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Sensibilisierung für Suizidprävention ist dringend notwendig

Sensibilisierung für Suizidprävention ist dringend notwendig

Die aktuelle Umfrage der europäischen Organisation «Lean on Me» zeigt, dass jeder Zweite in der Schweiz in seinem Umfeld Menschen kennt, die sich das Leben genommen haben.

Die aktuelle Umfrage der europäischen Organisation «Lean on Me» zeigt, dass jeder Zweite in der Schweiz in seinem Umfeld Menschen kennt, die sich das Leben genommen haben. Die Zahlen belegen: Suizidprävention ist dringend notwendig. Das hält die Kinder- und Jugendorganisation Pro Juventute fest.
Sie plant, ihr Engagement zur Prävention von Jugendsuizid auszubauen. Besonders Schulen melden Bedarf an Präventions-Modulen. Die Stiftung führte im Vorjahr die landesweite Kampagne 'Stopp Jugendsuizide' durch.
Erschreckende, aber nicht überraschende Zahlen
"Die Zahlen sind erschreckend", sagt Pro Juventute-Direktor Stephan Oetiker. "Sie überraschen uns aber leider nicht." Die Schweiz weist eine hohe Suizidrate auf, insbesondere auch eine hohe Jugendsuizidrate. Die kürzlich durchgeführte Suizidpräventions-Kampagne der Stiftung zeigte ebenfalls, dass praktisch jede und jeder durch eine Person im Umfeld betroffen ist, die sich das Leben genommen hat. Mit der nationalen Kampagne 'Stopp Jugendsuizid' setzte sich Pro Juventute für die Sensibilisierung und Enttabuisierung des Themas ein. Denn: Bei der Kindernotrufnummer 147 von Pro Juventute ruft jeden Tag mindestens ein Bub oder Mädchen an, weil er oder sie sich umbringen will.
Prävention und Intervention können Suizide verhindern
Die Kampagne erreichte während weniger Monate rund 220'000 Kinder und Jugendliche. Damit konnte laut der Stiftung ein erster Schritt getan werden, um das Ziel zu erreichen, die Gesellschaft für das Thema Jugendsuizid zu sensibilisieren und Kindern und Jugendlichen die Nummer 147 aufzuzeigen, damit suizidgefährdete junge Menschen wissen, wo sie Hilfe erhalten.
"Die Studienergebnisse zeigen: Es ist entscheidend, dass wir uns weiterhin gemeinsam mit der Bevölkerung und Institutionen für die Suizidprävention engagieren", sagt Oetiker.
Schulen melden Bedarf an Modulen zur Prävention von Jugendsuizid
Pro Juventute plant, sich auch 2012 für die Jugendsuizidprävention einzusetzen. Die Rückmeldungen auf die Kampagne hatten gezeigt, dass insbesondere der Bedarf von Schulen an Modulen zur Prävention von Jugendsuizid hoch ist. Die Organisation prüft daher auch eine mögliche Entwicklung von Modulen zur Prävention von Jugendsuizid an Schulen. Die Stiftung finanziert ihre Dienstleistungen für Kinder mehrheitlich aus Spenden und Zuwendungen von Privatpersonen und Institutionen. Dank der Spenden und Zuwendungen konnte die Stiftung in den ersten Monaten des laufenden Jahres die Kapazität der Berater bei der Kindernotrufnummer 147 erhöhen, damit mehr Kinder in Not Hilfe erhalten.
Gemäss der Studie gehen viele davon aus, dass Suizide selten vorkommen und lange geplant sind. Viele Menschen wissen nicht, dass niederschwellige Interventionen Suizide verhindern können. Suizide sind aber gerade bei Jugendlichen oft Kurzschlusshandlungen. Manche Jugendliche, die sich das Leben nehmen, tun das in einer Kurzschlusshandlung. Andere nehmen sich das Leben nach einer langen Phase des Leidensdrucks.
Die Anzahl Suizide beider Raten lässt sich reduzieren: Durch Früherkennung einer sensibilisierten Gesellschaft durch Präventionskampagnen und Enttabuisierung (Prävention) sowie durch Soforthilfe in der Krisensituation (Intervention) wie der Pro Juventute Beratung + Hilfe 147. (Pro Juventute/MyHandicap/pg)