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Alzheimer besser und früher diagnostizieren

Alzheimer besser und früher diagnostizieren

Hirnschrumpfungen können nun frühzeitig und präzise erkannt werden.

Das weltweit erste klinische Referenzzentrum für automatisierte Hippokampusvolumetrie nimmt am Uniklinikum Frankfurt den Routinebetrieb auf. Hirnschrumpfungen können nun frühzeitig und präzise erkannt werden.
Die Alzheimererkrankung zu diagnostizieren, ist äusserst schwierig, da die typischen Symptome, wie Gedächtnisverlust, Orientierungsschwierigkeiten oder Konzentrationsstörungen auch andere Krankheitsursachen haben können, etwa Gefässerkrankungen, einen Hirntumor, Vitaminmangel oder eine Depression.
Daher wird die Alzheimererkrankung oft erst in einem späten Stadium festgestellt, wenn die Symptome schon weit fortgeschritten und die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt sind.
Schädigungen erkennen
Eine Chance, die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren, bieten die für Alzheimer typischen Schädigungen der Zellen im Gehirn. Als Folge schrumpft das Hirn mit zunehmendem Alter deutlich schneller als bei gesunden Menschen. Der Hippokampus – die Hirnregion, die neue Informationen in das Langzeitgedächtnis überträgt – ist sehr früh betroffen.
Zwar lässt sich die Schrumpfung des Gehirns mit Hilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) bildgebend erfassen, doch sind die damit verbundenen Veränderungen mit dem bloßen Auge auf den MRT-Aufnahmen erst in einem späten Stadium erkennbar.
Präzise Vermessung von Volumen und Verteilung der Hirnsubstanz
Neue Computeralgorithmen sind nun in der Lage, das Volumen und die Verteilung der Hirnsubstanz auf der Basis der MRT-Daten präzise zu vermessen. Von besonderem Interesse für die Alzheimerdiagnose ist die Vermessung des Hippokampus, bei dem schon kleinste Volumenveränderungen auf einen zeitnahen Beginn des Demenzstadiums hindeuten.
Die Analyse ist technisch aufwendig und erfordert viel Anwendungswissen. Daher wird sie bisher weltweit nur in einigen Forschungszentren und lediglich im Rahmen von wissenschaftlichen Studien eingesetzt. Eine Anwendung in der allgemeinen Versorgung der Patienten war bislang nicht möglich.
Routinebetrieb nach einjähriger Testphase
Um diesen Versorgungsengpass zu beseitigen, wurde am Uniklinikum in Frankfurt das erste klinische Referenzzentrum für automatisierte Hippokampusvolumetrie zur Neurodegenerations-, Alzheimer- und Demenzdiagnostik gegründet, das nun nach einer einjährigen Pilotphase den Routinebetrieb aufnimmt.
Dazu arbeiten Ärzte der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie unter der Leitung des international renommierten Alzheimerforschers Prof. Harald Hampel und das Institut für Neuroradiologie von Prof. Friedhelm Zanella mit einem auf Hirnvolumenvermessung spezialisierten Zentrallabor, der Jung Diagnostics aus Hamburg, zusammen.
Hierbei kommt ein computergestütztes Verfahren zum Einsatz, das eine automatisierte Bestimmung des Hippokampusvolumens auf Basis der MRT-Daten ermöglicht. Das Verfahren ist bereits als Medizinprodukt zugelassen.
Weitere Steigerung der Diagnosequalität
„Durch den Betrieb eines spezialisierten Referenzzentrums erhoffen wir uns eine weitere Steigerung unserer Diagnosequalität gerade im Frühstadium der Alzheimererkrankung“, sagt Prof. Harald Hampel, der dieses Projekt initiiert hat und es als Projektleiter koordiniert. In Zukunft könnten durch die Zusammenarbeit der Klinik mit der Firma Jung deutlich mehr Patienten von einer frühen Diagnose und damit von verbesserten Therapiemöglichkeiten profitieren.(Universitätsklinikum Frankfurt/MyHandicap/pg)
MyHandicap-Demenz-Dossier