Burn-out: genau diagnostizieren
Burn-out: genau diagnostizieren
Menschen, die häufig Stress erleben, berichten deutlich mehr über psychische Beschwerden wie depressive Symptome, gestörten Schlaf oder Erschöpfung.
Das Thema Burn-out beschäftigt viele. Jüngst wurde bei einer Untersuchung des Robert Koch Instituts festgestellt, dass Menschen, die häufig Stress erleben, deutlich mehr über psychische Beschwerden wie depressive Symptome, gestörten Schlaf oder Erschöpfung berichten.
In der Gruppe der 40-60-Jährigen litten zwischen 5-8 Prozent im Laufe ihres Lebens an einem Burnout-Zustand. Interessanterweise sind die Betroffenen im Gegensatz zu der verbreiteten psychischen Störung Depression vor allem Menschen mit hohem Sozialstatus.
Risiko für die psychische und physische Gesundheit
„Burnout ist für sich genommen keine Krankheit aber ein Risikozustand für die psychische und physische Gesundheit und muss deshalb sehr ernst genommen und untersucht werden.“ so Professor Wolfgang Maier der zukünftige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN).“
Betroffenen zeitnah die Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglichen
Länger anhaltende Erschöpfungszustände erhöhen jedoch das Risiko, an einer Depression, Angst- oder Suchtstörung, Tinnitus oder Bluthochdruck zu erkranken. Burnout-ähnliche Beschwerden wie verminderte Leistungsfähigkeit können aber auch andere Erkrankungen verdecken. Krankheitssymptome gilt es daher diagnostisch genau abzuklären, um rasch die richtige Therapie und Behandlung der Grunderkrankung zu gewährleisten. So kann Chronifizierung vorgebeugt und den Betroffenen zeitnah die Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglicht werden.“
Problem der Arbeitswelt
Nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde DGPPN handelt es sich beim Burn-out primär um ein Problem der Arbeitswelt. Die Beratung und Unterstützung der Betroffenen sollte deshalb beim Arbeitgeber entsprechend koordiniert werden. Dies kann die Diagnostik bei einem Facharzt einschliessen. Aus Sicht der Fachgesellschaft ist es jedoch zu kurzsichtig, einen stressbelasteten Arbeitnehmer in der Arztpraxis so zu „behandeln“, das widrige Arbeitsbedingungen eine weitere Zeit zu ertragen werden ohne die Ursachen zu beseitigen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Betriebsärzten mit ihrer Kenntnis der Arbeitsstrukturen und Betriebsabläufe zu. (DGPPN/MyHandicap/pg)