Weltweit sind Millionen Menschen von Augenkrankheiten betroffen, manche schränken das Sehen ein, andere führen unbehandelt sogar zur Erblindung. Die Augenheilkunde, auch Ophthalmologie genannt, hilft dabei, solche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Ophthalmologie ist der medizinische Fachbegriff für Augenheilkunde. Die Ophthalmologie beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Funktion, den Erkrankungen und Störungen des Auges.
Fachärzt:innen für Augenheilkunde führen Kontrolluntersuchungen durch, behandeln Augenkrankheiten und operieren, etwa bei Grauem Star. Sie passen Sehhilfen an und arbeiten oft mit anderen Fachrichtungen zusammen.
Die häufigsten Augenkrankheiten
Viele Erkrankungen der Augen entstehen schleichend und bleiben lange unbemerkt. Hier ein Überblick über die häufigsten Diagnosen.
Grauer Star (Katarakt)
Anzeichen: Lichtempfindlichkeit, getrübtes Sehen und verschwommene Bilder.
Ursache: Meist ist der natürliche Alterungsprozess verantwortlich. Seltener entsteht Grauer Star durch Verletzungen oder andere Krankheiten.
Behandlung: Die getrübte Linse wird in einer Operation durch eine künstliche ersetzt. Eine medikamentöse Therapie gibt es nicht.
Grüner Star (Glaukom)
Anzeichen: Die Erkrankung verläuft lange unbemerkt. Später treten Gesichtsfeldausfälle und Lichtkränze auf.
Ursache: Häufig liegt ein erhöhter Augeninnendruck vor, oft in Kombination mit schlechter Durchblutung oder genetischer Veranlagung.
Behandlung: Der Augeninnendruck kann mit Tropfen, Laser oder einer Operation gesenkt werden. Eine Heilung ist nicht möglich, aber das Fortschreiten kann gestoppt werden.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Anzeichen: In der Mitte des Sichtfeldes wird schlechter gesehen, Farben wirken blasser und Kontraste verschwimmen.
Ursache: Meist tritt die Erkrankung im Alter auf. Rauchen und Bluthochdruck erhöhen das Risiko.
Behandlung: Je nach Form kommen Medikamente, Injektionen oder eine Lasertherapie infrage. Ein gesunder Lebensstil hilft, die Erkrankung vorzubeugen.
So fördern Sie Ihre Augengesundheit
Eine bewusste Lebensweise und regelmässige Kontrollen beim Augenarzt oder bei der Augenärztin können helfen, Ihre Sehkraft möglichst lange zu erhalten. In unseren Beiträgen «Augengesundheit fördern: Vitamine für die Augen und weitere Alltagstipps», «Mit Sport im Alter den Augendruck senken» sowie «Was Rauchen mit Ihren Augen macht – und wie der Rauchstopp hilft» finden Sie weitere praktische Tipps für den Alltag.
Diabetische Retinopathie
Anzeichen: Schwarze Punkte und verschwommenes Sehen zählen zu den ersten Symptomen. Im Spätstadium droht Sehverlust.
Ursache: Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt die feinen Blutgefässe der Netzhaut.
Behandlung: Möglich sind Laserbehandlungen, Injektionen oder Operationen. Wichtig ist es, den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu haben.
Diabetisches Makulaödem (DMÖ)
Anzeichen: Typische Symptome wie verschwommenes oder verzerrtes Sehen und eine generelle Abnahme der Sehfähigkeit treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf.
Ursache: Durch Diabetes bedingte Gefässschäden führen dazu, dass Flüssigkeit in die Makula austritt und dort eine Schwellung verursacht.
Behandlung: Es kommen Laserbehandlungen, Injektionen oder Operationen infrage. Entscheidend ist zudem, den Blutzuckerspiegel gut zu kontrollieren.
Retinaler Venenverschluss (RVV)
Anzeichen: Plötzlicher, schmerzloser Sehverlust oder optische Verzerrung.
Ursache: Wenn das Blut aus der Vene in der Netzhaut wegen eines Gerinnsels nicht mehr abfliessen kann, staut es sich in der Netzhaut. Dies lässt den Druck in den Augenvenen steigen, was zu Flüssigkeitsansammlungen, Netzhautblutungen oder Netzhautablösungen führen kann.
Behandlung: Die Lasertherapie hat sich etabliert, ebenso wie medikamentöse Behandlungen.
Trockene Augen
Anzeichen: Brennende, gerötete oder juckende Augen, teilweise auch Lichtempfindlichkeit.
Ursache: Häufig ist die Tränenproduktion reduziert oder der Tränenfilm gestört – etwa durch Alter, hormonelle Umstellungen oder Bildschirmarbeit.
Behandlung: Hilfreich sind Augentropfen, warme Kompressen und Anpassungen im Alltag.
Bindehautentzündung
Anzeichen: Gerötete, juckende und tränende Augen, oft mit einem Fremdkörpergefühl.
Ursache: Mögliche Auslöser sind Viren, Bakterien, Allergien oder Reizstoffe.
Behandlung: Je nach Ursache helfen antiallergische oder antibiotische Tropfen. Gute Hygiene verhindert eine Ansteckung.
Darüber sprechen hilft
Ein Leben mit Augenerkrankungen bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Sie sind jedoch nicht alleine! Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen hilft, neue Lösungen und Perspektiven zu finden. Teilen Sie Fragen und Herausforderungen bei einem persönlichen Peer-Austausch oder stellen Sie Ihre Fragen anonym und kostenlos in unserer Community.
Weitere Augenkrankheiten
- Netzhautablösung: Es kommt zu Lichtblitzen, schwarzen Punkten (sogenannter «Russregen») und plötzlichem Sehverlust.
- Hornhauterkrankungen: Typisch sind Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen.
- Erkrankungen von Sehnerv oder Augenmuskeln: Auch sie können das Sehen stark beeinträchtigen.

Ursachen und Risikofaktoren für Augenerkrankungen
Risikofaktoren für Augenerkrankungen gibt es viele – oft wirken sie sogar zusammen. Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung: So treten beispielsweise der Grüne Star (Glaukom) oder die Makuladegeneration in bestimmten Familien gehäuft auf.
Ausserdem gibt es Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck, die sich negativ auf die Augen auswirken können. Und schliesslich spielt auch unser Lebensstil eine wichtige Rolle. Eine bewusste Lebensweise und regelmässige Kontrollen beim Augenarzt oder bei der Augenärztin können helfen, Ihre Sehkraft möglichst lange zu erhalten. In unseren Beiträgen «Augengesundheit fördern: Vitamine für die Augen und weitere Alltagstipps», «Mit Sport im Alter den Augendruck senken» sowie «Was Rauchen mit Ihren Augen macht – und wie der Rauchstopp hilft» finden Sie weitere praktische Tipps für den Alltag.