Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer
Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer

Stromimpulse helfen Menschen mit schweren Depressionen

Stromimpulse helfen Menschen mit schweren Depressionen

Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München haben einen bisher unbekannten Mechanismus der Elektrokrampftherapie entdeckt.

Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT), auch bekannt als Elektrokrampftherapie, gilt als wirksamstes Mittel gegen schwere Depressionen. Jedoch ist kaum bekannt, wie die kurzen elektrischen Impulse im Gehirn der Patienten wirken. Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München haben in einer aktuellen Studie einen bisher unbekannten Mechanismus der Therapie entdeckt. Sie beobachteten einen direkten Einfluss der EKT auf die Hirnströme in den für Depressionen verantwortlichen Hirnregionen.
Bei der Elektronenkonvulsionstherapie (EKT) erhalten kurzzeitig narkotisierte Patienten über Elektroden am Kopf elektrische Impulse ins Gehirn. Die kurzen Stromstösse führen zu einem kontrollierten epileptischen Anfall von etwa einer halben Minute. Was zunächst eher ungesund klingt, kann bei einer Reihe psychischer Störungen sehr heilsam sein: „Bei schweren therapieresistenten Depressionen ist die EKT die Methode der Wahl. Bei Katatonien – einer verkrampften Haltung des gesamten Körpers – kann die EKT sogar lebensrettend sein“, erklärt Oberarzt Dr. med. Oliver Pogarell von der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Die heilende Wirkung trete in solchen Fällen schneller ein als bei medikamentösen Therapien, und das Risiko von Nebenwirkungen sei geringer.
Exakte Wirkmechanismen noch nicht geklärt 
„Trotz jahrzehntelanger erfolgreicher Anwendung und Forschung sind die exakten Wirkmechanismen der EKT noch nicht geklärt“, sagt Pogarell. In einer aktuellen Studie haben die Münchener Forscher daher EEG-Daten von 20 Patienten mit schweren, therapieresistenten Depressionen ausgewertet.
Dabei fanden sie heraus, dass sich bei EKT-Patienten die elektrische Ruheaktivität in den vorderen Hirnregionen, die als Schlüsselstelle für den Ausbruch von Depressionen gelten, verändert: Die Hirnströme im niedrigen Frequenzbereich nahmen deutlich zu. „Die in der Depression überaktiven Regionen scheinen sich durch die kontrollierten Stromimpulse wieder zu beruhigen“, erklärt Studienleiter Pogarell.
EKT schonender und gezielter einsetzen
„Die veränderten niederfrequenten Hirnströme könnten die direkte Auswirkung der EKT darstellen. Damit hätten wir einen weiteren Hinweis zur Wirkung der elektrischen Impulse entdeckt“, sagt Pogarell. Die klinischen Neurophysiologen hoffen mit den neuen Erkenntnissen auch, die EKT künftig schonender und gezielter einsetzen zu können. (AWMF/MyHandicap/pg)
Wikipedia zur EKT