hat nämlich begonnen, ihre Erkenntnisse auf Patienten zu übertragen, denen ein Unterschenkel amputiert wurde. Wieder sei es ein Ziel, den Phantomschmerz zu vermindern. Zudem werde angestrebt, die Funktionalität von Fußprothesen zu verbessern. Zu den Problemfeldern gehören das Laufen auf weichen Untergründen sowie das Übersteigen von Kanten. (FSU/MyHandicap/pg)