«Es ist schön, so offen über die psychische Gesundheit sprechen zu können»
Vanessa*, 27 Jahre alt, meldet sich bei uns, da sie seit vielen Jahren unter Ängsten leidet. Sie hat sich mit diesen Ängsten auseinandergesetzt, dennoch gibt es immer wieder Zeiten, in denen die Ängste und verbundenen Symptome stärker sind. Sie wünscht sich einen Austausch mit einer Person, die ähnliches erlebt hat.

Aus dem Peer-Austausch zwischen Tina und Vanessa wurde eine Freundschaft. (pexels)
Die Leiterin des Peer-Programms nimmt mit Vanessa* Kontakt auf und macht sich ein Bild ihrer Situation. Vanessa teilt ihr mit, dass sie sich vor ihrer Psychotherapie mit 21 Jahren mit niemandem über diese Gedanken und Gefühle austauschen konnte und alles mit sich selbst ausgemacht hat. Auch erzählt sie, dass ihre Ängste aus traumatischen Ereignissen entstanden sind. Diese Traumata lösten viele Symptome wie Herzrasen, Panikattacken und Appetitlosigkeit aus. Sie konnte diese Symptome nicht zuordnen und hatte regelrecht das Gefühl «verrückt» zu werden.
Peer-Programm «Zweite Hilfe» – Austausch mit anderen Betroffenen
Es gibt Ereignisse, die alles verändern. Die plötzliche Konfrontation mit einer Behinderung oder Krankheit macht uns handlungsunfähig und hilflos. Wir stellen Ihnen Menschen zur Seite, die diesen Weg bereits gegangen sind – unsere Helfer:innen von «Zweite Hilfe». Erfahren Sie mehr über das Peer-Programm.

In einem nächsten Schritt organisiert unsere Leiterin einen Austausch zwischen Vanessa und Peer-Beraterin Tina, die selbst aufgrund von verschiedenen traumatischen Ereignissen in ihrer Kindheit Ängsten ausgesetzt war und einen Weg gefunden hat, diesen mit unterschiedlichen Bewältigungsstrategien zu begegnen.
« Ich wünsche mir schon länger einen Austausch mit anderen Menschen ausserhalb einer psychologischen Therapie. »
Vanessa und Tina telefonieren und vereinbaren ein erstes Treffen. Sie verstehen sich auf Anhieb gut, tauschen sich über ihre Ängste aus und lernen gegenseitig Bewältigungsstrategien. Sie verstehen sich auch privat so gut, dass sie sogar gemeinsam einen Workshop besucht haben und eine echte Freundschaft entstanden ist.
« Es ist schön, so offen über die psychische Gesundheit sprechen zu können. »
*Name geändert