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Typ II-Diabetiker können gleich nach dem Spritzen essen

Typ II-Diabetiker können gleich nach dem Spritzen essen

Studie belegt: Blutzuckerspiegel wird nicht negativ beeinflusst.

Insulinpflichtige Typ-2-Diabeter können direkt nach dem Spritzen von Normalinsulin essen. Die häufig empfohlene Pause nach der Insulinspritze von 20 bis 30 Minuten ist offenbar unnötig, wie Wissenschaftler des Universitätsklinikums Jena aufzeigen.
In der Schweiz sind bis zu 300'000 Menschen an Diabetes erkrankt, die meisten davon leiden an einem Altersdiabetes. Bei diesem Typ ist der Blutzuckerwert anfänglich nur nach den Mahlzeiten zu stark erhöht, später dann dauerhaft. Am Anfang ist eine Ernährungsumstellung als Behandlung ausreichend, später werden blutzuckersenkende Tabletten benötigt.
Nach einer Krankheitsdauer von etwa 10 Jahren reicht das Insulin, das die eigene Bauchspeicheldrüse produziert, nicht mehr aus und die Betroffenen benötigen Insulininjektionen, um den Blutzucker zu senken. Bisher wurde darauf hingewiesen nach der Insulinspritze eine Pause von 20 bis 30 Minuten einzuhalten, bevor etwas gegessen werden kann.
Eine neue Studie von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Jena (UKJ) widerlegt diese These und zeigt, dass Patienten direkt nach dem Spritzen von Normalinsulin essen können, ohne dass der Blutzuckerspiegel zu stark ansteigt.
Erleichterung im Alltag, Verbesserung der Therapietreue
Ein Forschungsteam untersuchte, ob ein zeitlicher Abstand zwischen der Injektion von Humaninsulin und einer Mahlzeit bei Patienten der Diabetes Typ 2 relevant ist. Humaninsulin ist ein kurzwirksames Insulin, das künstlich hergestellt wird und mit dem menschlichen Insulin chemisch identisch ist. Die 100 Probanden mit Diabetes Typ 2 waren zwischen 40 und 80 Jahre alt und wurden für die Crossover-Studie in zwei Untersuchungsgruppen eingeteilt.
Untersucht wurden bei den Studienteilnehmern der Langzeitwert HbA1c, das Blutzuckerprofil, Anzeichen einer Unterzuckerung, Lebensqualität und die Behandlungszufriedenheit. „Der Langzeitwert HbA1c-Wert schwankte um 0,08% und blieb damit nahezu konstant, unabhängig davon, ob gewartet oder gleich gegessen wurde. Dieses Ergebnis erleichtert den Patienten mit Diabetes Typ 2 den Alltag und verbessert die Therapietreue“, so Dr. Nicolle Müller.
Patienten ohne Pause deutlich zufriedener
„Auch das Vorkommen einer leichten Unterzuckerung wurde nicht sichtbar von einem Spritz-Ess-Abstand beeinflusst. Das Blutzuckerprofil zeigte ebenfalls keine Unterschiede“, sagt Dr. Müller. „Sogar rund 87% unserer Probanden möchten lieber auf den Spritz-Ess-Abstand verzichten. Sie waren ohne Pause deutlich zufriedener mit der Behandlung“, erklärt die Studienleiterin. (UKJ/MyHandicap/pg)