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EU-Projekt startet globale Schlaganfall-Studie

EU-Projekt startet globale Schlaganfall-Studie

Ein internationales Forscherteam hat einen Zuschuss von fast 11 Mio Euro erhalten, um eine neuartige Schlaganfallbehandlung zu entwickeln.

Ein internationales Forscherteam hat einen Zuschuss von fast 11 Mio Euro erhalten, um eine neuartige Schlaganfallbehandlung zu entwickeln. Diese bahnbrechende klinische Studie der Phase 3 untersucht 1500 freiwillig teilnehmende Schlaganfallpatienten.
Aus früheren Pilotstudien geht hervor, dass das Gehirn von Schlaganfallpatienten weniger Schaden nimmt, wenn es innerhalb von sechs Stunden nach dem Anfall gekühlt und in eine Art Winterschlaf versetzt wird. Die Projektpartner von EUROHYP-1 sagen, dass dieses Verfahren möglicherweise Tausenden von Europäern jedes Jahr helfen kann.
Forscher von 36 Universitäten aus 25 Ländern
Das EUROHYP-1 Konsortium, das unter der Leitung des Universitätsklinikums Erlangen, Deutschland, steht, besteht aus Forschern von 36 Universitäten und Krankenhäusern in 25 Ländern, darunter auch die Schweiz und Österreich.
Pan-europäischer Ansatz soll den Durchbruch bringen
"Ein Projekt dieser Grössenordnung ohne einen pan-europäischen Ansatz ist nicht möglich - keinem einzelnen Land oder kleineren Gruppe von Mitgliedstaaten ist es bis jetzt gelungen, eine klinische Studie zur therapeutischen Kühlung bei Schlaganfall zu organisieren, obwohl allgemein anerkannt ist, dass es sich um eine wichtige und viel versprechende Therapie handelt", erklärt Dr. Malcolm Macleod, Dozent und Leiter der experimentellen Neurowissenschaften am Zentrum für Klinische Neurowissenschaften an der Universität Edinburgh.
Hilfe für Zehntausende
Das EUROHYP-Team treibt die Schlaganfallforschung voran. "Schlaganfall ist eine der häufigsten Todesursachen", sagt Dr. Macleod. "Jeden Tag sterben 1.000 Europäer an Schlaganfall - alle 90 Sekunden ein Mensch - und etwa doppelt so viele überleben, sind allerdings behindert. Nach unseren Schätzungen könnte Hypothermie das Ergebnis für mehr als 40'000 Europäer im Jahr verbessern." Experten schätzen, dass sich die Zahl der Schlaganfälle bis 2016 auf 1,4 Millionen summieren wird. Wenn es mit dieser Kühltechnik klappt, könnte 350.000 Patienten pro Jahr geholfen werden. Dadurch könnten 14.700 Todesfälle verhindert werden und 25.000 Menschen mehr könnten nach ihrem Schlaganfall ein behinderungsfreies Leben führen.
"Die Herausforderung besteht nun darin, in relativ kurzer Zeit 1500 Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall zu rekrutieren, wobei der besondere Fokus auf denjenigen liegt, die derzeit keinen Zugang zu einer wirklich effektiven Behandlung haben oder die eine begrenzte Reaktion auf die existierenden Standard-Behandlungen zeigen", sagt Professor Stefan Schwab von der Klinik für Neurologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die bereits in der Vergangenheit an der Spitze einiger Pilotstudien zu Hypothermie und Schlaganfall stand und jetzt das EURHYP-1-Konsortium leitet.
Versuch könnte sich in weniger als einem Jahr bezahlt machen
"Auf der Grundlage der aktuellen Beweislage bedeuten die persönlichen und wirtschaftlichen Vorteile der Vermeidung von Tod und Behinderungen durch Schlaganfall, dass sich dieser Versuch in weniger als einem Jahr bezahlt machen könnte. Da die Bevölkerung altert, wird der Vorteil der Kühlung, wie er in der Studie gezeigt wird, die Bühne für künftige Hypothermie-Studien frei machen, und die Möglichkeit der Behandlung auf eine noch grössere Zahl von Patienten ausweiten."
EUROHYP-1 wird Kühldaten aus den klinischen Studien der Phase 2 benutzen. Das Team glaubt auch, dass in Zukunft diese bahnbrechende Behandlung in unterentwickelten Ländern eingeführt werden könnte, die kaum, wenn überhaupt, Zugang zu bildgebenden Verfahren für die Schlaganfall-Versorgung haben. (EU-Kommission/MyHandicap/pg)
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