Rückblick Webinar: Unsichtbare Hürden – sichtbare Chancen
Beim diesjährigen Sommerwebinar erhielten über vierzig Expert:innen aus unterschiedlichen Unternehmen Einblicke, wie die Inklusion von Mitarbeitenden mit nicht sichtbaren Behinderungen und chronischen Krankheiten gelingen kann. Dabei wurde auch aufgezeigt, welche Rahmenbedingungen ein inklusives Arbeitsumfeld fördern – und welche Chancen sich daraus für alle Beteiligten ergeben.
Am Webinar wurde unter anderem erklärt, welche Rahmenbedingungen ein inklusives Umfeld begünstigen. (Zemp AG)
Gleich zu Beginn berührte die persönliche Geschichte von Julie Cartwright, Leiterin der EnableMe Peer-Programme: Sie schilderte eindrücklich, wie viel Unsicherheit mit einer nicht sichtbaren Behinderung oder Krankheit verbunden ist. Besonders herausfordernd sei für sie die Entscheidung gewesen, ob und wie sie ihre Krankheit offenlegen soll. Wie würden Vorgesetzte und Kolleg:innen reagieren? Könnte sie ihre Karriereziele weiterhin verfolgen? Würde sie plötzlich anders behandelt oder gar diskriminiert? Diese und ähnliche Fragen beschäftigten sie intensiv – und lösten grosse Ängste aus.
Inklusion stärkt Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit
So wie Julie geht es vielen der rund 15 Prozent aller Mitarbeitenden, die eine Behinderung erleben. Ob Depressionen, Epilepsie oder Multiple Sklerose: Etwa die Hälfte aller Betroffenen verschweigt ihre nicht sichtbare Behinderung vollständig, aus Sorge vor negativen Konsequenzen oder Stigmatisierung. Viele möchten nicht bemitleidet oder auf ihre Diagnose reduziert werden.
Die Folge: Betroffene erhalten oft nicht die nötige Unterstützung und müssen zusätzlich zu ihrer gesundheitlichen mit einer hohen emotionalen und kognitiven Belastung umgehen.
Erst durch eine offene Kommunikation können Betroffene ihr Potenzial voll entfalten – wovon auch das Unternehmen profitiert. Denn inklusive Lösungen wirken oft über die eigentliche Zielgruppe hinaus.
Massnahmen für mehr Inklusion
Wie lässt sich Offenheit im Unternehmen fördern und Vertrauen aufbauen? Im Webinar wurden dazu zentrale Handlungsfelder vorgestellt:
- Psychologische Sicherheit – Durch Investitionen in die Unternehmenskultur
- Raum für Offenheit – Klare Verantwortlichkeiten und Anlaufstellen
- Flexible Arbeitsbedingungen – Um optimale Leistung zu ermöglichen
- Sensibilisierung von Führungskräften – Grundwissen als erster Schritt
- Vorbilder – Normalisierung der Thematik und «a-ha» Effekte
Auch für Organisationen, die noch am Anfang stehen, wurden beim Webinar praxisnahe Ansätze aufgezeigt, basierend auf den Erfahrungen führender Unternehmen – etwa durch kompakte Handlungsempfehlungen oder gezielte Trainings für Führungskräfte. Denn schon kleine Schritte in Richtung Inklusion können grosse Veränderungen anstossen – mit nachhaltigem Mehrwert für alle.
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