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Epilepsie: Diagnose und Therapie

Bevor eine Epilepsie operativ behandelt wird, versucht man in der Regel, die Anfälle mit Medikamenten zu kontrollieren. Wie wirken diese Medikamente und wie laufen Behandlungen üblicherweise ab?

Grüne Kapseln in einer Medikamentendose. | © unsplash

Welche Medikamente kommen bei Epilepsie zum Einsatz? (unsplash)

Ob jemand an Epilepsie leidet, kann ärztliches Fachpersonal anhand einer Reihe von Untersuchungen feststellen. Für die Diagnose sehr wichtig ist vor allem eine möglichst genaue Beschreibung der Krankengeschichte und der Anfälle. Aufgrund der Bewusstseinsstörungen bei Epilepsien oder epileptischen Anfällen ist das ärztliche Fachpersonal in der Regel auf die Beobachtung von Drittpersonen, die den Anfall bei der betroffenen Person beobachtet haben, angewiesen. Um den Anfall einordnen zu können, ist es wichtig, möglichst viele Einzelheiten des Anfalls zu kennen.

EEG misst elektrische Aktivität des Gehirns 

Das zweite wichtige Standbein einer Epilepsie-Diagnose ist die Elektroenzephalografie (EEG). Das EEG ist eine Methode zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Das EEG kann diese Schwankungen graphisch darstellen. Mit Hilfe des EEG kann so beim Patienten die Bereitschaft zu epileptischen Anfällen festgestellt werden. Neben der klassischen EEG-Diagnostik können in speziellen neurophysiologischen Laboratorien auch stunden- oder tagelange Telemetrien durchgeführt werden. 

Mit dem Einsatz von bildgebenden Verfahren wie der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) oder der Computer-Tomographie (CT) kann das ärztliche Fachpersonal feststellen, ob die Betroffenen an einer Hirnschädigung leiden. Wenn schliesslich alle Angaben vorliegen, wozu zur Abklärung einer möglichen Vererbung von Epilepsie auch die Familiengeschichte gehört, kann die Diagnose einer bestimmten Epilepsieform der ILAE-Klassifikation gestellt werden. 

Fot eines Patienten beim CT-Scan, | © pixabay Mithilfe verschiedener Untersuchungen wird die Krankheit festgestellt. (pixabay)

Medikamente bringen Linderung 

Die Behandlung von erkrankten Menschen mit Epilepsie erfolgt durch Expert:innen aus verschiedenen Fachgebieten wie Neurologie, Pädiatrie, Innere Medizin und Allgemeine Medizin sowie auch Neurochirurgie. Im Vordergrund der Therapie stehen eine Normalisierung des Alltags, die Verhinderung von Langzeitschäden, die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und das Vermeiden von Unfällen oder Verletzungen. 

Die Behandlung erfolgt im Normalfall durch die Abgabe von antiepileptischen Medikamenten. Die Wahl der sogenannten Antiepileptika richtet sich nach der Art der Epilepsie sowie der Art der Begleiterkrankungen. Vor Beginn der medikamentösen Behandlung werden die möglichen Risiken der Behandlung und die möglichen Nebenwirkungen der Medikamente gegen die Risiken der Anfälle abgewogen. 

Eine spezialisierte und intensive Betreuung ist in grossen Kliniken und neurologischen Ambulatorien möglich. Viele Epilepsiebehandlungszentren sind an Universitätskliniken angegliedert, die neben der ärztlichen Versorgung auch Forschung betreiben. Eine medikamentöse Therapie kann durch eine angepasste Lebensweise mit der Beobachtung und Vermeidung von anfallsauslösenden Situationen und Faktoren unterstützt werden. 

Operation mögliche Alternative 

Wenn sich Anfälle mit Medikamenten nicht ausreichend kontrollieren lassen, wird unter Umständen ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen. Der Entscheid pro oder contra einer Operation hängt von der Art der Anfälle, welche Hirnregion betroffen ist, und wie wichtig diese Region für das alltägliche Leben ist, ab. 

Bis heute ist eine Beherrschung der Epilepsie nicht immer möglich. Je nach Art der Epilepsie sind bis zu 90 Prozent der Betroffenen frei von Anfällen, bei anderen nur etwa ein Drittel. Etwa zwei Drittel der Betroffenen führen medikamentös unterstützt ein normales Leben. Bei etwa 20 Prozent der Betroffenen lassen sich die Anfälle nicht ausreichend oder gar nicht beeinflussen. Die Erforschung der Ursachen von Epilepsie bringt aber immer mehr und neue Erkenntnisse, sodass in Zukunft wirksamere Methoden zur Behandlung oder sogar Möglichkeiten zur Vorbeugung einer Epilepsie entwickelt werden könnten. 


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