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«Wir müssen als Arbeitgeber offener und diverser werden»

Der Kanton St.Gallen hat mit seiner Sensibilisierungskampagne einen ersten wichtigen Schritt in Richtung inklusiver Arbeitgeber gemacht. Die Kampagne möchte Behinderungen und Krankheiten enttabuisieren und eine inklusive Unternehmenskultur aktiv fördern.

Eine diverse Gruppe von sieben Erwachsenen steht gemeinsam vor einer grossen Tafel. Sie lachen und schauen sich gegenseitig an. Alle tragen lässige Kleidung, wie Hemden, Jacken und Hosen, und haben unterschiedliche Frisuren und Brillen. Die Atmosphäre wirkt fröhlich und freundschaftlich. | © pexels

Mit der Sensibilisierungskampagne positioniert sich der Kanton St.Gallen auch als «Arbeitgeber für alle». (pexels)

Die Integration von Menschen mit Behinderungen ist dem Kanton St.Gallen ein wichtiges Anliegen. Mit dem 2007 von der Regierung genehmigten Konzept «Sozialprogramm», wird durch personelle und finanzielle Unterstützung das Ziel verfolgt, das Angebot von befristeten und unbefristeten Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen auszubauen. So konnten in den letzten Jahren 49 Arbeitsplätze im Sozialprogramm geschaffen werden.

Vision Kanton St.Gallen

Gelebte Vielfalt ist Kern der Marke «Kanton St.Gallen – einer für alle». Darauf basierend wurden für die Sensibilisierungskampagne verschiedene Ziele abgeleitet, die Chancengleichheit, Flexibilität, Offenheit, Mut und Kompetenzen im Umgang mit Behinderungen aktiv fördern. Damit positioniert sich der Kanton St.Gallen auch als «Arbeitgeber für alle».

Mehr über die Ziele erfahren

Mit der Sensibilisierungskampagne wollte der Kanton St.Gallen jedoch einen Schritt weitergehen: weg von Integration, hin zu gelebter Inklusion. Oder wie Case Managerin Karin Bon erklärt:

« Inklusion bedeutet, dass Vielfalt zur Normalität wird und die Rahmenbedingungen an die Bedürfnisse der einzelnen Menschen angepasst werden und nicht umgekehrt. Jede Person soll sich ihren Ressourcen entsprechend gleichberechtigt und selbstbestimmt einbringen können. »
Karin Bon, Case Managerin

Vorurteile abbauen und Kompetenzen stärken

Um die HR-Mitarbeitenden, Vorgesetzten und Mitarbeitenden auf das Thema vorzubereiten, hat der Kanton St.Gallen mit Unterstützung von EnableMe eine Sensibilisierungskampagne entwickelt. Ziel der Kampagne war es, Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen abzubauen, Offenheit zu fördern und Wissen zu vermitteln. Dafür wurden verschiedene Massnahmen entwickelt, wie zum Beispiel:

  • eine Porträtserie von Mitarbeitenden mit sichtbaren und nicht sichtbaren Behinderungen,
  • verschiedene online und offline Informationsmaterialien für Betroffene und Führungspersonen mit einer eigenen Anlaufstelle für weiterführende Fragen,
  • ein FAQ, das die Kompetenzen der Mitarbeitenden im Umgang mit Behinderungen fördert (sogenannte Disability Confidence).

Auf die Porträtserie, die mit elf Mitarbeitenden entstanden ist, ist das Projektteam des Kantons St.Gallen besonders stolz. Durch die Involvierung der Mitarbeitenden mit Behinderungen bekam die Kampagne ein Gesicht. Zudem konnten die Betroffenen so aktiv mitwirken und sich vernetzen. 

Auf dem Plakat ist Marc Bleiker zu sehen. Er hat kurze, leicht gelockte, braune Haare und trägt eine Brille. In seinem Statement steht: «Nicht nur auf der Piste, sondern auch im Büro öffnet mir meine Sehbehinderung die Augen.» | © Kanton St.Gallen

Die Porträtserie ist ein besonderes Highlight der Sensibilisierungskampagne des Kanton St.Gallens.

Obwohl die Entwicklung der Porträts sehr zeitaufwendig war, habe es sich sehr gelohnt, meint Karin Bon rückblickend. So gab es viele positive Rückmeldungen sowohl von den Mitarbeitenden als auch von den Vertreter:innen der Regierung. «Viele waren emotional sehr berührt. Dieses positive Feedback hat uns bestärkt, weiterhin an diesem wichtigen Thema dranzubleiben», so Bon. Auch für die beteiligten Mitarbeitenden war es ungewohnt, sich selbst als Teil der Kampagne zu sehen. «Umso mehr schätzen wir es sehr, dass alle den Mut hatten, an der Kampagne mitzuwirken», sagt Sabrina de Vries, HR Fachexpertin für Employer Branding.

Betroffene involvieren und Talente rekrutieren 

In einem zweiten Schritt möchte sich der Kanton St.Gallen auch extern als inklusiver Arbeitgeber positionieren. Denn als attraktiver und moderner Arbeitgeber könne es sich der Kanton St.Gallen nicht leisten, das Thema Inklusion zu ignorieren, so de Vries.

« In Hinblick auf den Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel müssen wir als Arbeitgeber offener und diverser werden. Wenn man bedenkt, dass 1,8 Millionen Menschen in der Schweiz mit einer Behinderung leben, müssen wir auch hier die besten Talente rekrutieren und für uns gewinnen. »
Sabrina de Vries, HR Fachexpertin für Employer Branding

Auch wenn der Kanton St.Gallen das Thema Inklusion seit vielen Jahren hoch gewichtet, so brauchte das Projektteam doch viel Durchhaltewille und Mut, die Sensibilisierungskampagne aufzugleisen und erfolgreich umzusetzen. Anderen Kantonen raten Bon und de Vries deshalb, das Thema Inklusion auf oberster Ebene zu verankern, dann aber auch mutig die ersten Schritte zu gehen. Wichtig sei zudem, dass Schlüsselstellen überzeugt und involviert werden. Im Falle des Kantons St.Gallen waren das die Regierung, die Führungspersonen, aber auch die interne Kommunikationsabteilung sowie die Fachstelle für Integration und Gleichstellung. Entscheidend sei auch, dass Selbstbetroffene aktiv miteinbezogen werden. So können Berührungsängste abgebaut werden und Begegnungen auf Augenhöhe entstehen. «Dadurch können wir alle gewinnen. Denn wir können unser Potential am besten ausschöpfen, wenn unser Umfeld stimmt», so Bon.

Ein diverses Team sitzt um einen Holztisch, wobei sich zwei Personen über den Tisch die Hände schütteln. | © Pexels / Fauxels

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