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Wegweisender Entscheid für koordinierte Demenzpolitik

Wegweisender Entscheid für koordinierte Demenzpolitik

Der Bund soll gemeinsam mit den Kantonen und den betroffenen Organisationen die notwendigen Grundlagen einer Schweizer Demenzstrategie erarbeiten.

Der Ständerat hat vergangene Woche die beiden Motionen Steiert und Wehrli angenommen. Der Bund soll gemeinsam mit den Kantonen und den betroffenen Organisationen die notwendigen Grundlagen für ein dauerhaftes Monitoring und in ihrer jeweiligen Zuständigkeit die Grundsätze einer Schweizer Demenzstrategie erarbeiten.
Die kleine Kammer folgt somit dem nahezu einstimmigen Entscheid des Nationalrates. Die Schweizerische Alzheimervereinigung ist bereit, bei der Erarbeitung der nächsten Schritte eine aktive Rolle zu spielen und ihre langjährige Erfahrung auf dem Gebiet Demenz einzubringen, wie sie in einer Mitteilung schreibt.
Eine der grössten gesellschaftlichen Herausforderungen
Die Schweiz muss sich damit auseinandersetzen, wie sie der Krankheit Demenz begegnen will. Demenz wird zu einer der grössten gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Gemäss sorgfältiger Auswertung der – allerdings noch ungenügenden – Zahlen und Annahmen aus der Schweiz sowie vergleichbaren europäischen Ländern durch die Schweizerische Alzheimervereinigung sind heute in der Schweiz über 100‘000 Menschen an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz erkrankt.
In zehn Jahren werden es 150‘000 sein. In dreissig Jahren werden angesichts der demografischen Entwicklung rund 300‘000 betroffen sein. Hunderttausende Angehörige und Pflegefachpersonen werden mit ihrer Betreuung und Pflege beschäftigt sein, so die Alzheimervereinigung.
Einmalige Chance die Weichen richtig zu stellen
Heute leben schätzungsweise 60% der Menschen mit Demenz zu Hause und werden von ihren Angehörigen betreut. Die Familienstrukturen ändern sich: Immer mehr ältere Personen sind alleinstehend und immer weniger Angehörige werden die anspruchsvolle Pflege und Betreuung ihres demenzkranken Familienmitglieds übernehmen können. Es wird also immer mehr externe Hilfe und Angebote brauchen.
Dabei fehlt es bis heute an einer allgemeinen Definition des Demenzwissens für die verschiedenen Ebenen (ambulant, stationär, Beratung, etc.) und demenzgerechte Pflege- und Betreuungsangebote sind bereits jetzt knapp. Der absehbare Betreuungsnotstand wird so weiter verschärft. Also liege es auf der Hand, "dass wir mit einer sinnvollen Gesundheits- und Sozialpolitik dafür sorgen, dass die Betroffenen möglichst lange zu Hause leben können", schreibt die ALZ weiter. Dies entspreche auch dem Wunsch der allermeisten Menschen mit Demenz.
In einer Strategie müssen laut ALZ folgende Aspekte enthalten sein
Förderung von Abklärung und Diagnose im Frühstadium der Krankheit: Mit dem frühzeitigen Einsatz von demenzspezifischen Massnahmen und Therapien kann der Verlauf der Krankheit und damit die Hilfsbedürftigkeit verzögert werden.Unterstützung für pflegende Angehörige: Neben Informations- und Beratungsangeboten braucht es Tages- und Nachtstätten und die Möglichkeit von Kurzzeitaufenthalten im Heim zur Entlastung sowie punktuelle Unterstützung zu Hause durch externe Betreuende.Förderung von Wissen und Akzeptanz in der Gesellschaft: Es sollte zunächst gewährleistet sein, dass alle Personen, die mit Betroffenen zu tun haben, das erforderliche spezifische Demenzwissen besitzen. Es braucht auch Angebote und Informationsprogramme, damit Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen möglichst lange in ihrem sozialen Umfeld
integriert bleiben.
Aktive Rolle der Schweizerischen Alzheimervereinigung
Seit Einreichen der Motionen im Jahr 2009 hat die Schweizerische Alzheimervereinigung verschiedene Überlegungen angestellt und Unterlagen im Hinblick auf die Entwicklung einer Schweizer Demenzpolitik erarbeitet. Bei der Strategieentwicklung in Zusammenarbeit mit Bund, Kantonen und anderen Organisationen wird sie diese Vorarbeiten sowie ihre langjährige Erfahrung und ihr grosses Wissen im Bereich Demenz gerne einbringen. (ALZ/MyHandicap/pg)
MyHandicap Demenz-Dossier