TV-Tipp: Inklusion - Gemeinsam anders
TV-Tipp: Inklusion - Gemeinsam anders
Die ARD zeigt am Mittwoch Abend, 23. Mai, um 20.15 Uhr den Fernsehfilm "Inklusion - Gemeinsam anders".
Die ARD zeigt am Mittwoch Abend um 20.15 Uhr den Fernsehfilm "Inklusion - Gemeinsam anders". Erzählt wird die Geschichte von Steffi und Paul. Sie sind die "Neuen", beide sind anders als die anderen. Das Mädchen ist intelligent und sitzt im Rollstuhl, der Junge ist geistig zurückgeblieben. Die Neuankömmlinge sollen in die 9. Klasse der Rousseau-Gesamtschule inkludiert werden. Was heißt das, für die Mitschüler, die Lehrer, die Eltern und für die beiden jungen Menschen selbst?
Die Inklusion von Steffi Harder und Paul Fischer an der Rousseau-Schule gestaltet sich schwierig. Klassenleiter Albert, der fest an das Programm glaubt, versucht alles Menschenmögliche. Doch die zynische Steffi tyrannisiert ihre Mitschüler verbal und gibt sich kaum Mühe im Unterricht - während der zurückgebliebene Paul sich anstrengt, aber wegen seiner langsamen Auffassungsgabe nur wenig erreicht.
Besorgte Eltern, überforderte Lehrer
Zudem stellen sich sowohl überforderte Lehrer als auch besorgte Eltern gegen das Projekt. Sie glauben, dass Steffi und Paul andere, weiter fortgeschrittene Schüler in ihrer Entwicklung bremsen. Die Atmosphäre ist angespannt und das nicht nur in der Schule. Dann kommt es zu einem Zwischenfall.
Hintergrund
2006 haben die Vereinten Nationen die „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen" verabschiedet, die Inklusion auf allen Ebenen der Gesellschaft fordert. Deutschland ist seit der Unterzeichnung zu deren Umsetzung verpflichtet. Das bedeutet unter anderem auch, dass Eltern behinderter Kinder eine Beschulung an einer Regelschule durchsetzen können. Das Thema Inklusion betrifft damit alle Schularten, aber auch die Gesellschaft in all ihren Facetten.
Folgen der Inklusion werden noch nicht thematisiert
Gleichzeitig gibt es auf diesem Gebiet bisher nur wenig Erfahrungswerte. Toleranz und Empathie werden bei der Umsetzung vorausgesetzt, mögliche Folgen, zum Beispiel eine Adjustierung der Unterrichtsformen, jedoch noch nicht thematisiert. Der Oscar-nominierte Regisseur Marc-Andreas Bochert, der Bachmannpreis-nominierte Autor Christopher Kloeble und der mehrfach preisgekrönte Kameramann Andreas Höfer erzählen das brandaktuelle Bildungsthema "Inklusion" als eine Geschichte von zwei behinderten Jugendlichen, die gleichzeitig auch zum Psychogramm eines idealistischen Lehrers, seiner Frau, sowie der betroffenen Eltern wird.
MyHandicap zum Thema
Dem Thema Inklusion in der Schule hat sich zuletzt auch MyHandicap in Form von zwei interessanten Artikeln gewidmet. Der Bericht "Behinderte Kinder haben Recht auf Regelschule" zeigt, dass gemeinsames Lernen in Deutschland heute immer noch die Ausnahme ist. Dass das gemeinsame Lernen aber funktionieren kann, zeigt hingegen das Porträt der Schule Sophie-Scholl-Inklusiv. (MyH/pg)